Leistungsbericht 2020

„Und dann sperrst die B37, um einen Hund zu retten.“ „Einmal habe ich ein Flugzeug abgeschleppt.“ Als er gerade mit dem Pannenfahrzeug am Rückweg von einem Einsatz war, wusste er nicht, dass ihn bereits der nächste erwartete: eine brenzlige Situation! Mitten auf der Bundesstraße B37, die nach Krems führt, blieben direkt auf einer Brücke, die über die Donau führt und wo es keinen Pannenstreifen gibt, einige Autos stehen. Es wurde langsam finster und Manfred versuchte, herauszufinden, was passiert war. Auf einmal lief ein Hund vorbei. Manfred hat sofort die Polizei gerufen und eine Sperre der Straße veranlasst, um alle Verkehrsteilnehmer in Sicherheit zu bringen. „Der Hund wurde leider angefahren“, erzählt er – und hofft, dass es dem Vierbeiner jetzt wieder besser geht. Der Hund sei von seinem Besitzer weggelaufen, irgendwann stand auch das Herrchen auf der Straße. Manfred hat der Polizei, die er übrigens immer noch „Gendarmerie“ nennt, noch ein paar Fragen beantwortet und der außergewöhnliche Einsatz war beendet. Das war natürlich bei weitem nicht der einzige Einsatz, der ihm in Erinnerung geblieben ist. „Einmal habe ich mit dem LKW ein Flugzeug abgeschleppt. Da gibts sogar ein Bild davon, das war ja in der Zeitung. Ich hab den Motorsegler von Gneixendorf abge- schleppt, rauf ins Waldviertel, wo der Pilot seine Werkstatt hat.“ Dafür mussten die Flügel abmontiert werden, die dann etwa sechs bis sieben Meter beim LKW rausgestanden sind, und ein weiterer Kollege musste hinterherfahren, um den Transport zu sichern. Der Einsatz hat tadellos funktioniert. Manfred versteht, dass der Pilot den ÖAMTC um Hilfe gebeten hat: „Selbst zur Reparatur fliegen, das wäre ja nicht mehr gegangen. Es war ein Sondertransport.“ Manfred betont aber, dass dafür eine besondere Ausnahmegenehmigung benötigt wurde. Die Geschichte liegt bereits Jahre zurück, aber er lacht immer noch, wenn er daran denkt, wie alle stehen geblieben sind, um diesen wirklich unge- wöhnlichen Einsatz zu beobachten. Aber nicht nur ein Flugzeug hat Manfred in Fahrt gebracht: Das berühmte Schiff „Mariandl“ konnte einmal nur dank seiner Hilfe ablegen. Eine herausfordernde Situation, da das Schiff bei Hoch- wasser nicht mehr angesprungen ist und schnell wegmusste, um nicht von der Strömung losgerissen zu werden. In der Wachau kommt es oft vor, dass der Pannenfahrer Booten Starthilfe gibt. „Regelmäßig mach ich das im Sommer, wenn die Bootsbesitzer Probleme haben“, erzählt Manfred. Der erfahrene Pannenfahrer ergänzt: „Man vergisst vieles, eigent- lich sollte man hier am Stützpunkt ein Tagebuch schreiben, weil ja doch allerhand passiert.“ Übrigens hat Manfred auch schon dem einen oder anderen Prominenten bei einer Autopanne geholfen, zum Beispiel, wenn amHeimweg vomDreh aufs Tanken vergessen wurde. Manfred Wir auf der Straße und in der Luft • Leistungsbericht 2020 • ÖAMTC • 29

RkJQdWJsaXNoZXIy NzY4NTY=