Was 2012 als lockeres Treffen von ein paar Freunden begann, ist mittlerweile eines der bedeutendsten Motorrad-Festivals Europas. Die Gründe dafür sind aber nicht nur der Zauber Südfrankreichs, die wilde Schönheit der Atlantikküste oder der mondäne Charme des Küstenstädtchens Biarritz, sondern die Teilnehmer selbst.
Ein Fest für Straßen-Surfer
"Wheels and Waves", das Motorrad-Festival in Biarritz, bringt neues Leben in die Szene: Nirgendwo anders treffen einander so viele junge und kreative Biker.
Mädchen in Bikinis, Burschen mit langen Bärten und Holzfällerhemden, Motorräder in zahllosen Variationen, dazu noch viele Surfboards und die frische Brise des Atlantik: Das ist die Atmosphäre in Biarritz auf den Punkt gebracht. Anderswo sind 50-jährige Biker guter Durchschnitt – doch hier gehören sie fast schon zum alten Eisen. Denn der Altersdurchschnitt im Seebad am Golf von Biskaya ist deutlich niedriger als bei anderen, oft schon verstaubt anmutenden Zweirad-Events. Trotzdem fühlt man sich auch als gestandener Biker wohl, bummelt zwischen den olivgrünen Armeezelten mit Exponaten, Zubehör und Verpflegung und entdeckt dabei so manch heiße Jugendliebe.
Info: Wheels and Waves
Denn neben den vielen Harleys, die sich für das Customizing – also das Individualisieren von Motorrädern mittels Equipment – prädestinieren, finden sich auch viele Japan-Bikes aus den 70ern und 80ern. Honda Bol d’Or, Suzuki Katana oder Kawasaki Z650 sind nur einige Namen, die die Teenager von damals zum Träumen brachten. Hier sind sie wieder, bunt bemalt und kreativ gestylt. Serienmäßiges ist verpönt, schräg und kreativ angesagt. Doch nicht die sündteuren Produkte der Customizing-Koryphäen stehen im Mittelpunkt, sondern bunt bemalte, auffällig designte und geschmackvoll umgebaute Billig-Hobel. Und auch das ist sympathisch. Und vor allem leistbar.
Neben Triumph und Ducati nützt mittlerweile auch Customizing-Experte Harley-Davidson die Bühne der neuen, jungen Motorradkultur und präsentiert unter anderem das Ergebnis des europaweiten Umbau-Wettbewerbs „The Battle of the Kings“. Neben den Königen der Wellen werden also jetzt auch die Könige der Customizer am südlichsten Atlantikufer Frankreichs gekrönt.
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