Christophorus Magazin

13 INNOVATION Christophorus ein leichtes Unterfangen. Ein erstes, rein österreichisches, Entwicklungsprojekt der ÖAMTC-Flugrettung im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass der Weg zur Alltagstauglichkeit deutlich komplexer und kostenintensiver ist als ursprünglich angenommen. Dennoch hat es wertvolle Erkenntnisse über notwendige rechtliche und technische Voraussetzungen geliefert. Marco Trefanitz erläutert: „Sehr schnell mussten wir erkennen, dass die Anpassung nationaler rechtlicher Rahmenbedingungen eine ebenso große Herausforderung ist wie die technische Entwicklung selbst.“ Eine weitere Schlussfolgerung daraus war, dass für den Aufbau eines erfolgreichen Drohnenservices internationale Kooperationen und die Nutzung von Synergien von größter Bedeutung sind. Die enge Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zeigt nun, wie wertvoll die Bündelung von Ressourcen und Know-how sein kann. „Das Thema muss international gedacht werden“, betont Trefanitz, „denn nur gemeinsam können wir die Infrastruktur und das Fachwissen aufbauen, die für den Einsatz dieser Technologie nötig sind.“ Perspektive Die erfolgreichen Tests in Frauschereck, bei denen die Drohne insgesamt über 300 Kilometer zurückgelegt hat, sowie die Flüge in den Niederlanden und der Schweiz zeigen eindrucksvoll, was diese Technologie schon leisten kann – und an welchen Schrauben noch gedreht werden muss, um den Drohnenservice zum Regelbetrieb zu machen. Aber eines ist klar: Die Stärke von Drohnen liegt darin, sich sicher, effizient und ressourcenschonend in abgelegenen Regionen und auf langen Strecken bewegen zu können. Das Projekt steht am Anfang einer europäischen Vision. In enger Zusammenarbeit mit den Partnern ANWB und TCS geht es der ÖAMTC-Flugrettung darum, ein vernetztes Drohnensystem zu schaffen, das in unterschiedlichen Situationen schnell und zuverlässig zeitkritische medizinische Hilfsgüter bringt. Drohnen haben das Potenzial, zu einem festen Bestandteil der europäischen Gesundheitsversorgung zu werden. ▲ Die Drohnen konnten problemlos von Den Haag aus gesteuert werden. Insgesamt 47 Flüge wurden im Kontrollzentrum koordiniert. Länder- und organisationsübergreifend wird intensiv an der Umsetzung gearbeitet. Fotos: ÖAMTC/Poglitsch (3), ANWB (1)

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