13 Fotos: Severin Wurnig (4) INNOVATION Christophorus von Ralph Schüller Es ist noch früh am Morgen, als die Techniker:innen die HeliAir-Werft in Innsbruck betreten. Im Sonnenlicht, das durch die großen Tore in die Halle fällt, steht sie – die H135 Helionix, der jüngste Neuzugang der Christophorus-Flotte der ÖAMTC-Flugrettung. Erst am Vortag wurde die Maschine nach einer umfassenden Überprüfung bei Airbus Helicopters in Donauwörth übernommen. Noch sieht sie aus wie ein gewöhnlicher Hubschrauber, aber das soll sich in den nächsten fünf Wochen ändern. Vier Techniker werden in rund 600 Arbeitsstunden den Helikopter perfekt auf die Anforderungen des Flugrettungsdienstes abstimmen. „Die H135 Helionix ist bereits jetzt ein beeindruckendes Stück Technik“, erklärt mir Guido Graichen, Line and Base Maintenance Manager der HeliAir, während er in den leeren Innenraum des Hubschraubers blickt. „Aber was wir hier tun, ist nicht einfach ein bisschen Kosmetik. Wir statten sie mit allem aus, was gebraucht wird, um in kritischen Situationen Leben zu retten.“ Der erste Schritt Alles beginnt mit der Installation der Innenraumverkleidung. Hier setzt die ÖAMTC-Flugrettung auf eine Eigenentwicklung der HeliAir, die auf den Namen „Kokon“ hört und die erste selbsttragende Innenraumverkleidung der Luftfahrt ist. Diese maßgeschneiderte Verkleidung wurde speziell für die Anforderungen des Rettungseinsatzes entwickelt und besticht durch die optimale Raumnutzung, die funktionale Arbeitsumgebung sowie die robuste, aber leichte Bauweise, denn gerade in der Luftfahrt zählt jedes Gramm Gewicht, das eingespart werden kann. „Das Besondere an Kokon ist, dass wir die Innenverkleidung relativ einfach an die spezifischen Bedürfnisse jedes Einsatzes anpassen können“, erläutert Guido. Der Einbau ist ein komplexer Prozess, der millimetergenaue Präzision erfordert. Die Verkleidung muss perfekt sitzen, damit alle anderen Systeme, wie die Medizintechnik und die Avionik, ebenfalls optimal eingebaut werden können. Hier zeigt sich einmal mehr die herausragende Expertise der Techniker:innen der bei HeliAir. Hightech auf engstem Raum Sobald die Grundausstattung fertiggestellt ist, beginnt die nächste Phase: die Installation der medizintechnischen Ausrüstung. Die Techniker montieren ein Beatmungsgerät, Infusionspumpen und ein komplettes Monitoringsystem, das die Vitalfunktionen der Patient:innen überwacht – jeder Handgriff sitzt, jedes Gerät hat eine genau definierte Position. Die Anforderungen an Platz, Gewicht und Bedienbarkeit sind streng – alles muss leicht erreichbar, sicher fixiert und sofort einsatzbereit sein. „Jeder Millimeter zählt“, sagt Guido, während er die Fixierung eines Monitors überprüft. „Zudem müssen wir sicherstellen, dass die Geräte auch bei starken Bewegungen oder Turbulenzen fest verankert bleiben. Sicherheit hat immer oberste Priorität.“ Auch in der Werkstatt sind Computer unerlässlich. Die richtige Verkabelung ist aufwendig und braucht Zeit. Die Außenspiegel werden eigens angefertigt. ›
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