ÖAMTC-Crashtest mit 16 Autos offenbart kaum Mängel
15 Autos schaffen die Höchstwertung, einmal bleibt es bei vier Sternen
Ein weiteres Mal haben der Mobilitätsclub und seine Partnerorganisationen eine Reihe von Neufahrzeugen auf ihre Verkehrssicherheit überprüft. Die Ergebnisse sind sehr gut: 15 Modelle schaffen die Höchstwertung von fünf Sternen. Einzige Ausnahme ist der DS 9, der mit vier Sternen leicht abfällt. "Bei den mit fünf Sternen bewerteten Pkw ist das Niveau außerordentlich hoch", fasst Max Lang, ÖAMTC-Experte für Fahrzeugsicherheit, zusammen. "Vor allem was die Erwachsenen- und Kindersicherheit, aber auch die Ausstattung mit Fahrassistenzsystemen betrifft, werden mittlerweile absolute Spitzenwerte erreicht."
Die besten Beispiele für die rasante Entwicklung in der aktiven und passiven Sicherheit: Die Erwachsenensicherheit des Hyundai Ioniq 6 (97 Prozent) und die Kindersicherheit des Tesla Model S (91 Prozent). Letzterer punktet übrigens auch mit Ausstattung und Funktionsweise seiner Fahrassistenten und erreicht hier einen Spitzenwert von 98 Prozent. "Was uns besonders freut: Solche Werte und gute Sicherheitsausstattungen sind nicht mehr – wie früher oft gesehen – den Premiumherstellern vorbehalten", hält Lang fest. "Und, mindestens genauso wichtig: Die Sicherheit ist über alle Gewichtsklassen hinweg auf diesem hohen Niveau." So erreichen z. B. sowohl der Isuzu D-Max Crew Cab als auch der Smart #1 und der größenmäßig dazwischen angesiedelte Honda Civic fünf Sterne. Die Antriebsart spielt im Übrigen keine Rolle für die Sicherheit – egal, ob Diesel-, Benzin-, Hybrid- oder E-Motor.
Warum der DS 9 die fünf Sterne verfehlt, fasst der ÖAMTC-Experte wie folgt zusammen: "Grundsätzlich sitzen Erwachsene sicher im Auto – allerdings hat sich gezeigt, dass die Crashstruktur des DS 9 gefährlich für den Unfallgegner werden kann, was ihm Abzüge in diesem Kriterium einbringt. Davon abgesehen funktioniert ein Teil seiner Sicherheitsassistenten nicht zuverlässig. Hier sind besonders die Erkennungs- und Notbremssysteme beim Abbiegen zu nennen, die nicht immer zufriedenstellend auf andere Pkw bzw. Fußgänger:innen und Radfahrer:innen reagieren."
Verbesserungsmöglichkeiten beim Schutz vulnerabler Verkehrsteilnehmer:innen
Am meisten Luft nach oben gibt es – unabhängig von der Gesamtwertung – nach wie vor beim Schutz vulnerabler Verkehrsteilnehmer:innen. "Positive Ausnahmen sind in diesem Kriterium Toyota Corolla Cross, Tesla Model S und Honda Civic", erklärt Lang. "Grundsätzlich bleibt hier die Bauweise das Problem – meist sind es die harten A-Säulen sowie Teile der Windschutzscheibe und die Vorderkante der Motorhaube, an denen sich Radfahrende und Fußgänger:innen bei einem Zusammenstoß schwer verletzen. Das ist auch bei den besten Fahrzeugen im Test nicht ausgeschlossen." An dieser Stelle hilft aber die Elektronik: Je besser die automatischen Notbremsassistenten andere Verkehrsteilnehmer:innen erkennen, desto eher wird ein Unfall gänzlich vermieden. "Dass diese Systeme insgesamt immer verlässlicher werden, ist, gemeinsam mit immerhin verbesserten Konstruktionen der Fahrzeugfront, der Hauptgrund, wieso auch der Schutz vulnerabler Verkehrsteilnehmer:innen in jüngster Zeit deutlich besser geworden ist", weiß der ÖAMTC-Experte.