PRESSE
ÖAMTC-Flugrettung: Grillen ohne Verletzungsrisiko
Leitender Flugretter warnt: Leichtsinn und mangelnde Kenntnis sind die häufigsten Ursachen für schwere Verbrennungen
In Österreichs Gärten wird derzeit wieder fleißig gegrillt. Doch Jahr für Jahr landen viele Hobbygrillmeister:innen im Krankenhaus – statt am reich gedeckten Tisch. Gerade in den Sommermonaten müssen die ÖAMTC-Notarzthubschrauber immer wieder abheben, um Menschen mit schweren Verbrennungen nach Grillunfällen zu versorgen.
Besonders hohe Unfallgefahr durch Brandbeschleuniger
„Die meisten Unfälle sind schlicht auf Leichtsinn oder Unwissenheit zurückzuführen“, informiert der leitende Flugretter der ÖAMTC-Flugrettung, Markus Amon. Oft ist es die unsachgemäße wie unachtsame Verwendung von Brandbeschleunigern, die zu einem Unfall führt. „Flüssige Hilfsmittel wie Benzin oder Spiritus, aber auch gelartige Grillpasten sind völlig ungeeignet“, warnt Amon, „denn auftretende Dämpfe sind leicht entflammbar und in Verbindung mit Luft auch hochgradig explosiv.“ Im schlimmsten Fall trifft die entstehende Stichflamme nicht nur den/die Verursacher:in, sondern kann auch Unbeteiligte verletzen, die sich neben dem Griller aufhalten.
Erstversorgung von Brandverletzungen – was im Notfall zu tun ist
Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem „Feuerunfall“ kommen, empfiehlt der erfahrene Flugretter die Flammen mittels Wasser, schwer entflammbaren Decken oder durch Wälzen des Betroffenen am Boden zu ersticken. Im Mittelpunkt der Notfallbehandlung von Brandwunden steht deren Kühlung mit Wasser, das eine Temperatur von 15-20 Grad haben sollte. „Das lindert die Schmerzen und wirkt einer weiteren Vertiefung der Verbrennung entgegen“, erklärt Amon. Auf gar keinen Fall sollte man für die Behandlung der Brandwunde eiskaltes Wasser oder Eiswürfel verwenden. „Dabei besteht nämlich die Gefahr einer Unterkühlung, insbesondere wenn große Hautbereiche betroffen sind oder es sich bei der verletzten Person um ein Kind handelt“, erklärt der Flugretter des ÖAMTC. „Auch kann direkte Kälteanwendung der Haut noch weiteren Schaden zufügen.“ Schlussendlich sollten die Brandverletzungen nur mit einer sterilen, aluminiumbeschichteten Wundauflage abgedeckt werden. „Auf keinen Fall Salben, Puder oder irgendwelche ‚Hausmittel‘ auf die verletzte Haut auftragen“, erinnert Amon.
Gerade bei ausgedehnten Brandverletzungen ist nach erfolgreicher Erstversorgung durch die Rettungsdienste eine weitere Behandlung in einer Spezialklinik erforderlich. „Für den Transport über weite Strecken sind die Hubschrauber der ÖAMTC-Flugrettung das ideale Rettungsmittel“, so Markus Amon abschließend.
Rückfragehinweis für Journalist:innen:
ÖAMTC | Öffentlichkeitsarbeit
T +43 (0)1 711 99 21218
kommunikation@oeamtc.at
https://www.oeamtc.at