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DruckenItalien: Welche Verkehrsregeln sollte man unbedingt kennen?
Wie schnell darf man in Italien fahren? Welche Promillegrenze gilt und welche Gegenstände müssen im Auto mitgeführt werden? Wer mit dem Auto, Motorrad, Gespann, Wohnmobil oder Fahrrad in Italien unterwegs ist, sollte die wichtigsten Verkehrsregeln kennen. Ob Tempolimits, Mitführpflichten oder Winterausrüstung - hier erfahren Sie alles, damit Sie gut vorbereitet unterwegs sind.
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Höchstgeschwindigkeiten
Diese Tempolimits gelten für Pkw, Motorrad, Gespann und Wohnmobil:
Pkw
Im Ortsgebiet | 50 km/h |
außerorts | 90 km/h |
Schnellstraße* | 110 km/h |
Autobahn* | 130 km/h |
* Bei Regen oder Schneefall, muss die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 110 km/h und auf Schnellstraßen auf 90 km/h reduziert werden.
Für Führerscheinneulinge gelten in den den ersten 3 Jahren nach Ausstellung des Führerscheins reduzierte Höchstgeschwindigkeiten: 100 km/h auf Autobahnen, 90 km/h auf Schnellstraßen.
Gut zu wissen: Auf etwa 40 % der bestehenden Autobahnkilometer werden Geschwindigkeitsmessungen durch das sogenannte „Tutor System“, ähnlich der österreichischen Section Control, vorgenommen.
Mehr Infos: www.autostrade.it
Motorrad
Im Ortsgebiet | 50 km/h |
außerorts | 90 km/h |
Schnellstraße** | 110 km/h* |
Autobahn** | 130 km/h* |
* Bei Regen oder Schneefall, muss die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 110 km/h und auf Schnellstraßen auf 90 km/h reduziert werden.
**Motorräder bis zu 149 ccm sowie Motorräder mit Beiwagen bis zu 249 ccm dürfen Autobahnen und Schnellstraßen nicht befahren. Seit Dezember 2024 dürfen 125 ccm Motorräder auf Autobahnen und Schnellstraßen fahren: Der Fahrer / die Fahrerin muss mindestens 18 Jahre alt sein. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen betragen: 130 km/h für Autobahnen, 110 km/h für Schnellstraßen.
Für Führerscheinneulinge gelten in den den ersten 3 Jahren nach Ausstellung des Führerscheins reduzierte Höchstgeschwindigkeiten: 100 km/h auf Autobahnen, 90 km/h auf Schnellstraßen.
Gut zu wissen: Auf etwa 40 % der bestehenden Autobahnkilometer werden Geschwindigkeitsmessungen durch das sogenannte „Tutor System“, ähnlich der österreichischen Section Control, vorgenommen.
Mehr Infos: www.autostrade.it
Gespann
bis 3,5 t |
über 3,5 t |
|
Im Ortsgebiet | 50 km/h | - |
außerorts | 70 km/h | - |
Schnellstraße | 70 km/h | - |
Autobahn | 80 km/h | - |
Gut zu wissen: Auf etwa 40 % der bestehenden Autobahnkilometer werden Geschwindigkeitsmessungen durch das sogenannte „Tutor System“, ähnlich der österreichischen Section Control, vorgenommen.
Mehr Infos: www.autostrade.it
Wohnmobil
bis 3,5 t |
über 3,5 t |
|
Im Ortsgebiet | 50 km/h | 50 km/h |
außerorts | 90 km/h | 80 km/h |
Schnellstraße | 110 km/h* | 80 km/h |
Autobahn | 130 km/h* | 100 km/h |
* Bei Regen oder Schneefall, muss die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 110 km/h und auf Schnellstraßen auf 90 km/h reduziert werden.
Für Führerscheinneulinge gelten in den den ersten 3 Jahren nach Ausstellung des Führerscheins reduzierte Höchstgeschwindigkeiten: 100 km/h auf Autobahnen, 90 km/h auf Schnellstraßen.
Gut zu wissen: Auf etwa 40 % der bestehenden Autobahnkilometer werden Geschwindigkeitsmessungen durch das sogenannte „Tutor System“, ähnlich der österreichischen Section Control, vorgenommen.
Mehr Infos: www.autostrade.it
Wichtige Verkehrsbestimmungen
Um sicher und gut in Italien unterwegs zu sein, sollten Sie diese weiteren Vorschriften kennen:
Kindersicherung
Kinder unter 12 Jahren bzw. kleiner als 1,50 m benötigen einen dem Gewicht und der Größe entsprechenden, zugelassenen Kindersitz. Wird das Kind auf dem Beifahrersitz in einem rückwärtsgerichteten Kindersitz befördert, muss der Airbag deaktiviert sein.
Mehr Infos zum Thema Reisen mit Kind.
Gut zu wissen: In Italien müssen Kindersitze mit einem Alarm ausgestattet sein, der verhindert, dass Kinder unter 4 Jahren im Fahrzeug vergessen werden. Die Pflicht gilt allerdings nur für in Italien zugelassene Fahrzeuge, beispielsweise Mietwagen – für die entsprechende Ausstattung ist der Vermieter verantwortlich. Nur, wenn der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz in Italien hat, gilt die Vorschrift auch für im Ausland zugelassene Fahrzeuge.
Licht am Tag
- Außerorts muss mit Abblendlicht (alternativ Tagfahrleuchten) gefahren werden.
- Für Mopeds und Motorräder gilt Lichtpflicht auch im Ortsgebiet.
Gut zu wissen: Die Verwendung von Tagfahrleuchten ist als Alternative zum Abblendlicht zulässig, sofern die Licht- und Sichtverhältnisse ausreichend gut sind. Bei schlechtem Wetter bzw. bei Dämmerung sollte auch im Ausland das Abblendlicht verwendet werden.
Mitführpflichten
- Pkw: Warndreieck, Warnwesten
- Motorrad: Warnwesten
Gut zu wissen: Alle Personen, die das Fahrzeug nach einem Unfall oder einer Panne außerhalb geschlossener Ortschaften verlassen, müssen eine Warnweste anlegen.
Parken
Parkplätze sind in Städten farblich gekennzeichnet:
- Weiße Randlinie: kostenlose Parkplätze
- Blaue Linien: gebührenpflichtige Parkplätze
- Gelbe Linien: reservierte Parkplätze (z.B. Busse, Anrainer, Taxis)
- Schwarz-gelbe Markierung: absolutes Parkverbot
- Parkplätze mit Ladestationen: dürfen nur von Elektroautos für den Ladevorgang genutzt werden. Nach Abschluss des Ladevorgangs darf man noch max. eine Stunde dort parken.
- Zusätzliche Beschilderungen sind zu beachten.
Das Abstellen von Fahrzeugen ist (außer in Einbahnen) nur am rechten Fahrbahnrand zulässig. Vor Mülltonnen ist das Parken verboten.
Mobilitätseingeschränkte Reisende
Mehr Infos über Parkregelungen für mobilitätseingeschränkte Reisende
Promillegrenze
- 0,5 Promille
- 0,0 Promille gilt für Personen, die den Führerschein weniger als 3 Jahre besitzen
Winterausrüstung
- Winterreifen in den Sommermonaten: Vom 16. Mai bis 14. Oktober darf in Italien mit Winter- oder Ganzjahresreifen nur dann gefahren werden, wenn diese einen Geschwindigkeitsindex aufweisen, der mind. dem festgesetzten Geschwindigkeitsindex im Zulassungsschein entspricht. Diese Regelung gilt für alle Fahrzeuge.
- Winterreifen: Pflicht auf vielen Straßen, es gibt jedoch keine landesweit einheitliche Regelung. Beschilderungen weisen auf die konkreten Bestimmungen hin.
Südtirol: Bei winterlichen Straßenverhältnissen dürfen Fahrzeuge nur mit Winterreifen fahren. Vom 15. November bis 15. April gilt im Stadtgebiet von Bozen sowie auf der Brennerautobahn A22 bis Affi eine generelle Winterreifenpflicht, unabhängig von der Witterung.
Gut zu wissen: Für Motorräder besteht bei winterlichen Straßenverhältnissen und bei beginnendem Schneefall ein grundsätzliches Fahrverbot.
Aosta-Tal: Vom 15. Oktober bis zum 15. April gilt Winterreifenpflicht (alternativ können auch Schneeketten auf Sommerreifen verwendet werden).
- Schneeketten: Mit Schneeketten beträgt die Höchstgeschwindigkeit 50 km/h. Schneekettenpflicht kann, wenn nötig, für bestimmte Strecken durch gesonderte Beschilderung verordnet werden.
- Spikereifen: Die Verwendung ist grundsätzlich erlaubt, es gelten jedoch lokale Regelungen. Spikereifen müssen auf allen Rädern (inkl. Anhänger) montiert werden.
Zusätzliche Infos
- Strafen: Verkehrsstrafen sind zwischen 22 - 7 Uhr um ein Drittel höher. Bei Bezahlung einer Geldstrafe innerhalb von 5 Tagen wird ein Nachlass von 30 % gewährt.
- Privates Abschleppen auf Autobahnen ist verboten.
- Das Benutzen und Mitführen von Radarwarngeräten ist verboten.
- Elektronische Geräte: Die Verwendung von elektronischen Geräten (Handys, Smartphones, Tablets, Notebooks und ähnliches) während der Fahrt ist verboten, wenn dabei zumindest eine Hand vom Lenkrad genommen werden muss.
- Zebrastreifen: Fahrzeuge müssen sich langsam an einen Zebrastrafen annähern und gegebenenfalls anhalten, wenn sich Fußgänger am oder in unmittelbarer Nähe des Zebrastreifens befinden.
- Rauchverbot gilt in Pkw, wenn Schwangere oder Minderjährige im Fahrzeug sind.
- Müll: Es ist verboten, Müll oder Gegenstände aus einem fahrenden oder parkenden Fahrzeug zu werfen und die Straße zu verschmutzen (Strafe: 216 bis 866 Euro).
- E-Tretroller: Seit November 2021 gelten für E-Tretroller erstmals Geschwindigkeitsbeschränkungen. In Fußgängerzonen dürfen max. 6 km/h, in anderen Fällen max. 20 km/h gefahren werden (Strafen: 50 bis 250 Euro). Weiters gilt ein Parkverbot auf dem Gehsteig. Seit 1. Juli 2022 müssen neu verkaufte E-Scooter mit Fahrtrichtungsanzeigern, Bremsen an beiden Rädern und einem Geschwindigkeitsbegrenzer ausgerüstet sein. Für ältere E-Scooter gilt eine Übergangsfrist bis 1. Jänner 2024.
Zusatztafeln & Hinweisschilder
Italienisch | Deutsch |
Zona di silenzio | Hupverbot |
Deviazione | Umleitung |
Tenere la destra | Rechts fahren |
Tutte le direzioni | alle Richtungen |
Rallentare | Langsam fahren |
Senso unico | Einbahnstraße |
Sbarrato | Gesperrt |
INIZIO Zona tutelata | Beginn der Parkverbotszone |
Bestimmungen für weitere Fahrzeuge
Welche weiteren Regelungen gelten für Motorräder und Fahrräder?
Rund ums Motorrad
- Motorräder bis zu 149 ccm sowie Motorräder mit Beiwagen bis zu 249 ccm dürfen Autobahnen und Schnellstraßen nicht befahren. Seit Dezember 2024 dürfen 125 ccm Motorräder auf Autobahnen und Schnellstraßen fahren: Der Fahrer / die Fahrerin muss mindestens 18 Jahre alt sein.
- Motorräder und Kleinkrafträder: Das Mindestalter, um eine weitere Person mitzuführen (Soziussitz) beträgt 18 Jahre. Motorradfahrer können auch dafür gestraft werden, wenn Beifahrer, egal ob minderjährig oder nicht, keinen Helm tragen (Strafen: 83 bis 332 Euro).
- Licht am Tag: Außerorts muss mit Abblendlicht (alternativ Tagfahrleuchten) gefahren werden. Für Mopeds und Motorräder gilt Lichtpflicht auch im Ortsgebiet.
- Mitführpflichten: Warnwesten
Alle Personen, die das Fahrzeug nach einem Unfall oder einer Panne außerhalb geschlossener Ortschaften verlassen, müssen eine Warnweste anlegen.
- Winterausrüstung: Für Motorräder besteht bei winterlichen Straßenverhältnissen und bei beginnendem Schneefall ein grundsätzliches Fahrverbot.
Rund ums Fahrrad
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- Außerhalb des Ortsgebietes müssen Radfahrer bei Nacht eine Warnweste tragen. Eine generelle Tragepflicht für Warnwesten gilt auch für Fahrten durch Tunnels. Alle Fahrräder (auch Mountainbikes und Rennräder) müssen mit einer funktionierenden Beleuchtung ausgestattet sein (vorne weißes oder gelbes Licht, hinten rotes Licht). Die Beleuchtung muss nachts (eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang) sowie bei schlechten Sichtverhältnissen (Nebel, Regen, Schneefall) und in Tunneln eingeschaltet sein. Darüber hinaus müssen an den Pedalen gelbe Rückstrahler und an der Rückseite ein roter Rückstrahler angebracht sein.
Zudem muss laut Straßenverkehrsordnung jedes Fahrrad mit einer Klingel ausgestattet sein, deren Klingelton so stark ist, dass er min. 30 Meter gehört werden kann.
- Fahrrad-Transport mittels Heckträger: Wird ein Heckträger verwendet, der das Kennzeichen verdeckt, kann entweder das „normale“ hintere Kennzeichen umgesteckt oder eine rote Kennzeichentafel mit int. Unterscheidungskennzeichen verwendet werden. Mehr Infos zu Fahrradträgern fürs Auto.
Überstehende Ladung, wie z. B. ein Fahrrad auf einem Heckträger, muss mit einer Warntafel gekennzeichnet sein. Diese Warntafel muss aus Metallblech, 50 x 50 cm groß, rot-weißschraffiert, reflektierend und typengenehmigt sein (beim ÖAMTC erhältlich). Eine Warntafel muss auch verwendet werden, wenn ein Heckträger ohne Ladung verwendet wird. Nimmt die überstehende Ladung die gesamte Fahrzeugbreite ein, sind zwei Warntafeln, jeweils am seitlichen Ende der Ladung, anzubringen. Seitlich darf die Ladung maximal 30 cm auf jeder Seite überstehen, solange es sich nicht um Pfähle, Stangen, Platten oder andere schwer erkennbare Ladung handelt.
Folgende Ausnahme gilt seit Jänner 2025: Wird ein Heckträger verwendet, der auf der Anhängerkupplung befestigt ist, und sowohl ein Kennzeichen und als auch eigene Beleuchtung aufweist, werden keine Warntafeln benötigt. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Regelung zur überstehenden Ladung (max. 30 cm pro Seite) eingehalten wird.