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DruckenÖAMTC-Expertengespräch zum Thema "Design für alle"
Barrierefreiheit neu gedacht
Unter dem Titel "Fair, nutzbar und ästhetisch – ein Widerspruch?" lud der ÖAMTC am Dienstag, den 14. November, zu einem Symposium in sein Mobilitätszentrum. Die geladenen Experten diskutierten darüber, inwiefern Produkte, Dienstleistungen und Infrastrukturen für möglichst viele Konsumenten barrierefrei nutzbar gemacht werden können. "Mit über 2,3 Millionen Mitgliedern sind wir Österreichs größter Mobilitätsclub. Mobilität und Barrierefreiheit sind nicht voneinander zu trennen – deshalb beschäftigen wir uns sehr intensiv mit diesem Thema", erklärt ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold.
Lösungen für alle entwickeln
Begonnen hat der Vormittag mit einem Referat von Kai Pagenkopf, der Unternehmen regelmäßig dabei begleitet, für ihre Produkte und Dienstleistungen alle Menschen zu berücksichtigen. "Wir alle haben unsere Eigenheiten und es ist oft eine Herausforderung, die Unterschiede als Potenzial zu sehen. Wenn wir das aber tun, dann haben wir die Möglichkeit, Lösungen für alle zu entwickeln ", erklärte der Experte aus Deutschland , der auch der Meinung ist, dass Design und Ästhetik eine große Rolle spielen. "Barrierefreie Anlagen müssen auch schön sein. Das haben sich die Kunden verdient und darin liegt auch der Mehrwert für Unternehmen. Wenn ein barrierefreies Hotelzimmer beispielsweise auch ästhetisch ist, dann kann es einer viel größeren Zielgruppe vermietet werden", so Pagenkopf. Ein weiterer Vorteil ist, dass nicht nur behinderte Menschen diese Anlagen und Einrichtungen nutzen, sondern alle – und genau damit können Unterschiede überwunden werden.
Barrierefrei kommunizieren
In der anschließenden Diskussionsrunde ging es unter anderem um barrierefreie Kommunikation. "Wichtige Informationen sind oft schwer verständlich und viele Menschen können deshalb in unserer Gesellschaft nicht gleichberechtigt leben", berichtete die Kommunikationssexpertin Walburga Fröhlich. Dabei geht es beispielsweise um so alltägliche Dinge wie Bedienungsanleitungen, Kaufverträge oder Informationsbroschüren. "Jede Firma muss sich überlegen, welche Menschen ihre Produkte und Dienstleistungen nutzen, denn jeder bevorzugt klare Informationen. Außerdem gibt es gerade hier einen direkten finanziellen Vorteil. Wenn Kunden von Beginn an alles verstehen, entsteht auch deutlich weniger Aufwand für Unternehmen", so Fröhlich.