Christophorus Magazin

6 EMOTION Christophorus Konzept stellt sicher, dass Patient:innen, die wesentliche Kriterien für eine gute Prognose erfüllen, unter laufender Reanimation in die Klinik transportiert werden können. Dort steht das voralarmierte Schockraum-Team mit Herz-Lungen-Maschine (ECMO – extrakorporale Membranoxygenierung) für die weitere Versorgung bereit. Dabei ist eine möglichst kurze Zeitspanne zwischen Herz-Kreislauf-Stillstand und Beginn der ECMO-Therapie essenziell. So auch in diesem Fall: Nach nur 13 Minuten Fahrzeit unter Reanimation mittels Thoraxkompressionsgerät „Lucas“, das der konventionellen Herzdruckmassage überlegen ist, trafen Patient und Rettungsteam in der Klinik Innsbruck ein. In der Klinik Im Schockraum wurde Artur Egger von einem zehnköpfigen multidisziplinären Team übernommen und unmittelbar an die ECMO angeschlossen. Damit war die größte Gefahr gebannt und die Sauerstoffversorgung der lebenswichtigen Organsysteme sichergestellt. Im Herzkatheterlabor konnte Dr. Christoph Brenner dann die verstopfte Herzwand-Arterie durch Implantation zweier Koronarstents öffnen und damit die Durchblutung des Herzmuskels wiederherstellen. Dennoch dauerte es noch zwei Tage, bis sich das Herz so weit erholt hatte, dass die extrakorporale Kreislaufunterstützung beendet werden konnte. Nach zwei Wochen wurde Artur Egger von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt, was nur aufgrund der schnellen und professionellen medizinischen Maßnahmen in so kurzer Zeit möglich war. Bereits drei Wochen nach dem Notfall durfte er die Klinik endgültig verlassen und mit der Rehabilitation beginnen, die nach weiteren drei Wochen abgeschlossen war. Dass dieser Fall so ausgegangen ist, hat vor allem zwei Gründe: Einerseits hat die gesamte Rettungskette perfekt funktioniert – vom Ersthelfer über das RTW-Team bis hin zum schnellen Eintreffen des Notarztes per Hubschrauber. Andererseits hätte all das unter Umständen wenig genützt, hätte sich diese Geschichte nicht in Tirol zugetragen: Die Klinik Innsbruck ist aktuell eines von wenigen Zentren in Österreich mit eCPR-Programm. Wir werden weiter über die spannende Entwicklung in diesem Bereich berichten. Alles wieder gut Heute ist Artur Egger – so erzählt er im Gespräch – wieder voll zurück in seinem Leben und in seinem anspruchsvollen Job. Auch sportlich ist wieder alles möglich, er ist aber noch etwas vorsichtiger unterwegs. Letzteres allerdings eher, weil das Vertrauen in den eigenen Körper noch nicht ganz da ist. Fest im Sattel sitzt er aber dennoch wieder, denn eines ist auch klar: Seine gute körperliche Verfassung hat ihren Teil dazu beigetragen, dass er diese dramatische und lebensbedrohliche Situation so gut überstanden hat. Seine Retter:innen hat Artur Egger kurz nach Ende der Reha besucht, um sich zu bedanken. Sie alle waren hocherfreut, ihren Patienten nach so kurzer Zeit wieder wohlauf und bei bester Gesundheit zu sehen. Ein schönes und wichtiges Beispiel dafür, wie gut auch schwierigste Fälle ausgehen können, wenn das Motto „Lebensrettung ist Teamarbeit“ gelebt wird. ▲ „Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass wir eine große Chance hatten, dieses Leben zu retten. “ WOLFGANG VOELCKEL Leitender Notarzt, ÖAMTC-Flugrettung „Der lebensrettende Eingriff im Herzkatheterlabor wäre ohne perfekte Rettungskette nicht möglich gewesen.“ CHRISTOPH BRENNER Stv. Klinikdirektor, Univ.-Klinik für Innere Medizin III Herzkatheterlabor der Universitätsklinik Innsbruck. Foto: Gerhard Berger (1), Archiv (1), Tirol-Kliniken (1), ÖAMTC/C18 (1) (1)

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