ÖAMTC - Crashtest
Jiangling Landwind
Bewertung:
Legende:
Detailergebnisse:
Zusammenfassung:
Beim Frontcrash besteht durch das extrem eindringende Lenkrad die Gefahr von tödlichen Kopfverletzungen. Auch durch die kollabierende Fahrgastzelle, die eindringende Instrumententafel und dem total zerstörten Fußraum muss mit schwersten Verklemmungen, Quetschungen und Verletzungen im Brust-, Becken- sowie Beinbereich gerechnet werden. Die verklemmte Türe erschwert die Bergung des Fahrers zusätzlich, da sie nur mit Werkzeug ausgebaut werden kann.
Beim Seitencrash schlägt der Fahrerkopf gegen den harten Dachholm - das bedeutet
schwere Kopfverletzungen. Die stark eindringende Seitenwand bewirkt Brustverletzungen. Der Jiangling Landwind verfügt nicht über Seitenairbags oder spezielle Metallverstärkungen in den Türen, die diese Belastungen verringern könnten.
Die verwendeten Kindersitze bieten in Front- und Seitencrash einen guten Schutz. Dagegen gibt es in der Bewertung
der Kindersicherheit im Fahrzeug einige Mängel.
Frontaufprall:
In diesem Test zeigt sich, dass der chinesische Hersteller JMC beim Landwind kein
großes Augenmerk auf das Thema Sicherheit gelegt hat. Die Fahrgastzelle ist so instabil, dass sich die A-Säule fast um 30 cm nach hinten verschiebt. Dementsprechend
kann man nach dem Versuch die Fahrertür mit nur noch mit Werkzeug öffnen. Um den
völlig eingeklemmten Fahrer zu bergen, muss die Tür schließlich komplett ausgebaut
werden. Im Bereich der Fahrertüröffnung ist die Fahrgastzelle völlig zusammengebrochen, weder Schweller, Dachholmen noch Tür können höheren Kräften widerstehen. Der Überlebensraum für den Fahrer ist nicht mehr vorhanden. Lenkrad und Instrumententafel haben sich bedrohlich in den Insassen gebohrt. Der Fußraum ist derartig zerquetscht, dass der Unterschenkel des Fahrers bereits den Sitzrahmen verbiegt um sich Platz zu verschaffen.
Außer einem Fahrerairbag und Gurten sind keine weiteren Rückhaltesysteme vorhanden. Die Airbagklappe vom Fahrerairbag öffnet nach ca. 50 ms und schießt dem Fahrer zweimal sehr hart ins Gesicht. Kurz darauf bricht die Fahrgastzelle in sich zusammen und der Fahrer durchlägt den Airbag so heftig, dass eine Lenkradspeiche bricht.
Durch die stark eindringenden Fahrzeugteile werden die Fahrerknie nach oben geschoben,
so dass die Beine angehockt sind. Die Instrumententafel mitsamt Lenksäule und
Quertraverse wird auf die Unterschenkel des Fahrers gedrückt. Die messerscharfen
Teile im Knieaufprallbereich bohren sich in den Insassen.
Seitenaufprall:
Die B-Säule wird mit samt dem Schweller und Seitentüren in das Fahrzeug gedrückt
wobei die größte Deformation im Bereich des Fahrers stattfindet. Es befinden sich keine
Seitenaufprallschutzverstärkungen in den Türen. Somit ist die Eindringung der Barriere
im Vergleich mit anderen Fahrzeugen dieser Klasse sehr groß.
Im Aufprallbereich des Kopfes befinden sich keine Materialien die den Kopf schützen
könnten, hinter einer dünnen Verkleidung befindet sich direkt der Dachholm.
Der Kopf des Fahrerdummy schlägt gegen den Dachholm und verursacht eine sehr hohe Kopfbeschleunigung.
Die stark eindringenden Türen bewirken in der Praxis eine erhöhte Verletzungsgefahr
für den Brustbereich.
Schutz für Kinder:
Die vom ADAC eingesetzten Kindersitze Britax Römer Baby Safe der Gruppe 0-13 kg
und Britax Römer King der Gruppe von 9-18 kg bieten den beiden Kinderdummies in
Front- und Seitencrash einen guten Schutz. Dagegen gibt es in der Bewertung der Kindersicherheit im Fahrzeug einige Mängel. So wird in der Bedienungsanleitung das
Thema Kindersicherheit nicht angeführt, die Gurte erfüllen nicht die europäischen Einbauanforderungen und nur die äußeren Sitzplätze sind mit Drei-Punkt- Gurten ausgestattet.
Airbags
Fahrerairbag |
ja |
Beifahrerairbag |
nein |
Seitenairbag |
nein |
Kopfairbag |
nein |
Getestetes Modell:
Jiangling Landwind, linksgelenkt
5-türig, Modelljahr 2005
Der Jiangling Landwind verfügt serienmäßig über Fahrerairbags.
14.09.2005
| © 2005 ÖAMTC
| Kontakt
| Impressum