Übersicht
Der Fahrer ist verpflichtet Gegenstände im Fahrzeug zu sichern, dazu gehören auch Tiere. Es gibt aber unterschiedliche Sicherungstechniken. Ein exemplarischer Test zeigt auf, welch extrem hohes Verletzungsrisiko droht, wenn z.B. ein ungesicherter Hund, auf der Hutablage, bei einem Frontalcrash mit 50km/h nach vorne katapultiert wird.
Ein System-Vergleichstest mit unterschiedlichen Tiersicherungen zeigt auf: Eine gute Sicherung für Tiere gibt es schon unter 30 €, allerdings spielt die richtige Unterbringung im Fahrzeug die entscheidende Rolle. Bei einer Aufprallgeschwindigkeit von 50 km/h mit einem 22 kg schweren Hunde- und einem knapp 4 kg schweren Katzendummy versagten fast alle Sicherungssysteme. Nur die Sicherung mit einer Transportbox in Verbindung mit der richtigen Platzierung konnte überzeugen. So kristallisierte sich als der sicherste Ort im Fahrgastraum der Fußraum hinter dem Fahrer oder Beifahrer oder alternativ der Kofferraum heraus.
In einer Transportbox untergebracht ist dies der sicherste Ort für das Tier und die größtmögliche Sicherheit für die Insassen. Durch den geringen Freiraum im Fußraum hinter den Vordersitzen lassen sich hier aber nur Transportboxen geringer Größe unterbringen, die nur für kleinere Tiere geeignet sind. Alle anderen Systeme für die Sicherung von Tieren im Fahrgastraum zeigten zum Teil eklatante Schwächen. Bei Sicherungssystemen für Hunde, die aus einem Geschirr mit Verbindung zum Gurtschloss oder Sicherheitsgurt des Fahrzeugs bestehen, zeigten sich die größten Probleme. Das System mit nur einem Sicherungsgurt bringt der Belastung durch den 22 kg schweren Hundedummy keinen Widerstand entgegen. Der Karabinerverschluss zerbricht und der Tierdummy kann ungebremst auf die Rückenlehne des Sitzes aufschlagen und deformiert diese über 30 cm tief. Durch die enorme Wucht des Aufpralles und der dadurch erzeugten Deformation wird der auf dem Sitz befindliche Fahrerdummy im Bereich der Lendenwirbelsäule hart getroffen und auch beim Tier muss mit schwersten Verletzungen gerechnet werden. Beim zweiten Produkt der Sicherung mit Geschirr hält die Verbindung zwischen Brustgeschirr und Fahrzeug der Belastung stand, durch die unzureichende Befestigung am 3-Punktgurt des Fahrzeuges erzeugt das System unter der Last des Aufpralles aber eine Gurtlose, die eine Vorverlagerung des Tieres von über 40 cm zulässt. So wird der Aufprall auf die Vordersitzlehne zwar minimiert, aber nicht verhindert. Beim Hund muss auch hier mit schwerenVerletzungen gerechnet werden. Schade, denn das System würde mit einer stabilen Fixierung, die nur geringe Vorverlagerung zulässt, auf den Rücksitzen eine Alternative für Fahr-zeuge mit kleinem Kofferraum darstellen. Geeignet wäre die Befestigung über die Gurt-schlösser oder Isofix-Verbindungen, damit die Vorverlagerung in Grenzen bleibt. In einem weiteren Test wurde eine Transportbox auf der Rücksitzbank mit einem 3-Punktgurt gesichert. Hier zeigten sich Schwächen im Bereich der Gittertüre. Diese wurde durch die Wucht des auftreffenden Katzendummys aus der Verankerung gerissen und der Dummy konnte ungehindert auf die Rückenlehne aufschlagen. Hierbei sind Verletzungen für das Tier und die Insassen vorprogrammiert. Auch die Verankerung zeigt große Schwächen, die punktuelle Last durch den Gurt sorgt für ein zerplatzen des Deckels und bietet somit kaum Rückhaltung für das Tier.
Bei diesem Systemvergleich für die Tiersicherung wird klar, dass die Sicherung eines großen Hundes ohne Gefährdung der Insassen eigentlich nur möglich ist über ein Zusammenspiel zwischen Transportbox im Laderaum und einem zusätzlichen stabilen Laderaumgitter. Ist die Transportbox quergestellt bleibt im Falle eines Unfalls die Belastung auf den Hund moderat. Bei der zusätzlichen Verwendung eines Schutzgitters, das vom Dach bis zum Ladeboden reicht kann zusätzlich noch die Deformation der Rückenlehnen reduziert werde, die im Falle eines Unfalles bei Fondpassagieren für unnötige zusätzliche Belastungen sorgen würden.
Mit dieser Konstellation ist für die Insassen und das Tier der bestmögliche Schutz, im Fahrzeug, zu erreichen.