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ÖAMTC: 2016 mit neuem Tiefstand bei Verkehrstoten
Insgesamt 427 Getötete – Club sieht jedoch weiteres Verbesserungspotenzial
Wien (OTS) - Im Jahr 2016 kamen laut heute veröffentlichten, vorläufigen Zahlen des BMI insgesamt 427 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von 10,9 Prozent. Dennoch müssen weiterhin viele Anstrengungen unternommen werden, damit die Ziele des Verkehrssicherheitsprogrammes bis 2020 erreicht werden können. Mit 187 sind die meisten Opfer weiterhin als Pkw-Insassen zu beklagen, auch wenn ein Rückgang um 21,4% Prozent zum Vorjahr verzeichnet werden konnte. Gestiegen ist hingegen die Zahl der Getöteten bei Motorradfahrenden (85, +2,4 Prozent) und Radfahrern (47, +20,5 Prozent). Darüber hinaus sind 72 Fußgänger (-14,3 Prozent) im Straßenverkehr umgekommen. Der ÖAMTC ortet weiteres Verbesserungspotenzial und empfiehlt Fahrtechniktrainings.
Positive Entwicklung bei Pkw
In den vergangenen Jahrzehnten war der stärkste Rückgang an Verkehrstoten bei Pkw Insassen zu beobachten. Gab es hier vor 20 Jahren noch 624 Getötete im Pkw, waren es 2016 trotz deutlich mehr zugelassener Autos nur noch 187 (-70 Prozent). "Diese positive Entwicklung ist vor allem auf die verbesserte aktive und passive Sicherheit bei Fahrzeugen, aber auch auf die Einführung des Mehrphasenführerscheins und entsprechende Trainings zurückzuführen", erklärt ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nosé. Dennoch: die meisten Opfer gibt es durch Frontalkollisionen oder Abkommensunfälle auf Landstraßen – hier muss laut Nosé verstärkt angesetzt werden. "Menschen machen Fehler, deshalb sollte der Straßenraum solche Fehler auch verzeihen können. Mit verbesserter verkehrstechnischer Ausstattung oder Verbesserungen beim Erhaltungszustand der Straßen kann schon viel erreicht werden", so der Verkehrstechniker.
Mehr Zweiradfahrer verunglückt
2016 sind wieder mehr Motorradfahrende tödlich verunglückt als im Jahr davor. Die Gründe dafür liegen laut ÖAMTC in einer generell steigenden Anzahl an Motoradfahrern. "Besonders gefährdet sind Biker, die nur selten aufs Motorrad steigen, weil ihnen die Fahrpraxis fehlt. Regelmäßige Trainings bei den Experten der ÖAMTC Fahrtechnik können hier helfen", so Nosé. Darüber hinaus ist auch die Zahl der getöteten Radfahrer im Jahresvergleich um rund ein Fünftel gestiegen. "Die meisten Todesopfer gab es nach Zusammenstößen mit Fahrzeugen, weil Radfahrer oft übersehen werden", erläutert Nosé. "Wir appellieren an Pkw- und Lkw-Lenker, mehr Rücksicht auf Radfahrer zu nehmen." Aber auch Radfahrer sollten im eigenen Interesse vorsichtig und vor allem gut sichtbar unterwegs sein sowie die Vorschriften der StVO einhalten.
Verstärkte Bewusstseinsbildung unumgänglich
Die Tendenz ist zwar positiv, dennoch besteht Verbesserungspotenzial in der Bewusstseinsbildung. "Die immer sicherer werdenden Fahrzeuge leisten viel, können Lenker aber auch zu mehr Nachlässigkeit verführen", so David Nosé. Viele verzichten auf lebensrettende Hilfen wie den Gurt (2016 waren 77 Getötete nicht angegurtet), die Rettungskarte oder regelmäßige Fahrzeugkontrollen. "Gerade im Zusammenspiel mit neuen Assistenzsystemen und Airbags sind diese Faktoren wichtig. Die Autohersteller richten alle Sicherheitsvorkehrungen danach aus, dass die mitfahrenden Personen mit Hilfe des Gurtes auf ihren Plätzen bleiben", erklärt der Experte. Darüber hinaus empfiehlt der Club Fahrtechniktrainings, bei denen schwierige Situationen im sicheren Rahmen geübt und richtige Techniken wie Bremsen oder Ausweichen für den Ernstfall verinnerlicht werden können.
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