ÖAMTC-Crashtest mit sechs Autos: Safety Pack bringt Sicherheits-Plus
Mobilitätsclub fordert Serienausstattung mit allen verfügbaren Sicherheitssystemen
Für den neuesten ÖAMTC-Crashtest wurden sechs aktuelle Autos auf ihre Fahrzeugsicherheit überprüft: DS 3 Crossback, Kia Ceed, Mercedes B-Klasse, Mercedes GLE, Skoda Scala und Tesla Model 3. "Grundsätzlich sind die Ergebnisse einmal mehr sehr positiv. Alle Testkandidaten erreichen mit fünf Sternen die Höchstwertung", fasst Max Lang, EuroNCAP-Experte des ÖAMTC, zusammen. Allerdings benötigen DS 3 Crossback und Kia Ceed dafür ein optional erhältliches Safety Pack.
Ohne diese kostenpflichtigen Sicherheitsfeatures – beim DS 3 ist es ein automatisches Notbremssystem, beim Kia Ceed eine erweiterte Variante des serienmäßigen Notbremsassistenten – reicht es bei beiden Autos nur für vier Sterne. Beim Kia Ceed erhöht sich mit dem Sicherheitspaket die Fußgänger- und Radfahrersicherheit, beim DS 3 Crossback zusätzlich auch die Erwachsenensicherheit. "An diesen Ergebnissen sieht man, dass es geht – auch günstigere und kleinere Autos können durch Fahrerassistenten noch sicherer werden. Eine Preisfrage darf das aber nicht sein", kritisiert Lang. "Der Mobilitätsclub fordert die Hersteller daher auf, alle verfügbaren Sicherheitssysteme serienmäßig zu verbauen."
Überzeugende Erwachsenen- und Kindersicherheit bei allen Kandidaten
Abgesehen davon gibt es bei den Fahrzeugen im aktuellen Crashtest kaum Auffälligkeiten. Generell beeindrucken vor allem die hohen Werte bei der Erwachsenensicherheit, die sich zwischen 97 (Skoda Scala) und 88 Prozent (Kia Ceed) bewegen. Ähnlich gut ist die Kindersicherheit mit Werten zwischen 90 (beide Mercedes-Modelle im Test) und 85 Prozent (Kia Ceed). "Das heißt natürlich nicht, dass man gar nichts mehr verbessern könnte – beispielsweise hat der Kia Ceed mit und ohne Safety Pack Probleme beim Pfahltest. Dennoch zeigt sich mittlerweile deutlich, welche Fortschritte die Fahrzeugsicherheit dank der Kombination aus aktiven und passiven Sicherheitssystemen sowie einer steigenden Anzahl an immer besser funktionierenden Fahrerassistenten bringt", erklärt Lang. "Dem tragen auch die EuroNCAP-Crashtests Rechnung, die laufend adaptiert und verschärft werden." Am meisten Aufholbedarf gibt es nach wie vor beim Schutz von Fußgängern und Radfahrern, aber auch hier sind inzwischen deutliche Verbesserungen zu erkennen.
Mit dem Model 3 von Tesla ist im aktuellen ÖAMTC-Crashtest auch ein großes Elektrofahrzeug vertreten. Unterschiede in der Fahrzeugsicherheit konnten gegenüber den Autos mit Verbrennungsmotor nicht festgestellt werden – in Sachen Insassenschutz gehört der Tesla sogar zu den besten. Besonders beeindruckend: Seine Ausstattung mit Fahrerassistenten, die in praktisch allen Testszenarien hervorragende Ergebnisse lieferten. "Nur beim Schutz von Fußgängern und Radfahrern konnte das Model 3 nicht ganz überzeugen, ist aber auch nicht wesentlich schwächer als der Rest des Feldes. Der Grund sind die harten A-Säulen, die bei einem Aufprall zu schwersten Verletzungen führen können", so der EuroNCAP-Experte des Mobilitätsclubs.