PRESSE
ÖAMTC: Jeder zweite Unfall auf Autobahnen ist ein Auffahrunfall
959 Auffahrunfälle und 13 Todesopfer im Jahr 2023 – Sicherheitsabstand kann Leben retten
Rund um Weihnachten wird auf den Straßen wieder mit erhöhtem Verkehrsaufkommen gerechnet. Der Mobilitätsclub erinnert in diesem Zusammenhang einmal mehr an die unterschätzte Gefahr von Auffahrunfällen: Im vergangenen Jahr wurden auf heimischen Autobahnen und Schnellstraßen 959 Auffahrunfälle mit Personenschaden registriert - das entspricht 45 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden im ASFINAG-Netz. Dabei wurden 13 Insass:innen getötet (Zahlen: Statistik Austria). Aufmerksames, vorausschauendes Fahrverhalten sowie die Einhaltung eines sicheren Abstandes können schwere Unfälle verhindern.
Zu den häufigsten Ursachen für Auffahrunfälle zählen ein zu geringer Abstand zum Vorderfahrzeug oder die Fehleinschätzung der eigenen Annäherungsgeschwindigkeit. Oft führen auch Ablenkungen während der Fahrt dazu, dass Fahrzeuge ungebremst in Hindernisse oder andere Autos prallen. "Die Statistik zeigt, dass die Gefahr eines zu geringen Sicherheitsabstandes oft unterschätzt wird. Lenker:innen, die zu dicht auffahren, riskieren nicht nur schwere Unfälle, sondern gefährden auch andere Verkehrsteilnehmer:innen - sowohl vorausfahrende als auch nachkommende. Die zumeist unbewusste Unterschreitung des Mindestabstandes kann fatale Folgen haben", sagt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé.
Zwtl.: Missachtung des Sicherheitsabstandes: Verstärkte Überwachung und drastische Strafen
Die Exekutive kennt das Problem und geht mit hohen Strafen dagegen vor. In den vergangenen fünf Jahren wurden laut Verkehrsüberwachungsbilanz des BMI jährlich im Schnitt 118.500 Verstöße gegen den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand festgestellt. Die drohenden Strafen sind drastisch: Bei Abständen von 0,4 bis einer Sekunde drohen Verwaltungsstrafen von bis zu 726 Euro. Wer noch knapper auffährt, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 2.180 Euro oder einer Vormerkung im Führerscheinregister rechnen. Lenker:innen, die weniger als 0,2 Sekunden Abstand halten (entspricht etwa sieben Metern bei 130 km/h), riskieren sogar einen Führerscheinentzug von bis zu sechs Monaten.
Zwtl.: ÖAMTC Sicherheitstipps: 70 Meter Abstand auf Autobahnen, 2-Sekunden-Regel
Der ÖAMTC empfiehlt auf Autobahnen bei Tempo 130 einen Abstand von mindestens 70 Metern einzuhalten. Eine gute Orientierung bieten dabei die Leitpflöcke am Straßenrand, die auf der Autobahn in der Regel in Abständen von 33 Metern angebracht sind. Hilfreich ist auch die "Zwei-Sekunden-Regel": Wenn das vorausfahrende Fahrzeug einen Punkt passiert, langsam "21, 22" zählen: Erst dann sollte man selbst diesen Punkt erreichen, sonst ist der Abstand zu gering. Ein abschließender Appell des Mobilitätsclubs: "Der Grundsatz 'Sicherheit vor Geschwindigkeit' muss immer gelten - auch wenn man möglichst schnell von A nach B kommen will. Lenker:innen sollten ihre Fahrweise immer der Verkehrssituation anpassen und den Sicherheitsabstand einhalten", so David Nosé.
Die wichtigsten Tipps auf einen Blick:
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Ausreichend Sicherheitsabstand zum Vorderfahrzeug einhalten (70 m auf Autobahnen)
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Spontane Fahrmanöver und häufiges Fahrstreifenwechseln unterlassen
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Bei Stau: Warnblinkanlage für den nachfolgenden Verkehr einschalten
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"Richtiges Notbremsen" - kraftvoll die Bremse betätigen
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Zwei-Sekunden-Regel bedenken
Rückfragehinweis für Journalist:innen:
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