Kumpel auf ewig
Honda Transalp: Dezent emotional, unaufgeregt funktional – und gerade deswegen durchaus sympathisch. Beste Voraussetzungen für eine langjährige Partnerschaft.
Andere Reiseenduros in diesem Segment mögen kantiger, kerniger oder kolossaler sein, Honda hat sich mit der Transalp für den Weg der Mitte entschieden und knüpft damit an die erfolgreiche Historie vorheriger Transalp-Modelle an.
Jetzt könnte man natürlich einwenden, dass das die bequemste Lösung bei der Weiterentwicklung war – jein. Honda hat sich beim neuen Modell in einigen Bereichen nämlich sehr wohl nach der Decke gestreckt. Beim Gewicht beispielsweise, das mit 208 Kilo (vollgetankt) recht niedrig ausfällt. Oder beim Motor, der auf unserer Verbrauchsrunde nur erfreulich wenig Kraftstoff verbraucht hat (4,7 l/100 km). Tadellos: Ergonomie, Windschutz sowie die Abstimmung der vorhandenen fünf Fahrmodi.
Das Fahrwerk: Soft oder zu soft?
Über die kommode Fahrwerksabstimmung wird im Internet rege diskutiert – wir mögen sie, vor allem aus Alltags-und Tourenfahrersicht. Aber ja, wer gerne zügiger oder schwer beladen unterwegs ist, der wird mit diesem Set-up vermutlich nicht glücklich. Erschwerend kommt nämlich noch hinzu, dass das Fahrwerk der Transalp nur in der Vorspannung einstellbar ist. Eine insgesamt deutlich straffere Abstimmung erfordert ergo einen einigermaßen teuren Werkstattaufenthalt.
Allerdings: Kein Nach- ohne einen Vorteil.
Eben dieses Einstellmöglichkeiten-Manko führt kurioserweise nämlich zu einem Vorteil: dem Preis. Verglichen mit der Konkurrenz sind die zu zahlenden 11.790 Euro für das Basismodell sehr attraktiv. Erklärbar ist dieser Preisunterschied mit der (fehlenden) Ausstattung. Weil eben andere Hersteller beispielsweise ein voll einstellbares Fahrwerk, einen Quickshifter, Handschützer oder Ähnliches bereits serienmäßig mitliefern. Honda hingegen führt einige dieser Features nur als Extra. Was es gar nicht gibt, was wir aber gerade bei einer Reisenduro schon gern gehabt hätten: einen Tempomat.