6 EMOTION Christophorus Sein Zwillingsbruder Sam ist der beste Therapeut und ein unverzichtbarer Helfer am Weg zurück. nicht selbstständig essen oder trinken. Er musste über eine Sonde ernährt werden. Auch seine Körperhaltung war geprägt vom Unfall. Er hatte seine Arme immer ganz angespannt am Körper liegen. Und er nahm alles verzögert war“, erzählt Yvonne Neumann. Was die Ärzt:innen nicht darstellen können, ist, wie sich das Gehirn nach so einer massiven Schädigung neu strukturiert und alternative Wege konstruiert, vor allem bei so kleinen Menschen. Mutter Yvonne: „Für die Neuentwicklung des Gehirns ist laut den Ärzt:innen vor allem das erste Jahr nach dem Unfall unheimlich wichtig.“ Langer Weg zurück Nach über einem Monat im Spital erhält Loy einen Platz im reKiZ, dem Neurologischen Rehabilitations Zentrum des Uniklinikums Salzburg. Eine Fülle an Therapien und damit der Weg zurück ins Leben beginnt. Die Familie steht unter einer massiven Belastung, alles unter einen Hut zu bekommen. Dazu kommt die finanzielle Mehrbelastung. „Wir haben sehr viel Unterstützung und Hilfe sowie Spendengelder erhalten, wofür wir sehr dankbar sind“, berichtet Yvonne Neumann. Fast ein Jahr nach dem Unfall sind laut den Ärzt:innen die Gehirnströme von Loy wie bei einem normal entwickelten Vierjährigen. Der Junge kann wieder gehen und bildet aktuell Zwei-Wort-Sätze. Nach wie vor wird Loy von einem Team aus Physio-, Ergo-, Musiktherapie, Logopädie sowie tiergestützter Therapie betreut. „Aber sein bester Therapeut ist sein Zwillingsbruder Sam. Denn Loy möchte natürlich alles genauso machen wir er“, meint Mutter Yvonne Neumann. Ein Tagebuch mit Fotos von den Therapien soll Loy später an seinen Weg zurück erinnern. Hochemotional war im Sommer dann das Wiedersehen mit der C4-Crew am Stützpunkt in Reith bei Kitzbühel. „Rückblickend muss man sagen, das war eine wirklich gute Teamleistung von allen Beteiligten. Und die Basis hat der Kollege von der Polizei als Ersthelfer gelegt. Er hat einen wirklich großen Hebel bei der Rettung des Kindes gespielt und ihm mit seinem beherzten Eingreifen vermutlich das Leben gerettet“, ist Notarzt Bernhard Leiner überzeugt, und Flugretter Stefan Pichlsberger fügt hinzu: „Bei diesem Einsatz hat einfach alles gepasst, alle Faktoren haben perfekt zusammengespielt. Der Junge konnte von einer optimalen Rettungskette profitieren.“ ▲
RkJQdWJsaXNoZXIy NDc0Mzk=