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Linksfahren auf Autobahnen ist lästig, provoziert und bremst
Einhaltung des Rechtsfahrgebotes ist essentiell für Sicherheit und Verkehrsfluss
Bei einer repräsentativen „Am-Puls“-Umfrage des ÖAMTC gaben rund zwei Drittel aller Autofahrer an, Linksfahrer als ärgerlich zu empfinden. "Autofahrer, die ohne Notwendigkeit auf der mittleren oder gar linken Spur einer Autobahn unterwegs sind, sind nicht nur lästig. Andauerndes Linksfahren auf Autobahnen provoziert riskante Fahrmanöver, ist dadurch gefährlich und behindert den Verkehrsfluss. Außerdem es ist verboten", stellt ÖAMTC-Verkehrstechniker Felix Etl klar.
Die konsequente Einhaltung des Rechtsfahrgebotes ist maßgeblich für die Verstetigung des Verkehrs, unabhängig von der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. "Auch bei den aktuellen Tempo 140-Teststrecken ist ein flüssiges Vorankommen nur bei Einhaltung dieser Vorgaben möglich. Durch ständiges Links- oder Mittelspurfahren geht die Überholmöglichkeit entweder ganz verloren oder man braucht zum Überholen einen Wechsel über zwei Fahrstreifen. Dadurch werden zusätzliche Brems- und Beschleunigungsmanöver notwendig. Das verursacht eine Verlangsamung des Verkehrs", erklärt der ÖAMTC-Experte.
Das Rechtsfahrgebot laut StVO bedeutet, dass auf Autobahnen prinzipiell der rechte Fahrstreifen benützt werden muss. Links bleiben darf man nur im Zuge eines Überholvorgangs und wenn weiter vorne ein weiteres langsameres Fahrzeug auf der rechten Spur fährt. Wem das Wechseln auf den ersten Fahrstreifen unzumutbar ist, weil man unmittelbar darauf gleich wieder einen Spurwechsel vornehmen müsste, der darf auf der linken Spur bleiben. Nebeneinanderfahren ist nur im Kolonnenverkehr (mindestens drei Fahrzeuge) erlaubt.
Gefahr Auffahrunfälle, 56 Getötete auf Autobahnen im Jahr 2017
Die Missachtung des Rechtsfahrgebotes wirkt sich nicht nur negativ auf den Verkehrsfluss aus, sondern provoziert auch Regelverstöße wie Rechtsüberholen und mangelnden Sicherheitsabstand. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Auffahrunfälle – und immerhin sind mehr als 40 Prozent aller Unfälle auf Autobahnen Auffahrunfälle. Grundsätzlich gelten Autobahnen im Vergleich zum niederrangigen Netz als sichere Straßenart. Allerdings ist die Zahl der Getöteten auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen wieder gestiegen (2017: 56 Getötete / 2016: 46 Getötete).
Disziplin, Geduld und mehrsprachige Hinweisschilder erhöhen Sicherheit
Für eine Steigerung der Verkehrssicherheit fordert der ÖAMTC-Verkehrstechniker mehr Disziplin von allen Verkehrsteilnehmern. "Einerseits muss man nach einem Überholvorgang wieder auf den rechten Fahrstreifen wechseln – natürlich abhängig vom Verkehrsgeschehen. Macht das jemand nicht, sollten sich andere Verkehrsteilnehmer dennoch geduldig zeigen. Denn riskante Fahrmanöver wie knappes Auffahren und rechts Überholen sind gefährlich, strafbar und daher zu unterlassen", warnt Etl davor, andere zu maßregeln.
Gleichzeitig können mehrsprachige Schilder oder Bodenmarkierungen Bewusstsein für die Problematik schaffen. Derartige Hinweise sollten an Autobahnen weiter verstärkt und in regelmäßigen Abständen angebracht werden.
Rückfragehinweis für Journalist:innen:
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