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Vorsicht vor "Hitzefalle Auto"

Ab 40 Grad wird der Aufenthalt in einem Fahrzeug gefährlich. Für Babys und Kleinkinder aber auch für Tiere können bereits wenige Minuten im heißen, geschlossenen Auto lebensgefährlich sein. Eine zusätzliche Gefahr geht von der Innenausstattung aus: Gurte, Sitze oder das Armaturenbrett können sich bis zu 60 Grad aufheizen und damit zu Verbrennungen führen. ÖAMTC Cheftechniker Manfred Schöberl weiß, wie solche „heißen“  Situationen vermieden werden können.

Panne2.jpg Rudolf Laresser
Panne2.jpg © Rudolf Laresser

26 Grad Außentemperatur. Sonne. Innerhalb weniger Minuten klettern die Temperaturen im Fahrzeuginneren auf 40 Grad. „Kinder dürfen niemals alleine im geparkten Auto gelassen werden. Auch nicht ‚nur‘ ganz kurz. Schon 15 Minuten bei praller Sonne im geschlossenen Auto können für Babys und Kleinkinder lebensgefährlich sein“, weiß ÖAMTC Cheftechniker Manfred Schöberl. 

Kind im Auto eingeschlossen. Was tun?

Im Fahrzeug eingeschlossene Kinder – für die Pannenhelfer des Clubs keine Seltenheit: Solche Einsätze haben für die Gelben Engel allerhöchste Priorität. Geht in der Leitstelle ein entsprechender Notruf ein, dann bricht der nächstgelegene Pannenhelfer den aktuellen Einsatz ab und macht sich im Eiltempo auf den Weg zum Kind. „Ist das Fahrzeug einer direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt, dann raten wir, mittels Tücher oder ähnlichem das Fahrzeug abzudecken, damit sich der Innenraum nicht weiter aufheizt. Ist der Pannenhelfer vor Ort, dauert das Öffnen des Fahrzeugs in der Regel nur wenige Minuten“, sagt Schöberl.

Sonnenschutz auch während der Fahrt ratsam

Auch bei laufender Klimaanlage sollte die Wirkung der Sonneneinstrahlung nicht unterschätzt werden. „Um Kinder während der Fahrt vor der Sonne zu schützen, gib es mehrere Möglichkeiten. Abhilfe verschaffen hier  beispielsweise ein entsprechendes Rollo aus dem Fachhandel oder auch ein Handtuch, das im Fond im Türrahmen festgeklemmt wird. Aber Vorsicht: Vorne dürfen die Scheiben nicht abgedeckt werden“, so der ÖAMTC Experte.

Achtung vor Verbrennungen

Steht das Fahrzeug einige Zeit in der prallen Sonne, können Innenteile wie der Gurt, das Armaturenbrett, das Lenkrad oder auch die Sitze bis zu 60 Grad heiß werden: „Abhilfe verschafft hier eine Sonnenschutzfolie mit einer Verspiegelung und einer starken Reflexion. Kindersitze sollten zudem mit einem Tuch abgedeckt werden, damit sich die Stoffe und der Kunststoff nicht erhitzen. Bevor das Kind in den Kindersitz gesetzt wird, sollte der Sitz abgetastet werden“, rät Schöberl. Achtung ist auch beim Berühren des Autodachs geboten. Bis zu 80 Grad kann dieses heiß werden – eine Berührung kann somit zu Hautverbrennungen führen.

Geöffnete Fenster zur Abkühlung oftmals ein Trugschluss

Manfred Schöberl.jpg Rudolf Laresser Cheftechniker Manfred Schöberl

Immer wieder sind geparkte Autos zu sehen, bei denen die Fenster einen Spalt offen stehen – in der Hoffnung, dass es bei der Rückkehr nicht ganz so heiß ist. Oftmals ein Trugschluss, wie der ÖAMTC Technik-Experte Manfred Schöberl weiß: „In einem Test haben wir festgestellt, dass es durch ein drei Zentimeter geöffnetes Fenster nicht merkbar kühler wird. Mehr als drei Zentimeter lässt in der Realität aus Angst vor Diebstählen kaum jemand die Scheiben offen. So kann es aber in stehendem Zustand zu keinerlei Luftzirkulation kommen und die Abkühlung bleibt aus. Während der Fahrt kühlen geöffnete Fensterscheiben jedoch den Innenraum erheblich“.

Bei Ankunft lüften

Stand das Auto für längere Zeit in der Sonne und wird man beim Öffnen der Fahrzeugtür durch einen Hiteschwall in Empfang genommen, sollten alle Autotüren geöffnet werden: „Sorgen Sie für ein paar Minuten für Durchzug. Kontrollieren Sie Gurte, Lenkrad und im Bedarfsfall den Kindersitz auf ihre Temperatur, bevor Sie losfahren. Bei der Einstellung der Klimaanlage sollte der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur nicht mehr als sechs Grad betragen. Alles, was darüber hinausgeht, belastet den Organismus und fördert eine Erkältung“, so der Chef-Techniker.

Mit Tieren unterwegs

Auch Vierbeiner sollten bei heißen Temperaturen nie alleine im Fahrzeug gelassen werden, auch nicht für wenige Minuten. "Wer einen Hund in einer Notsituation entdeckt, sollte die Nummer der Polizei 133 oder die ÖAMTC-Pannenhilfe 120 wählen", rät der Club-Experte. Der ÖAMTC wird im Sommer immer wieder zu Einsätzen wegen im Fahrzeug eingeschlossener Tiere gerufen – häufig von den Besitzern selbst, wenn sich das Auto aus Versehen selbst verschlossen hat.

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