ÖAMTC begrüßt geplante Aufhebung von "IG-L-Hunderter" für E-Autos
Regierung erfüllt langjährige Forderung des Mobilitätsclubs
Der ÖAMTC begrüßt die medial kolportierten Pläne von Umweltministerin Elisabeth Köstinger, den "Luft-Hunderter" bzw. "Luft-Achtziger" für E-Fahrzeuge aufzuheben. Die Ministerin erfüllt damit eine langjährige Forderung des Mobilitätsclubs. "Denn wieso sollte ein Tempolimit, das zur Reduktion von Luftschadstoffen aktiviert wird, für emissionsfreie E-Fahrzeuge gelten?" so Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung.
E-Kfz nicht mehr von IG-L-Tempolimits betroffen
Seit 23.11.2018 müssen theoretisch Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb oder mit Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie und entsprechenden Kennzeichentafeln (weißer Hintergrund, grüne Schrift) auf Autobahnen und Schnellstraßen elektronisch angezeigte Tempolimits nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft (Zusatztafel „IG-L“) nicht einhalten.
Solange aber die vom Gesetz verlangten Hinweiszeichen nicht vorhanden sind, kann von dieser Berechtigung vorerst niemand Gebrauch machen. Form und Inhalt der Tafeln sind dem ÖAMTC bisher nicht bekannt.
Unter „Schnellstraßen“ sind mautpflichtigen Bundesstraßen gemeint, die mit „S XY“ bezeichnet sind.
Schnellstraßen können aber trotzdem mit einem blauen Schild als "Autobahn" oder auch als "Autostraße" gekennzeichnet sein.
Auf Autobahnen gilt grundsätzlich 130, auf Autostraßen 100, außer es ist eine höhere oder niedrigere Geschwindigkeit verordnet.
Keine Änderung tritt auf anderen Straßen ein, auf denen ein Tempolimit nach IG-L besteht, etwa dem flächendeckenden 50-er im Landesgebiet Wiens, das über das als Ortsgebiet gekennzeichnete Stadtgebiet hinausreicht.
Ausnahme vom „Luft-Hunderter“ für E-Autos
Eine im Jänner 2018 vom Mobilitätsclub unter 1.977 Mitgliedern durchgeführte AM.PULS Online-Studie zum Thema Tempolimits zeigt auch, dass mehr als die Hälfte der Befragten "Luft-Tempolimits" nach dem Verursacher-Prinzip befürworten, E-Autos also ausgenommen wären. "Das ändert freilich nichts an der grundsätzlichen Ablehnung der IGL-Tempolimits", hält Wiesinger fest. "Nur jeder Fünfte findet die abschnittsweisen Geschwindigkeitsbeschränkungen gut, rund die Hälfte der Befragten lehnt sie ab."
Zufriedenheit mit aktuellen Tempolimits
In der AM.PULS Online-Studie hat der Mobilitätsclub auch die allgemeine Meinung zu den derzeit in Österreich geltenden Tempolimits abgefragt. Demnach halten 64 Prozent 130 km/h auf Autobahnen für angemessen, 33 Prozent würden gerne schneller fahren, nur drei Prozent empfinden Tempo 130 als zu hoch. Noch deutlicher ist die Meinung der Befragten zum Hunderter auf Freilandstraßen: 87 Prozent halten diese Geschwindigkeit für angemessen, nur sieben Prozent wollen ein niedrigeres Limit. "Damit erteilen die ÖAMTC-Mitglieder der aktuell in Diskussion stehenden Senkung der Limits auf 80 km/h eine klare Absage", stellt Wiesinger klar.
Informationen zur ÖAMTC AM.PULS Online-Studie
Für die Studie "Tempolimits" wurden 1.977 ÖAMTC-Mitglieder ab 18 Jahren im Jänner 2018 repräsentativ befragt. Die Erhebung wurde im Rahmen von ÖAMTC AM.PULS online österreichweit durchgeführt.