ÖAMTC Fahrtechnik: Mitarbeitersicherheit steigern und Schäden minimieren
2019 gab es rund 2.400 Unfälle mit Personenschaden unter Beteiligung von Lkw bis 3,5 Tonnen. Auch in diesem Jahr sind bereits elf Todesopfer zu beklagen.
Viele berufsbedingte Wege im Straßenverkehr werden von Kleinbetrieben wie Rauchfangkehrern, Elektrikern, Installateuren oder Fliesenlegern in Kleintransportern zurückgelegt, oftmals unter Zeitdruck. Dabei müssen die Fahrzeuglenker eine Vielzahl an Aufgaben und Problemen lösen und besonders aufmerksam sein. Im Jahr 2019 wurden 2.398 Unfälle mit Personenschaden auf Österreichs Straßen unter Beteiligung von Lkw bis 3,5 Tonnen verzeichnet. Die traurige Bilanz: Zehn Personen verunglückten dabei tödlich. Bis 26. Oktober 2020 verunglückten bereits elf Klein-Lkw Insassen tödlich (Quelle: Statistik Austria / Bearbeitung der ÖAMTC-Unfallforschung).
Um Unternehmen und Lenker dabei zu unterstützen Unfälle und Schäden zu vermeiden, hat die ÖAMTC Fahrtechnik ein ganztägiges Fachbetriebe Intensiv Training (kurz: FIT) entwickelt. Neben rechtlichen Aspekten werden den Teilnehmern auch praktische Tipps zur Sicherung der Ladung in ihrem Transporter gegeben. "Abgesehen vom menschlichen Leid bei Verkehrsunfällen verursachen Mängel im Bereich der Ladungssicherung hohe Kosten durch Schäden sowie Strafen für Unternehmer und Fahrer. Mit unseren Instruktoren haben wir ein praxisbezogenes, kompaktes Kursprogramm ins Leben gerufen, das sich speziell an Arbeitskräfte richtet, die in ihrem Arbeitsalltag auf Pkw und Kleintransporter angewiesen sind", erklärt Hermann Wirrer, Lkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. "Besonders kleinere Betriebe profitieren von diesem neuen Trainingsprogramm. Die AUVA fördert die Trainings in einigen Bundesländern."
Korrekte Bremstechnik und vorausschauend fahren
Besonders im Herbst und Winter, wenn Fahrer von Lkw und Kleintransportern durch wechselnde Wetterbedingungen und rutschige Fahrbahnen auf der Straße besonders gefordert sind, ist es wichtig, auf die richtige Fahrtechnik zu achten. Schäden am Transportgut, aber auch am Fuhrpark, lassen sich vermeiden, indem sich Lenker stetig weiterbilden, ihre Fahrtechnik schärfen und sich in Bezug auf die neuesten Assistenzsysteme auf den aktuellen Stand bringen. Wenn bei extremen Fahrbahnverhältnissen die Geschwindigkeit halbiert wird, verkürzt sich der Bremsweg auf ein Viertel der ursprünglichen Länge. Eine vorausschauende Fahrweise hilft, kritische Situationen rechtzeitig zu erkennen. "Es ist wichtig, die Fahrgeschwindigkeit den Wetterverhältnissen anzupassen. Dennoch kann es passieren, dass der Fahrer zu einer Notbremsung gezwungen wird. Hier entscheidet die richtige Bremstechnik über die Länge des Bremsweges. Sollte der zur Verfügung stehende Platz nicht ausreichen, um vor dem Hindernis noch rechtzeitig anzuhalten, kann ein richtig durchgeführtes Ausweichmanöver vielleicht noch das Schlimmste verhindern", so Wirrer.Sein Rat: "Im Falle eines Ausweichmanövers muss der Fahrer versuchen, mit der richtigen Blick- und Lenktechnik am Hindernis vorbei zu kommen. Ausschlaggebend ist, das richtige Verhalten zu trainieren, damit es in Fleisch und Blut übergeht."
Über das FIT-Training und die ÖAMTC Fahrtechnik
Das ganztägige Fachbetriebe Intensiv Training (FIT) startet mit einer kurzen Theorie-Einheit unter anderem zum Einfluss der Geschwindigkeit auf das Fahrzeug, der richtigen Brems- und Lenktechnik und wie Gefahrensituationen richtig erkannt und vermieden werden können. Anschließend folgt der Praxisteil, in dem auf verschiedenen Fahrbahnoberflächen Ausweich- und Bremsmanöver trainiert werden. Auch die richtige Blicktechnik sowie die Beherrschung des Fahrzeuges in kritischen Situationen werden trainiert. Erfahrene ÖAMTC Fahrtechnik Instruktoren führen die Teilnehmer an herausfordernde Situationen wie Schleudermanöver heran. Zusätzlich zum fahrdynamischen Teil wird das Thema der korrekten Ladungssicherung behandelt.
Aufgrund der aktuellen Corona-Bestimmungen ergreift die ÖAMTC Fahrtechnik besondere Maßnahmen, die einen sicheren Kursbetrieb gewährleisten. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.