Ähnlich und doch anders
Zwei klassische handlich-kompakte Roller im Test: Yamaha NMax 125 und Honda PCX 125.
Gesucht: Ein moderner 125-Kubik-Roller, neu, nicht zu teuer, handlich und kompakt,up to date in punkto Schadstoffausstoß (also Euro5-konform), erwartbar guten Wiederverkaufs-Chancen und aus japanischem Haus. Was außerdem für einen 125er spricht: Sie sind rund 100 km/h schnell (somit lässt es sich auch auf derAutobahn gut mit dem restlichen Verkehr mithalten), sparsam im Verbrauch (bei unseren Testfahrten waren es weniger als drei Liter Superbenzin pro 100 Kilometer) und sie dürfen ab einem Alter von 16 Jahren (mit Führerschein A1) oder von B-Führerschein-Besitzern (nach erfolgter Code-111-Ausbildung) gefahren werden.
Suzuki hat derzeit überhaupt keinen 125er-Roller im Portfolio (nur die Schaltmodelle GSX-S und GSX-R 125), bei Kawasaki verhält es sich ähnlich (da steht nur die Z125 zur Auswahl).
Bleiben Yamaha und Honda. Bei Yamaha finden sich sogar gleich zwei passende Angebote – D'elight und NMax. Weil aber der günstigere D'elight (kostet aktuell nur 2.690 Euro) leistungsmäßig auf maue 8 PS beschnitten wird, entscheiden wir uns in diesem Fall für den flotteren, 12 PS starken NMax.
Honda hat sogar drei 125er-Roller im Portfolio: Den PCX, den SH und den Forza. Für den PCX (und somit gegen die anderen) spricht eindeutig der Preis – 2.990 Euro versus 5.690 Euro bzw. 3.790 Euro.
Sehen wir uns Yamaha NMax und Honda PCX doch vorab ein wenig genauer an:
Yamaha NMax 125
Honda PCX 125
Motoren, Stauraum und Zündschlüssel
Beide Roller verfügen über Motoren, die der aktuellen Abgasklasse Euro 5 entsprechen und mit einer Start-Stopp-Automatik kombiniert wurden. Ein Blick auf die technischen Daten offenbart darüberhinaus keine wirklich nennenswerten Unterschiede.
Auch in puncto Stauraum herrscht quasi Gleichstand, denn neben dem großen Fach unter der Sitzbank gibt es sowohl beim NMax als auch beim PCX kleine (unversperrbare) Fächer in der Frontverkleidung, die mit Smartphone, Handschuhen oder anderem Kleinzeugs gefüllt werden können.
Praktisch: Das lästige Hantieren mit dem Fahrzeugschlüssel entfällt (er kann in der Tasche eingesteckt bleiben), da bei beiden Modellen sogenannte Keyless-Go-Systeme an Bord sind.
NMax und PCX in Bewegung
Wie bereits erwähnt: Ein Blick auf die technischen Daten lässt erahnen, dass hier keine gewaltigen Unterschiede zu erwarten sind. Gewicht, Sitzhöhe und Motorleistung etwa liegen nur um Nuancen auseinander.
Trotzdem wirkt der NMax – wohl auch wegen seines kleineren Vorderrades – in Summe etwas fahraktiver, die Sitzposition insgesamt aufrechter bzw. erwachsener. Auch beim Bremsen reihen wir den NMax einen Tick vor dem PCX ein. Ankreiden lassen muss er sich jedoch die harte, wenig sensible Abstimmung der hinteren Federbeine und den Umstand, ab rund 70 km/h spürbar weniger spritzig zu wirken als der PCX.
Doppelt positiv: Beide werden serienmäßig nicht nur mit ABS, sondern auch mit Traktionskontrolle ausgeliefert.
Für den PCX hingegen spricht in dieser Rubrik seine harmonische Geschmeidigkeit, die bei der kompakten Sitzhaltung beginnt, sich über das vergnüglich einfache Handling fortsetzt und beim (vergleichsweise) komfortabel abgestimmten Fahrwerk endet. Außerdem ergibt sich aufgrund des größeren Tankinhalts (ein Liter mehr als beim NMax) ein deutlicher Reichweitenvorteil.
Preis & Wert
Rund dreihundert Euro trennen die beiden bei der Anschaffung, zwei Jahre Garantie sind Standard. Sowohl Honda als auch Yamaha bieten allerdings darüber hinaus eine Garantie-Erweiterung für weitere drei Jahre an. Bei Honda ist diese Verlängerung aktuell kostenlos, bei Yamaha werden dafür weitere 299 Euro fällig.
Yamaha NMax 125 (grau) und Honda PCX 125 (rot) im Vergleich
Vier Details, technische Daten, Verbrauch und Preis