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ÖAMTC-Befragung zur Verkehrssicherheit von Kindergartenkindern

Weg in den Kindergarten - 40 Prozent der Eltern brauchen Auto, Verkehrserziehung top, mit zu Freund:innen okay, "Alleingänge" besser erst ab sieben Jahren.

11_Gratis-Spazierraupen für Kindergärten.jpg ÖAMTC
Spazierraupen im Kindergarten © ÖAMTC

Um mehr über die Teilnahme von Kindergartenkindern am Straßenverkehr herauszufinden, hat der ÖAMTC im Frühjahr eine österreichweite Befragung in Kindergärten durchgeführt.

Für die schriftliche, anonyme Kurzbefragung wurden im Frühjahr 2023 in Kindergärten in ganz Österreich Fragebögen aufgelegt, 52 Prozent eher in städtischen, 48 Prozent eher in ländlichen Regionen. Knapp 560 Eltern haben den Fragebogen retourniert und damit Auskünfte über das Verkehrssicherheitsverhalten von fast 670 Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren geliefert.

Marion Seidenberger, ÖAMTC-Verkehrspsychologin:

"Die Antworten zeigen, dass fast 40 Prozent der Betreuenden für den Weg in den Kindergarten das Auto brauchen. In punkto Verkehrssicherheit sind die Eltern top - mehr als 90 Prozent informieren ihre KiGa-Sprösslinge über Regeln und richtiges Verhalten im Straßenverkehr. Bei dem, was sie ihren Kindern erlauben, unterscheiden die Eltern auch nach Notwendigkeit und Gefahreinschätzung, also ob sie bspw. eine Fahrbahn queren müssen. Auch die Verkehrsmittelwahl spielt eine wichtige Rolle - z. B. wenn Kids zu Freund:innen mitkommen dürfen, dann am liebsten mit dem Auto oder zu Fuß."

Weg zum Kindergarten – 40 Prozent brauchen das Auto

Bei den Fragen über den Weg zum Kindergarten zeigt sich, dass etliche Eltern aufs Auto angewiesen sind. "40 Prozent der Befragten brauchen zumindest für einen Teil des Weges zum Kindergarten ein Auto, rund 30 Prozent sind zu Fuß unterwegs, elf Prozent nützen Fahrrad oder Roller, sechs Prozent fahren mit Öffis", fasst die ÖAMTC-Expertin die Ergebnisse zusammen. Mehr als ein Verkehrsmittel brauchen nur knapp zehn Prozent der Befragten. Mehr als die Hälfte bewältigt den Weg innerhalb von 15 Minuten, drei Prozent brauchen länger als 30 Minuten. Ebenfalls knapp die Hälfte beurteilt zudem den Weg in den Kindergarten als herausfordernd.

Verkehrserziehung top – 91 Prozent der Eltern informieren ihre KiGa-Sprösslinge über Regeln und richtiges Verhalten im Straßenverkehr

Beim Thema Verkehrserziehung sind die Eltern von Kindergarten-Kindern top. "91 Prozent der Befragten gaben an, ihrem Kind schon mehrmals Informationen über wichtige Verkehrsregeln und richtiges Verhalten im Straßenverkehr gegeben zu haben", weiß die ÖAMTC-Verkehrspsychologin. Nur fünf Prozent haben das erst einmal gemacht, zwei Prozent noch gar nicht. Die am öftesten genannten Grundregeln, die Eltern ihren Kindern beibringen, sind: "Zebrastreifen nutzen" (22 Prozent), "Rechts-Links schauen vor dem Queren" (21 Prozent), "Ampelfarben und ihre Bedeutung kennen und sich daran halten" (19 Prozent), "Stopp vor Querungen/Kreuzungen" (13 Prozent) und "am Gehweg gehen" (11 Prozent).

Nach dem KiGa mit zu Freund:innen – für 70 Prozent der Eltern okay, am liebsten zu Fuß oder mit dem Auto

Nach dem Kindergarten mit zu Freund:innen? Laut ÖAMTC-Befragung sagen 20 Prozent der Eltern nein dazu, zehn Prozent machen keine Angabe. "Die Mehrheit, und zwar 70 Prozent, erlaubt, dass ihr Kind in Begleitung von Kindergarteneltern zum Spielen mit Freund:innen mitkommen darf", so Seidenberger. 40 Prozent der Eltern lassen ihr Kind zu Fuß mitgehen, 30 Prozent erlauben eine Mitfahrt im Auto, knapp zehn Prozent stimmen zu, dass die Kinder selbst mit Fahrrad/Roller mitfahren oder mit Öffis mitkommen. Eine Mitfahrt mit dem Lastenrad erlauben nur drei Prozent.

Allein zum Spielplatz oder Einkauf – kaum Erlaubnis für unter Sechsjährige

"Die Zustimmung der Eltern für 'Alleingänge' ihrer Sprösslinge ist abhängig vom Alter, dem Ziel und dem Weg", erklärt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin. Wenn sie keine Fahrbahn queren müssen, dürfen 30 Prozent der Sechsjährigen allein zum Spielplatz und 23 Prozent allein einkaufen. Mit einer notwendigen Straßenquerung (Ampel, Schutzweg) sinkt die Zustimmungsrate auf 25 (Spielplatz) bzw. 16 Prozent (Einkauf). Von den unter Sechsjährigen dürfen nur 15 Prozent allein zum Spielplatz gehen (ohne Straßenquerung). Noch niedriger ist die Zustimmungsrate für einen Alleingang zum Spielplatz mit Straßenquerung (2 Prozent) sowie zum Einkauf (6 Prozent mit, 1 Prozent ohne Querung).

Das Vertrauen der Eltern steigt mit dem Alter der Kids – prinzipiell befürworten viele "Alleingänge" ihrer Sprösslinge erst ab sieben, besser noch acht Jahren. "Bei der Entscheidung, ab wann ihre Kinder allein unterwegs sein dürfen, sollten Eltern nicht eine Altersstufe als Grenze setzen, sondern vor allem auf das Verhalten ihres Kindes achten, also wie zuverlässig es sich im Straßenverkehr bewegt und ob es dabei die wichtigsten Regeln befolgt", rät die ÖAMTC-Expertin.

Das deckt sich auch mit den rechtlichen Regelungen:

Die Ausgehzeiten von Kindern sind im Jugendschutzgesetz plus Landesgesetzen festgelegt. Im Rahmen der dort angegebenen Zeiten ist mit der Aufsichtspflicht der Erziehungsberechtigten auch die Einschätzung verbunden, welche öffentlichen Bereiche zu besuchen sie ihren Kindern zutrauen können. Das gilt, solange Kinder zu Fuß gehen. Mit dem muskelbetriebenen Roller dürfen Kinder erst ab acht, mit Fahrrad erst zwölf Jahren (mit Prüfung ab zehn bzw. neun Jahren) allein unterwegs sein.

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