Christophorus Magazin

4 Es passierte am 21. Oktober 2023 im beschaulichen Dörfchen St. Georgen bei Obernberg: Am Buttingerhof steht die Erdäpfelernte an. Wie am Land üblich, hilft die Verwandtschaft bei den Erntearbeiten fleißig mit. So auch „Tante Resi“, denn sie ist immer zur Stelle, wenn helfende Hände gefragt sind. Die „Hartl Resi“ ist weit über die Dorfgrenzen hinaus als engagierte, empathische Frau bekannt und beliebt. Sie kümmert sich um den Blumenschmuck in der Dorfkirche, pflegt den Pfarrhofgarten und ist tief im Gemeindeleben verwurzelt. Doch der Hilfseinsatz am Erdäpfelacker sollte das Leben der 72-Jährigen mit einem Schlag verändern. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Josef steht sie auf einer Plattform auf der Erntemaschine und sortiert die Kartoffeln. Bei einer Drehbewegung verliert Resi Hartl plötzlich das Gleichgewicht und stürzt kopfüber gut zweieinhalb Meter auf den steinhart festgefahrenen Ackerboden. „Fliegen sehe ich mich noch, dann war ich kurz weg“, erinnert sie sich. Glücklicherweise hat Lebensgefährte Josef Erfahrung im Rettungsdienst und setzt sofort die richtigen Schritte: „Als die Resi wieder zu sich gekommen ist, sagte sie, dass sie ihre Beine nicht spürt, und dabei sind ihr die Tränen übers Gesicht gelaufen. Da war klar, dass wir sie auf gar keinen Fall bewegen dürfen und sofort die Rettung rufen müssen“, erzählt Josef Unfried. Der Weg zurück Genau sieben Minuten nach dem Unfall landet ADAC-Pilot Tom Weiss mit dem Notarzthubschrauber Christophorus Europa 3 am Feld in St. Georgen. „Wir befanden uns gerade am Rückflug von einem Einsatz zu unserem Stützpunkt in Suben, als der Notruf einlangte“, erinnert sich Flugretter Bernhard Stockinger. Gemeinsam mit Notärztin Sandra Maier eilte er der Verunglückten zu Hilfe. „Die Frau war ansprechbar, aber nach der ersten Untersuchung zeigte sich, dass ein inkomplettes Querschnittsyndrom vorlag, die Patientin also vom Bauchnabel abwärts gelähmt war“, erklärt die erfahrene Notärztin. Gesichert in einer Vakuummatratze wird die Schwerverletzte nach der Erstversorgung ins Kepler Universitätsklinikum nach Linz geflogen. Nur 17 Minuten dauert der Flug, und die kurze Zeitspanne hat die Patientin wahrscheinlich vor einer Querschnittlähmung bewahrt. „Die Ärzt:innen meinten, JETZT IST JEDER NEUE TAG EIN GESCHENK Eine perfekte Rettungskette und die Kunst der Ärzt:innen im Kepler-Klinikum Linz bewahren eine Innviertlerin vor einem Leben im Rollstuhl. › EMOTION Christophorus von Aloisia Gurtner „Die Patientin so gesund wiederzusehen, ist ein kleines Wunder. Ich könnte fast weinen vor Freude!“ SANDRA MAIER Notärztin

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