Leistungsbericht 2020
„Nach Dienstbeginn bin ich vielleicht zehn Minuten am Stützpunkt, dann geht’s rund.“ „Na, da war ich echt froh, dass ich Vollzeit arbeiten konnte“, erzählt Thomas lachend, wenn er an den ersten Corona-beding- ten Lockdown denkt: Als Vater von drei Kindern im Alter von einem, drei und 13 Jahren weiß er, welche Herausforderungen Eltern im Jahr 2020 zu meistern hatten. Home-Schooling einer- seits, die Betreuung der beiden Kleinstkinder andererseits, die Streitereien zwischen den Geschwistern. „Da kann man schon froh sein, wenn man in der Arbeit Überstunden macht“, scherzt er. Ernstgemeint war diese Aussage des fürsorglichen Vaters na- türlich nicht – er hat höchsten Respekt vor seiner Frau, die in dieser Zeit in Kurzarbeit war. Thomas hat diese Zeit anfangs Sorgen bereitet: Wie wird es wei- tergehen? Steht ihm selbst Kurzarbeit bevor? Wieviele Einsätze im Abschleppdienst wird es jetzt geben? Denn Kurzarbeit be- deutet auch weniger Gehalt – und das wäre jetzt, wo das Haus fertiggebaut ist, ein Problem. Um die Sicherheit seiner Stelle beim ÖAMTC hat er sich nach 14 Dienstjahren hingegen keine Sorgen gemacht. Es ist also auch darum ein gutes Gefühl, beim Club zu arbeiten. Zu Beginn des ersten Lockdowns war Thomas noch am ÖAMTC Stützpunkt Schanzstraße in Wien tätig. Da Lockdown-bedingt auf den Straßen weniger Leute unterwegs waren, gab es weniger Einsätze und damit weniger zu tun. Da galt es, Urlaubstage abzu- bauen und Zeitausgleich zu konsumieren. Als dann die Schulen wieder offen waren, hat sich das ganz schnell geändert. „Da ging es rund und wir sind gefahren bis zum Gehtnichtmehr“, erinnert sich der Abschleppfahrer. „In der Früh habe ich mein Fahrzeug beim Stützpunkt geholt und schon ging es wieder on the road.“ Wie sieht der Alltag für den gelernten Mechaniker, der seit 2006 beim ÖAMTC im Einsatz ist, aus? Dienstbeginn ist um sechs Uhr früh – und meistens beginnt der erste Einsatz schon zehn Minuten später. Von Reifenpannen über Kühl- wasserverlust bis hin zu einer defekten Motorkontrollleuchte: Zu tun gibt es immer etwas. Erst unlängst hat Thomas einen alten MG abgeschleppt, dessen Windschutzscheibe kaputt war, weil ein Ziegelstein vom Dach durch das Carport auf das Sammlerstück gefallen ist. Natürlich gibt es manchmal Einsätze, die vermeidbar wären, aber Thomas sieht es wie die meisten seiner Kollegen: Wenn ein ÖAMTC Clubmitglied Hilfe braucht, ist er da. Unterwegs ist er übrigens hauptsächlich in Wien und in der Umgebung der Stadt. 24 • ÖAMTC • Leistungsbericht 2020 • Wir auf der Straße und in der Luft Thomas
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzY4NTY=