25.000 Briefe aus Österreich an EU-Kommissionspräsidentin
Größte Mitglieder-Aktion zu "Daten aus dem Auto" mit deutlichem Signal an die Politik.
Mit der Forderung "Rasche Pannenhilfe muss möglich bleiben!" hat der Mobilitätsclub im Mai die größte Mitglieder-Aktion seiner Geschichte gestartet: Bei Pannenhilfen und an den Stützpunkten wurden die Menschen über die Konsequenzen der Säumigkeit der EU beim Thema Auto-Daten informiert. Ihre Meinung dazu konnten sie in einem Brief an Ursula von der Leyen kundtun. Der Zuspruch war enorm: Rund 25.000 Briefe wurden unterschrieben und vom ÖAMTC direkt an die EU-Kommissionspräsidentin geschickt. ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold: "Gemeinsam mit unseren Mitgliedern haben wir ein unübersehbares Zeichen gesetzt – nun ist die Politik am Ball und kann zeigen, wie wichtig ihr die Anliegen der Konsument:innen wirklich sind."
Übrigens waren sich die österreichischen Parteien im Vorfeld der EU-Wahl einig: Die Spitzenkandidat:innen von SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grünen und NEOS haben im Interview mit dem Mobilitätsmagazin "auto touring" geschlossen angekündigt, sich für einen fairen und konsument:innenfreundlichen Umgang mit Auto-Daten einzusetzen. Ihre Statements zum Nachlesen findet man unter www.oeamtc.at/autotouring/menschen.
ÖAMTC fordert freien Zugang zu Auto-Daten und Umsetzung eines EuGH-Urteils
Es gibt auf EU-Ebene bis heute keine konsument:innenfreundliche Regelung zu den von modernen Autos generierten Daten. Im Gegenteil: Kfz-Hersteller schränken den Zugriff immer weiter ein und bauen dadurch ihre Marktmacht aus. Oliver Schmerold: "Autohersteller agieren bewusst gegen das Interesse der Konsument:innen. Wir befürchten, dass Pannenhilfe künftig erschwert wird, weil der Zugriff für Mobilitätsclubs und freie Werkstätten eingeschränkt wird.“ Bernhard Wiesinger, Leiter der Interessenvertretung, ergänzt: “Eigentlich müssten sich die Autohersteller nur an ein Urteil des EuGH vom 5. Oktober vergangenen Jahres halten, das ihnen eine Einschränkung des Zuganges zu Reparatur- und Wartungsdaten klar untersagt. Doch der EuGH wird ignoriert. Stattdessen lobbyieren die Autohersteller bei der EU-Kommission für eine Änderung der Typengenehmigungsverordnung, die den Sinn des Urteils ins Gegenteil verkehrt!”
Der ÖAMTC leistet jedes Jahr über 1,3 Millionen stationäre und mobile Pannenhilfen. Das bleibt auch bei eingeschränktem Zugriff möglich – allerdings lassen sich die Kfz-Hersteller den Zugangsschlüssel bezahlen. Und: Ohne Netzabdeckung, z.B. in Tiefgaragen, ist unter Umständen überhaupt keine Hilfe vor Ort mehr möglich, eine Abschleppung ist dann unausweichlich. "Beides zusammen kostet Zeit, Nerven und Geld", fasst Schmerold zusammen. "Daher noch einmal unsere Forderung, unterstützt von 25.000 Menschen, an die EU-Kommission: Handeln Sie und sorgen Sie dafür, dass die Konsument:innen am Steuer bleiben!"