Fotos: ÖAMTC/Postl (1) 17 Christophorus Hard und Soft Skills Welche Ausbildung Kandidat:innen mitbringen müssen, um in die engere Auswahl zu kommen, haben wir am Ende dieses Artikels zusammengefasst. Außenstehende können sich unter diesen Zahlen meist wenig vorstellen, Fakt ist jedoch, dass allein das Erreichen der Flugstunden als PIC („pilot in command“, also verantwortliche:r Pilot:in) eine echte Herausforderung darstellt. Dass die Anforderungen so hoch sind, hat natürlich einen guten Grund, stellt es doch die herausragende Qualität der ÖAMTC-Flugrettung sicher. Gleichzeitig wird dadurch der ohnehin nicht allzu umfangreiche Pool an potenziellen Bewerber:innen – denn so viele Hubschrauberpilot:innen gibt es von Haus aus nicht – noch einmal eingeschränkt. Neben viel fliegerischer Erfahrung gilt es aber auch, eine Reihe von Social Skills zu erfüllen. Und auch hier ist der Blick auf die Details spannend, denn teilweise stehen die gewünschten Fähigkeiten einander fast schon diametral gegenüber: Pilot:innen müssen einerseits fähig sein, sich im Team unterzuordnen, andererseits müssen sie auch in der Lage sein, das Kommando zu übernehmen. Diese Mischung klingt im ersten Moment seltsam, hat sich jedoch seit Jahrzehnten bewährt. Die Erklärung liegt in der Art und Weise, wie sich die Crew jedes ÖAMTC-Notarzthubschraubers die Arbeit teilt: In allen fliegerischen Aspekten haben die Pilot:innen das letzte Wort – sie treffen in letzter Konsequenz zum Beispiel die Entscheidung, ob das Wetter einen Start überhaupt zulässt oder wo eine sichere Landung möglich ist. Notärzt:innen haben hingegen in medizinischen Belangen das Sagen, Flugretter:innen sind unter anderem Spezialist:innen in Sachen Bergung. Jedes der drei Besatzungsmitglieder nimmt also in verschiedenen Phasen des Einsatzes die Führungsrolle ein – und ordnet sich in anderen Situationen unter. Ausbildung in Südtirol Nachdem die Anforderungen so speziell sind: Wäre es nicht sinnvoll, selbst für die Ausbildung geeigneter Kandidat:innen zu sorgen? Die Idee klingt naheliegend, ist in der Realität so aber leider nicht umsetzbar – zu komplex, zeit- und kostenintensiv ist die Ausbildung. Denn ganz abgesehen von einer Vielzahl rechtlicher Fragestellungen wäre dafür u. a. ein VISION ›
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