Motorradfahren im Herbst
Wie man bei Herbst-Ausfahrten sicher unterwegs ist – Training hilft.
Schön aber nicht ungefährlich
Motorradausfahrten im "goldenen Herbst" lassen sich besonders genießen – weniger Tourist:innenverkehr auf den Ausflugsstraßen und angenehmere Temperaturen als im Hochsommer.
"Der Herbst kann aber durchaus seine Tücken haben: Niedrige Temperaturen in der Früh verringern die Haftung, feuchtes Laub sorgt für Rutschfallen und die tiefstehende Sonne blendet – von vermehrtem Wildwechsel in der Dämmerungszeit gar nicht zu reden", weiß Georg Scheiblauer, Motorrad-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. "Da kann der kleinste Fahrfehler fatale Konsequenzen haben. Deshalb sind das Wissen um diese Gefahren und eine besonnene vorausschauende Fahrweise besonders gefragt."
Trainieren kann man das im Zuge eines Motorradtrainings bei der ÖAMTC Fahrtechnik: Ab sofort läuft die Aktion "Bikerherbst 1+1 gratis", bei der zwei Personen zum Preis von einer trainieren können. In einigen Bundesländern (Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Salzburg) gibt es zusätzlich Förderungen vom Land.
Tipps vom ÖAMTC-Experten
ÖAMTC-Tipps, worauf man bei Motorradausfahrten im Herbst besonders achten muss:
- Sich der Gefahrenquellen bewusst sein: Im Herbst sind die Landwirt:innen besonders aktiv – mit langsamen Traktoren hinter einer Kurve und verschmutzten Fahrbahnen muss gerechnet werden. Nasses Laub und Fallobst sorgen punktuell für gefährliche Glätte auf den Straßen – das bedeutet Sturzgefahr für Motorradfahrer:innen. Deshalb muss man die Geschwindigkeit diesen Gegebenheiten entsprechend anpassen und besonders in uneinsehbaren Kurven mit Gefahren rechnen.
- Vorausschauendes Fahren vermeidet Risikosituationen: Je früher gefährliche Situationen wie eine schmutzige Traktorspur erkannt werden, desto mehr Zeit bleibt für die richtige Reaktion. "Immer mit Reserven unterwegs sein, nie am Limit fahren", rät der ÖAMTC-Fahrsicherheitsexperte. "Man darf sich von schwierigen Fahrsituationen nicht überraschen lassen."
- Tiefstehende Sonne blendet: Doppelt tückisch – eine im Herbst tiefstehende Sonne blendet nicht nur alle Verkehrsteilnehmenden gleichermaßen, sie lässt die schmale Silhouette von Zweiradfahrern leicht "verschwinden". "Wenn ich als Motorradfahrer die Sonne im Rücken habe und einen langen Schatten vor mich auf die Straße werfe, muss ich ab- oder einbiegenden Verkehr besonders genau beobachten und defensiv mit viel Sicherheitsreserven unterwegs sein. Nur so kann man noch rechtzeitig bremsen oder ausweichen, wenn man übersehen wird", warnt der Motorradprofi. Mit einem zerkratzten oder schmutzigen Visier ist man bei tiefstehender Sonne übrigens noch leichter im Blindflug unterwegs.
- Auf veränderten Grip reagieren: Kühlere Temperaturen in der Früh und ab dem späten Nachmittag beeinträchtigen die Griffigkeit der Reifen. "Nur bei richtiger Betriebstemperatur bieten die Pneus optimalen Grip", so Scheiblauer. Deshalb Ausfahrten bewusst "ruhig" angehen, besonders in der Früh und auf Alpenpässen.
- Die richtige Kleidung wählen: Kühle Außentemperaturen am Morgen und Abend können bei falscher Bekleidung die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen – wer fröstelt, versteift. Große Temperaturunterschiede erfordern eine darauf abgestimmte Bekleidung. Am besten mehrere Schichten übereinander anziehen. Wenn es früher dunkel wird, erhöhen helle Farbapplikationen und Reflex-Materialien auf der Kleidung die Chance, von anderen Verkehrsteilnehmer:innen rechtzeitig gesehen zu werden.
"Die Herbst-Motorradtrainings bieten sich zur Perfektion an. Im Gegensatz zum Frühjahr sind gegen Ende der Saison alle Abläufe eingespielt – hier können wir von einem höheren Level aus starten und uns darauf konzentrieren, was sich möglicherweise im Laufe der Zeit eingeschliffen hat und für die Fahrsicherheit nicht optimal ist", sagt Scheiblauer abschließend.
Nähere Informationen zur Aktion "1+1 gratis" hier.