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ÖAMTC: Hebein-Entwurf zur verkehrsberuhigten City übereilt und unvollständig

Begleitmaßnahmen und alternative Mobilitätsformen sollten in das Konzept integriert werden

Der Mobilitätsclub sieht den Entwurf zur verkehrsberuhigten Inneren Stadt kritisch. Entgegen der ursprünglich geplanten "autofreien City" ist nun von zahlreichen Zufahrtsausnahmen und einer Verkehrsreduktion um rund ein Viertel die Rede: "Grundsätzlich begrüßen wir das, zumal auch die im Vorfeld vom ÖAMTC geforderte Zufahrt zu öffentlichen und privaten Garagen für alle weiterhin möglich sein soll", so ÖAMTC-Verkehrsexperte Matthias Nagler. Eine übereilte und unvollständige Umsetzung des Konzepts sieht der Club allerdings kritisch: "Eine Verkehrsberuhigung in dem geplanten Ausmaß erfordert eine gewissenhafte und sorgfältige Vorbereitung, samt entsprechender Begleitmaßnahmen", so Nagler. So ist beispielsweise offen, wie die Kontrolle der Zufahrtsberechtigungen funktionieren soll: "Kein Polizist kann auf der Straße feststellen, für welchen Bezirk ein Parkpickerl gültig ist. Das ist derzeit nur Organen der Parkraumüberwachung möglich, die aber wiederum keine Anhaltungen vornehmen dürfen und keine diesbezüglichen Strafen ausstellen können", gibt der Experte zu bedenken. Auch kann kein Autofahrer spontan nachweisen, dass er gerade auf dem Weg zu einer öffentlichen Garage ist.

Weiters stellt Nagler fest: "Alternative Mobilitätsformen wie Sharing-Angebote werden in der Verordnung nicht berücksichtigt. Die Entscheidung, auf ein eigenes Auto zu verzichten und alternative Mobilitätsformen zu nutzen, wird dadurch erschwert – das ist schlicht kontraproduktiv."

Die Forderung des Mobilitätsclub nach einem konkreten Garagenkonzept rund um die Innere Stadt, dessen Parkticket als Öffi-Fahrschein nutzbar sein soll, wurde ebenfalls nicht weiter verfolgt: "Auch fehlt ein entsprechender Anreiz für Autofahrer in Garagen zu parken und nicht in den umliegenden Bezirken an der Oberfläche. Es braucht ein nachhaltiges Gesamtkonzept und keine Schnellschüsse", so Matthias Nagler.

Aus Sicht des Mobilitätsclubs wären Stadt und Bezirk daher gut beraten, auf eine überfallsartige Umsetzung einer halbfertigen Lösung mit vielen offenen Fragen und Problemen im Sinne aller Beteiligten zu verzichten. Stattdessen wäre ein Zurückschwenken auf den ursprünglich geplanten Weg der Bezirksvorstehung der Inneren Stadt sinnvoll, wonach erst nach der Wahl ein umfassendes Gesamtkonzept entwickelt werden soll.

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