ÖAMTC Kinderbuch - Mitmachspaß für unterwegs

Das Kind verfügt noch nicht über ein vorausschauendes Gefahren­ bewusstsein, erkennt z.B. abschüssiges Gelände nicht als gefährlich, lässt plötzlich Mamas Hand los und läuft einfach davon. 5–6 Jahre 7–8 Jahre 9–10 Jahre 11–14 Jahre „Wenn ich das Fahrzeug sehe, werde auch ich gesehen.“ „Plötzlich stehen zu bleiben, fällt mir schwer.“ „Ich gehe besser bei Zebrastreifen oder Ampel über die Straße.“ „Das Auto fährt aber schnell! Ich bleibe besser stehen.“ Das Kind lernt jetzt langsam, Gefahren vorauszusehen, hält z.B. normaler­ weise am Rand­ stein an, um in alle Richtungen zu schauen. Einem Ball, der auf die Straße rollt, läuft es aber immer noch direkt hinterher. Das Kind beginnt, vorbeugende Verhaltensweisen einzusetzen, erkennt z.B. gefährliche Stellen und macht auch einen Umweg, um sicher ans Ziel zu kommen. Das Kind kann zunehmend mehrere Dinge berücksich- tigen; sein Verkehrsverhalten wird für sich und andere Teilnehmer besser erkennbar. Wenn ein Kleinkind von Anfang an richtig befördert wird, weiß es nach einiger Zeit selbst, dass zum Mitfahren im Auto Kindersitz und Gurt und am Fahrrad zusätzlich ein Helm gehören. Als selbstständige, aktive Verkehrsteilnehmer sind Kinder gefährdet, weil sie noch nicht mit dem Straßenverkehr der Erwachsenen zurechtkommen. Bei Kleinkindern ist die Entwicklung der Bewegungskoordination noch nicht abge- schlossen, dafür aber großer Bewegungsdrang vorhanden. Anstatt stehen zu bleiben, laufen sie beispielsweise weiter. Durch ihr spontanes Verhalten bringen sich kleine Kinder oft in Gefahr. Auch kindliche Denkweisen sind anders: „Wenn ich das Auto sehe, sieht mich das Auto auch“, schließt beispielsweise ein Vorschulkind von sich selbst auf andere. Erst ab einem Alter von ca. 12 bis 14 Jahren gelingt es Kindern, Gefahren besser einzuschätzen, dementspre- chend zu handeln sowie mehr Bewusstsein für Sicherheit auszubilden. Die folgenden Beispiele geben einen kurzen Einblick in die durchschnittliche Entwicklung des Gefahrenbewusstseins je Altersgruppe. Natürlich müssen Eltern immer die individuelle Entwicklung ihres Sprösslings berücksichtigen, die durchaus von diesen allgemeinen Richtlinien abweichen kann. 7 Kinderbuch

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