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Freitag, 18.April 2025

Italien: Heftige Unwetter in Urlaubsregionen

Starke Regenfälle haben in Norditalien erhebliche Störungen verursacht und zu Straßensperrungen geführt. Bedenken gibt es auch hinsichtlich möglicher Sturmwinde, Überschwemmungen und Erdrutschen. Auch die grenznahen Bergregionen in Frankreich und der Schweiz sind betroffen.

Italienische Regionen, die während der Osterferien häufig von Touristen besucht werden, einschließlich Piemont, Ligurien, Lombardei mit ihrer Hauptstadt Mailand, Südtirol, sowie Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien, sind von den Unwettern betroffen. In Pinerolo, einer Stadt etwa 60 Kilometer von Turin entfernt, wurde der Bevölkerung empfohlen, zu Hause zu bleiben. Mehrere Flüsse, darunter der Po, sind bereits über die Ufer getreten und haben Überflutungen verursacht. Als Folge dieser Unwetter sind wesentliche Verkehrsstrecken, wie die Simplon-Bahnlinie zwischen Italien und der Schweiz und eine Autobahn wie die A5 Turin-Aosta, geschlossen.

Neben großflächigen Stromausfällen im Aostatal und der Schließung städtischer Parks in Mailand mussten in anderen Regionen dutzende Menschen aus überfluteten Gebieten evakuiert werden. Die Feuerwehr gab am Freitag bekannt, dass zwei in der Region Vicenza vermisste Personen tot aufgefunden wurden. Ihr Auto war von einem reißenden Wildbach mitgerissen worden – nur einen Tag nach dem Tod eines über 90-jährigen Mannes, der in seinem überfluteten Haus im Piemont entdeckt wurde.

Auch Süditalien von Unwettern betroffen

Vor den italienischen Küsten wird im Mittelmeer mit stürmischer See und Wellenhöhen bis zu drei Metern gerechnet. Zudem weist das nationale Amt für Zivilschutz darauf hin, dass viele Gebiete von Gewittern heimgesucht werden könnten. Besonders im Norden wird in den nächsten Stunden mit starkem Regen gerechnet. Auch in der südliche Region Apulien wird starker Niederschläge erwartet.

Wegen starken Schirokko-Windes konnten am Donnerstagvormittag fünf Flugzeuge, darunter eine AUA-Maschine aus Wien, nicht in Bari landen, wurden nach Brindisi umgeleitet, von wo aus die Passagiere per Bus weiterreisten; der Rückflug nach Wien wurde gestrichen.

Unwetter erreichen auch Frankreich und die Schweiz

Die heftigen Regenfälle, die Norditalien getroffen haben, gingen in den angrenzenden französischen und schweizerischen Bergregionen in starken Schneefall über. In der Savoyen fielen bis zu 120 cm Schnee. In der Gemeinde Tignes mussten die Bewohner am Donnerstag in ihren Häusern bleiben. Zudem kam es zu erheblichen Störungen im Stromnetz und im öffentlichen Verkehr.

Ein 27-jähriger britischer Tourist, der am Donnerstag von einer Lawine am Eingang des Skiortes Val Thorens in Savoyen verschüttet wurde, ist am Freitag seinen Verletzungen erlegen. Die Präfektur von Savoyen ruft zur äußersten Vorsicht im gesamten Département auf und warnt eindringlich davor, abseits der gesicherten Pisten Ski zu fahren.

Météo-France hat die Region Savoyen seit Mittwochabend aufgrund der großen Neuschneemengen an der italienischen Grenze in die Warnstufe Orange für Lawinengefahr versetzt. In mehreren Alpenregionen wie Haute-Tarentaise, Haute-Maurienne und Vanoise gilt derzeit die höchste Lawinenwarnstufe 5 von 5.

Die Lage im Wallis bleibt laut kantonalem Führungsorgan (KFO) auch am Freitag angespannt. Wichtige Verkehrsachsen wie der Simplonpass und der Große-St.-Bernhard-Tunnel sind weiterhin gesperrt. Der Transitverkehr ist stark eingeschränkt, mit teils stundenlangen Wartezeiten.

Reiseempfehlungen und Wetterprognose in Italien

Es wird prognostiziert, dass vielerorts Gewitter, Hagel oder sogar Tornados auftreten könnten. Eine Wetterverbesserung wird nicht vor Ostermontag, dem 21. April, erwartet. Aktuelle Informationen zu betroffenen Regionen und Wettervorhersagen stehen beim italienischen Zivilschutz und beim italienischen Wetterdienst zur Verfügung.

Urlauber:innen sollten die Medienberichterstattung genau verfolgen und die Anweisungen der örtlichen Sicherheitskräfte befolgen. An- und Abreise zum Urlaubsort könnten mit größeren Schwierigkeiten, Umleitungen und längeren Fahrzeiten verbunden sein. Ausführliche Informationen zur Situation am Urlaubsort und dessen Erreichbarkeit können, auch die Unterkünfte zur Verfügung stellen. Bei umfangreichen Schäden an der Infrastruktur könnten auch in einigen Wochen noch Einschränkungen und Änderungen bei Ausflugs- und Wanderprogrammen auftreten.

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