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ÖAMTC: E-Bike als große Chance für mehr Radverkehr

Weltfahrrad-Tag 3. Juni: Elektro-Boom hält an, Mobilitätsclub fordert Verbesserungen für Radfahrende

E-Bikes erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und sind aus der Alltagsmobilität nicht mehr wegzudenken. Anlässlich des Weltfahrrad-Tags am 3. Juni begrüßt der Mobilitätsclub die Zunahme des Radverkehrs. "Ihre hohe Reichweite und das einfache Aufladen portabler Akkus haben E-Bikes zu einer attraktiven Alternative gemacht", weiß ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nosé. Vor allem Pendler:innen und ältere Personen profitieren, weil sie ihre Arbeitswege einfach zurücklegen und auch im Alter noch Rad fahren können. Dadurch eröffnen sich neue Potenziale, die den Fahrradverkehr weiter steigern und boomen lassen. "Das E-Bike bietet eine große Chance. Um das volle Potenzial ausschöpfen zu können, müssen jedoch passende Angebote und Anreize geschaffen werden", so der Experte des Mobilitätsclubs.

Der Erfolg des E-Bikes spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen wider: Seit über einem Jahrzehnt ist ein stetiger Anstieg zu verzeichnen. Während im Jahr 2009 noch 12.000 E-Bikes verkauft wurden, waren es im Vorjahr bereits 219.000 – eine Steigerung von 1.700 Prozent (Quelle: VSSÖ). Der Anteil der verkauften E-Bikes an allen abgesetzten Fahrrädern stieg im gleichen Zeitraum von 2,6 auf 52 Prozent. Somit wurden im Vorjahr erstmals mehr E-Bikes als klassische Fahrräder verkauft. Interessanterweise ist die Gesamtzahl der jährlich verkauften Fahrräder über die vergangenen 15 Jahre nahezu konstant geblieben. 

ÖAMTC-Forderungen: Bessere Radverbindungen, sichere Abstellmöglichkeiten, mehr öffentliche Ladepunkte für E-Bikes 

Eine Umfrage des ÖAMTC im September 2023 ergab, dass neun von zehn Radfahrer:innen das E-Bike für Freizeitwege nutzen, sechs von zehn für Einkäufe oder private Erledigungen und ein Drittel für den Weg zur Arbeit oder Ausbildung. Vor allem auf dem Land kommt das E-Bike häufiger zum Einsatz. Die Nutzung variiert zudem stark mit den Jahreszeiten, insbesondere mit Sommer und Winter (95 Prozent gegenüber 28 Prozent). "Besonders ältere Menschen haben das E-Bike als Nutzergruppe für sich entdeckt", zitiert Nosé aus der Erhebung. "Ab 50 Jahren nützen Fahrradfahrende vermehrt E-Bikes."  

Die meisten Alltagswege werden zwar nach wie vor mit dem Auto zurückgelegt, obwohl fast 20 Prozent davon kürzer als 2,5 km, 40 Prozent kürzer als 5 km und mehr als 60 Prozent kürzer als 10 km sind und mit dem E-Bike daher bequem bewältigt werden könnten. "Damit die Verlagerung zum Fahrrad stattfinden kann, sind jedoch entsprechende anreizbasierte Maßnahmen notwendig", hält der ÖAMTC-Experte fest. "Vielfach fehlen sichere Radvwege zwischen Gemeinden und direkte Verbindungen vom Umland in die Städte. Auch der Transport im öffentlichen Verkehr sollte erleichtert und nicht, wie heute, stark eingeschränkt sein. Weiters fehlen vielerorts sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, sowohl am Wohnort als auch am Arbeitsplatz – hier könnte man Radfahrenden sowie E-Bikern mit einfachen Maßnahmen sehr entgegenkommen. Die zur Verfügungstellung öffentlicher Ladepunkte könnte ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten."

Pannenhilfe, Beratung am Stützpunkt, Radgeber-Magazin und Routen online 

Mitglieder können im Falle einer Fahrrad-Panne auf die Unterstützung des Mobilitätsclubs zählen – die Nothilfe kann telefonisch unter 120 oder per App angefordert werden. Außerdem können sich radelnde Mitglieder an den Stützpunkten umfassend beraten lassen und Infos holen. Vielerorts stehen auch mobile Fahrrad-Servicestationen – der ÖAMTC Fahrrad Stützpunkt – bereit, wo man sein Rad auch ohne eigenes Werkzeug selbst servicieren kann. Alles dazu auch unter: www.oeamtc.at/fahrrad