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Paris: Neue Maßnahmen gegen Pkw-Verkehr

Die Pariser Stadtregierung verfolgt weiter ihr Ziel, den Pkw-Verkehr in der Millionenmetropole einzuschränken. Nach teureren Parkgebühren für SUV wurde nun auch das Tempolimit auf der Pariser Ringautobahn "Périphérique" gesenkt.

Paris_Eiffelturm_von_unten.jpg Cityguide_image
Paris_Eiffelturm_von_unten.jpg © Cityguide_image

Runter vom Gas heißt es ab sofort auf der Pariser Ringautobahn "Périphérique". Mit 10. Oktober wurde die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf der viel befahrenen Umfahrungsstraße von 70 auf 50 km/h gesenkt.

Tempo 50 auf Ringautobahn

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat sich mit ihren Plänen für eine Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf der Pariser Ringautobahn durchgesetzt. Das neue Tempolimit dient ihren Angaben zufolge vor allem der Gesundheit der etwa 500.000 Anwohnenden der Stadtautobahn, die zugleich die Grenze zwischen Paris und den Vorstädten markiert. Die Opposition im Pariser Rathaus befürchtet hingegen, dass der Verkehr durch das Tempolimit massiv behindert wird.

Die 35 Kilometer lange "Périphérique" ist eine der am meisten befahrenen Straßen Europas. Fast alle wichtigen französischen Autobahnen führen auf Paris zu und münden aus allen Richtungen in die Ringautobahn. Sie wird im Schnitt täglich von 1,2 Millionen Fahrzeugen genutzt. Vor allem am frühen Vor- und am Spätnachmittag bilden sich insbesondere im Süden und Osten lange Staus, weshalb die tatsächliche Durchschnittsgeschwindigkeit daher ohnehin zumeist weit weniger als 70 km/h betrug.

Teure Parkgebühren für SUV

Die Parkgebühren für Fahrzeuge mit Verbrenner- oder Hybridmotoren, die schwerer als 1,6 Tonnen Leergewicht sind (z.B. Audi Q7, VW Touareg,Volvo XC 90 oder Mercedes M-Klasse) oder für Elektroautos, die mehr als zwei Tonnen wiegen (Audi Q8 e-tron, Tesla Model Y oder Mercedes EQE) wurden die Parkgebühren in der Stadt empfindlich erhöht. Betroffene Autofahrer:innen zahlen ab sofort für eine Stunde im Zentrum von Paris 18 Euro statt wie bisher 6 Euro. Diese Beträge steigen bei einem längeren Aufenthalt an. Für vier Stunden zahlt man in den inneren Stadtzonen 117 Euro, für sechs Stunden Parken im Zentrum sogar 225 Euro. Ausgenommen sind Pariser Anwohner:innen, Handwerker:innen sowie Pflegedienste. Auch private Parkhäuser müssen sich der Erhöhung nicht anpassen.

Kontrolle noch unklar 

Noch ist nicht bekannt, wie die unterschiedlichen Parkgebühren für ausländische Fahrzeuge, die nicht im sogenannten SIV (Vehicle Registration System) erfasst sind, kontrolliert werden. Am Parkautomaten gibt man lediglich das Kennzeichen des Fahrzeugs ein.

Französische Kontrollfahrzeuge, die per Video die Kennzeichen der geparkten Autos erfassen und abgleichen, ob die Parkgebühr richtig bezahlt wurde, müssten demnach auch auf die Daten vom Herkunftsland Zugriff haben. Das ist derzeit laut ADAC aber nicht automatisch möglich. In Zukunft soll es aber laut der Stadtverwaltung Paris auch für ausländische Fahrzeuge eine Registrierungsmöglichkeit geben. Die konkreten Modalitäten sind derzeit (Stand 02.10.2024) noch unklar.

Das Lösen bzw. Verwenden eines falschen Parktickets einer niedrigeren Kategorie (oder das Fehlen eines Parktickets) wird je nach Parkzone mit 150 bis zu 225 Euro geahndet.

Quelle: ADAC

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