EICMA 2023: Es geht rund
Motorradmesse in Mailand: 3 Trends, 7 spannende Neuheiten. Warum KTM sauer auf Ducati ist, die Doppeldeutigkeit von Team Green, Grünes von Honda und Vespa, Sportliches bei Suzuki und Yamaha.
Es war kurz vor der Eröffnung der Mailänder Motorradmesse, als Ducati im Rahmen einer Präsentation sinnbildlich den Fehdehandschuh Richtung KTM warf. Ausgerechnet im ureigensten Spezialgebiet der Österreicher, der Supermoto-Nische, präsentierten die Italiener die Hypermotard 698 – und jetzt kommt's: Mit einem Einzylindermotor, der um 3 PS stärker ist (78 PS in Summe), höher dreht (auf 10.250/min nämlich) und längere Service-Intervalle hat (alle 30.000 km) als jener in der KTM 690 SMC R.
Aus Sicht vieler Fachbesucher war das die pure Schmähung und eine Verlängerung der harten Konkurrenz – weg von der Bühne der Motorrad-Weltmeisterschaft hin in den alltäglichen Zweiradverkauf.
Davon abgesehen hinterließen zumindest jene Hersteller, die bei der EICMA präsent waren, einen starken Eindruck. Beispielsweise war die Fülle an erschwinglichen und für Jungbiker:innen interessanten Modellen üppig wie nie zuvor. Auch die Anzahl an Rollern und Motorrädern mit rein elektrischem Antrieb stieg sichtbar. Und, last but not least – Sportbikes feiern ein kleines Comeback.
Die 3 großen Trends der Mailänder Motorradmesse
Die 7 Highlights der EICMA
Aus dieser wunderbaren und vielfältigen Fülle an Zweirädern haben wir uns auf einem Rundgang die sieben spannendsten Modelle herausgesucht, um sie sinnbildlich noch einmal extra vor den Vorhang zu holen.
Ganz ehrlich: Die Selektion war keineswegs einfach und ist natürlich rein subjektiv – aber hoffentlich abwechslungsreich und spannend bis unterhaltsam.
Highlight #1 – KTM 990 Duke
Highlight #2 – Ducati Hypermotard 698
Highlight #3 – Suzuki GSX 8R
Basierend auf dem Nakedbike 8S hat Suzuki in Mailand nun eine vollverkleidete Variante, die GSX 8R, vorgestellt. Motorisch kommt dabei jener Zweizylinder zum Einsatz, der uns unter anderem auch schon in der neuen V-Strom 800 DE begeistert hat (zum Test geht's hier). In der 8R leistet er 83 PS, das ganze wiegt fahrfertig 205 Kilogramm.
Wichtig zu erwähnen scheint uns: Die 8R ist definitiv kein Renneisen wie die seligen GSX-R-Modelle, sondern deutlich kommoder, auch alltagstauglicher. Und erschwinglicher sowieso. Der Listenpreis liegt bei 10.690 Euro.
Highlight #4 – Yamaha XSR900 GP
Die Yamaha XSR900 GP ist einer der Publikumslieblinge auf der Mailänder Motorradmesse, zumindest wenn man die sie umkreisenden Menschentrauben als Referenz annimmt. Auch uns hat sie in ihren Bann gezogen. Das mag nostalgische Gründe haben und am fortgeschrittenen Alter bzw. dem Wissen um die WM-Maschinen der 90er-Jahre liegen. Aber auch recht objektiv betrachtet steht hier ein sehr durchdachtes und liebevoll aufgebautes Eisen vor uns.
Die technische Basis stammt von der XSR900, motorisch kommt somit der 890-Kubik-Dreizylinder mit 119 PS zum Einsatz. Preise wurden aktuell noch keine kommuniziert, das Basismodell XSR900 kostet aber bereits knapp 12.000 Euro.
Highlight #5 – Honda SH125i Vetro
Highlight #6 – Kawasaki Z7 Hybrid
Highlight #7 – Vespa Sprint Elettrica
Ciao. Arrivederci. Salve.
Das war es auch schon. Vielen Dank fürs Lesen und Zusehen.