ÖAMTC: Herbst bringt viele Gefahren mit sich
Tief stehende Sonne, Nässe, Nebel, Laub und Frost sorgen schnell für Rutschgefahr
Im Herbst befindet sich die Natur im Wandel. Das bedeutet Regen, sinkende Temperaturen, kürzer werdende Tage, Wildwechsel und Laub auf den Straßen. All diese Faktoren stellen Fahrzeuglenker:innen vor Herausforderungen wie Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik, weiß: "Der Herbst ist aus fahrtechnischer Sicht besonders anspruchsvoll. Eine nasse Fahrbahn, die zusätzlich mit Laub bedeckt ist, führt beispielsweise schnell zu rutschigen Verhältnissen. Daher ist es wichtig, die Geschwindigkeit zu reduzieren und die Fahrweise anzupassen."
Darüber hinaus hat der Fahrtechnik-Experte einige Tipps und Tricks parat, wie man Gefahren vermeiden und in kritischen Situationen reagieren kann:
* Aquaplaning: Mitte September hat sich gezeigt, welche Wassermassen in kurzer Zeit niedergehen können. Die Straßenentwässerung kommt in solchen Situationen häufig an ihre Grenzen – damit steigt auch die Aquaplaning-Gefahr. "Aquaplaning bedeutet, dass durch Kontaktverlust zwischen Auto und Fahrbahn weder Antriebs- noch Brems oder Lenkkräfte auf die Straße übertragen werden können. Kein Auto lässt sich dann noch richtig steuern", weiß Roland Frisch und rät: "Bei starkem Regen sollte man auf jeden Fall die Geschwindigkeit reduzieren, besonders vorausschauend fahren und abrupte Brems- oder Lenkmanöver vermeiden."
* Tiefstehende Sonne: Mit den kürzer werdenden Tagen, sinkt auch der Sonnenstand, sodass Autofahrer:innen schnell geblendet werden können. "Wer bei Tempo 100 nur für eine Sekunde geblendet wird, fährt 30 Meter im Blindflug. Deshalb sollte man bei tiefstehender Sonne im Herbst auf saubere Scheiben achten, um Spiegelungen und Reflexionen zu vermeiden", rät der ÖAMTC Fahrtechnik-Profi. Im Zweifelsfall kann man natürlich auch auf Sonnenbrille und Sonnenblende zurückgreifen.
* Laub, Nässe & Frost: Viele Bäume verlieren als Reaktion auf die weniger werdenden Sonnenstunden ihre Blätter, die dann zusammen mit anderen Verschmutzungen und den ersten Frosttemperaturen die Fahrbahnen besonders rutschig machen können. "Die Reifen verlieren dann oft den notwendigen 'Verzahneffekt', der ihren Kontakt mit dem Asphalt beschreibt. Einige Assistenzsysteme wie ABS oder ESP funktionieren dann nur mehr bedingt", erklärt Frisch. Auch hier gilt: Vorausschauend fahren, Tempo reduzieren und besonders auf eine weiche und sanfte Lenkung sowie einen gefühlvollen Umgang mit Gas und Bremse achten.
* Wildwechsel: Durch die kürzer werdenden Tage wird die Dämmerung tageszeitlich etwas vorverlegt, wodurch die Gefahr von Wildunfällen stark ansteigt, da einige Tiere in dieser Zeit besonders aktiv sind. Im Bereich von Wildwechsel-Warnschildern sollte man daher besonders in der Dämmerungszeit bremsbereit fahren. Springt ein Tier auf die Straße, heißt es: Bremsen, sofort abblenden und mehrmals hupen. Das Fahrzeug nicht verreißen.
* Nebel: Besonders in den Morgen- und Abendstunden kann es im Herbst zu Nebel kommen. "Fahrer:innen sollten dann Schlussleuchten und Nebelscheinwerfer einschalten und entsprechend vorsichtig und langsamer fahren, sodass die Geschwindigkeit der Sichtweite angepasst wird", weiß Frisch. Weitere Tipps: Rechts fahren und auf keinen Fall Überholen. Besondere Vorsicht gilt beim Linksabbiegen und in Baustellenbereichen: Durch den Nebel sind Fahrbahnmarkierungen und Verkehrsführungen schwer zu erkennen.
Mit Trainings der ÖAMTC Fahrtechnik das richtige Fahrverhalten üben
Für alle, die ihr Verhalten für einen möglichen Ernstfall trainieren wollen, sind die verschiedenen Trainings in einem der acht ÖAMTC Fahrtechnik Zentren in ganz Österreich ideal. Von weitläufigen Pisten über bewässerte Strecken auf speziellem Asphalt bis hin zur zufallsgesteuerten Schleuderplatte bieten die ÖAMTC Fahrtechnik Zentren eine einzigartige Infrastruktur zum Trainieren des Fahrverhaltens. Weitere Infos gibt es unter: www.oeamtc.at/fahrtechnik.