Christophorus Magazin

18 VISION Christophorus Gebiet: Im Jänner 2024 flog Christophorus 17 (stationiert im steirischen St. Michael) einen Patienten zum LKH Graz, das als erstes Krankenhaus Österreichs über einen „Point in Space“ verfügt. Dieser Transport hätte ohne das neue Verfahren aufgrund der Wetterlage so nicht durchgeführt werden können. Neben diesen beiden Punkten, die für die Flugrettung besonders relevant sind, verfügen auch Verteidigungs- und Innenministerium über die Möglichkeit, PinS an ausgewählten Orten einzusetzen. Auch diese Organisationen haben damit eine Option, Hubschrauber von A nach B zu bewegen, wenn kein Sichtflug möglich ist. Ein unschätzbarer Vorteil, wenn es z. B. um Assistenzeinsätze bei Naturkatastrophen wie dem Hochwasser im Sommer 2024 geht. Was es noch braucht In Kooperation mit den großen Flottenbetreibern ÖAMTC-Flugrettung, Bundesheer und Polizei hat die Austro Control vor einigen Jahren die ersten von der EU geförderten Pilotprojekte gestartet, aus denen sich lokale PinS-Lösungen wie am LKH Graz entwickelt haben. In einem nächsten Schritt sollen die derzeit noch relativ isolierten Standorte zu einem echten Netzwerk an Heli-Highways verbunden werden. Vorher braucht es Bedarfserhebungen, die zeigen, wo und unter welchen Voraussetzungen solche Korridore sinnvoll, effizient und möglichst breit nutzbar sind. Davon abgesehen müssen selbstverständlich gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, darunter fällt auch eine Anpassung der Meldepflicht von Luftfahrthindernissen. Weiters muss in die technische Ausrüstung der Hubschrauber investiert werden, ebenso in die Ausbildung der Crews. Es bleibt also noch genug zu tun – dass es aber funktionieren kann und der richtige Weg ist, zeigt der Blick über die Grenzen hinaus: Sowohl die Schweiz als auch Norwegen verfügen bereits über umfangreiche PinS-Korridore, ohne die die Rettung Dutzender Menschenleben pro Jahr nicht möglich gewesen wäre. ▲ Noch muss dichter Nebel oft weiträumig umflogen werden oder auf ein Aufreißen der Nebeldecke gewartet werden. „Mithilfe modernster Technologie konnten wir bei schwierigen Wetterbedingungen sicher am Dach der Klinik landen. Ein weiterer Schritt, um Leben zu retten – jederzeit und überall.“ ROLAND RETSCHITZEGGER Pilot

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