Presse

PRESSE

ÖAMTC: Mit Fahrrad und E-Bike sicher durch den Winter kommen

Auf geeignete Reifen und richtige Beleuchtung achten – kalten Fahrtwind nicht unterschätzen, Fahrbahnverhältnisse mitunter zu gefährlich zum Radfahren

Auch in der kalten Jahreszeit sind Fahrrad oder E-Bike für viele das bevorzugte Verkehrsmittel. Da es aber spät hell und zeitig dunkel wird, sind funktionierende Beleuchtung und vollständige Ausstattung besonders wichtig. Denn schlechte Sicht birgt ein erhöhtes Unfallrisiko. "Damit Radfahrende und E-Biker:innen besser sichtbar und damit sicherer unterwegs sind, ist eine komplette und intakte Beleuchtung plus Reflektoren unerlässlich", erläutert Nikolaus Authried, Leiter der ÖAMTC-Rechtsberatung in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.

Der Club-Jurist kennt die Vorschriften: Fahrräder und E-Bikes müssen vorne mit einem weiß oder hellgelb leuchtenden, am Fahrrad fest montierten Scheinwerfer ausgestattet sein, der die Fahrbahn mit ruhendem Licht beleuchtet. Hinten ist ein rotes Rücklicht Pflicht, das auch blinken und etwa am Rucksack angebracht sein darf. Zudem müssen E-Bikes und Fahrräder mit Reflektoren ausgerüstet sein: vorne weiß, hinten rot – an den Pedalen nach vorne und hinten gerichtete Reflektoren – an den beiden Rädern sogenannte "Katzenaugen" oder alternativ Reifen mit reflektierenden Umrandungen bzw. Reflektor-Sticks. Reflektierende Sticker für die Kleidung, Klack-Bänder für Arme und Beine sowie Warnwesten erhöhen die Sichtbarkeit zusätzlich, sind aber kein Ersatz für die Ausrüstung am Fahrrad.

Der Rechtsberater des Mobilitätsclubs warnt: "Ohne geeignete Beleuchtung riskiert man nicht nur die Sicherheit von sich und anderen – eine mangelhafte oder fehlende Ausrüstung kann auch eine Geldstrafe von bis zu 726 Euro nach sich ziehen." Führt schlechte oder fehlende Beleuchtung zu einem Unfall, können ein Mitverschulden und Schadenersatzforderungen geltend gemacht werden – und im Falle eines Personenschadens sogar ein gerichtliches Strafverfahren drohen. Der Rechtsexperte rät: "Zustand und Funktionstüchtigkeit der Fahrrad-Beleuchtung sollten regelmäßig überprüft werden. Am besten hat man auch immer Ersatzlampen dabei." Sind Radwege bzw. Radfahrstreifen im Winter gar nicht oder nur unzureichend geräumt, müssen diese nicht benutzt werden, wenn das für Radfahrende unzumutbar bzw. gefährdend wäre.

Bei Reifen auf ausreichend Profil achten – Vorsicht bei E-Bikes mit abnehmbaren Akkus

Den Fahrradreifen muss im Herbst und Winter weitaus mehr Beachtung geschenkt werden als in der warmen Jahreszeit. Denn in der Materialzusammensetzung gibt es durchaus Unterschiede: Neben speziellen Winter- sind auch Spikereifen erhältlich. "Bei Radreifen ist zwar keine Mindestprofiltiefe vorgeschrieben, dennoch ist es wichtig, auf ausreichend Profil zu achten. Das sorgt für mehr Grip. Alles andere wäre ein Sicherheitsrisiko", weiß ÖAMTC-Technikexperte Steffan Kerbl. "Im Winter kann man auch den Luftdruck im Reifen etwas reduzieren – aufgrund der geringeren Außentemperaturen ergibt sich das aber meist von ganz allein."

Bei E-Bikes sind Elektrik und Elektronik grundsätzlich gut abgeschirmt. "Der Schwachpunkt sind die Kontaktpunkte zwischen Akku und Antrieb am Elektrofahrrad – sofern der Akku abnehmbar ist. Diese Kontakte sollte man im Auge behalten und gelegentlich mit einem Spritzer Mos2-Öl versehen", rät der ÖAMTC-Techniker. Ein E-Bike sollte man im Winter oder bei Niederschlag keinesfalls im Freien stehen lassen. "Der Akku kann übrigens nur dann vernünftig geladen werden, wenn er zumindest Kellertemperatur hat – also etwa 10 Grad Celsius", erläutert Kerbl.

Kalten Fahrtwind nicht unterschätzen, warme Kleidung wichtig – Straßensalz setzt Fahrrädern zu

Neben den Temperaturen im Freien gilt es, auch auf den Fahrtwind zu achten. "Bei einer Außentemperatur von minus 5 Grad bewirken 25 km/h Fahrtgeschwindigkeit, dass es sich so anfühlt, als hätte es minus 12 Grad", hält der ÖAMTC-Experte fest. "Abgesehen von einer passenden Jacke sind auch Handschuhe dringend anzuraten. Andernfalls riskiert man Kontrollverlust beim Bremsen." Wer seine Kinder in der kalten Jahreszeit auf dem Fahrrad mitnehmen möchte, muss sich bewusst machen, dass sie noch leichter auskühlen als Erwachsene – und sollte daher entsprechende Kleidung und Ausrüstung vorsehen.

"Winterliche Straßen sind mitunter auch salznass. Dadurch entsteht Sole, die am Rad und der Bekleidung festklebt", so Steffan Kerbl. "Beim Fahrrad sollten alle metallischen und beweglichen Teile im Auge behalten und regelmäßig gereinigt werden. Außerdem ist es wichtig, die Kette regelmäßig zu ölen." Dasselbe gilt für Schalt- und Bremszüge und bei außen liegenden Schaltkomponenten für die Umwerfer. "Bei Schnee oder Glatteis ist generell davon abzuraten, auf das Rad zu steigen. Denn egal, wie routiniert man ist – auf einer Asphaltfläche mit Eisschicht macht das Fahrrad nicht mehr mit. Das bedeutet akute Sturzgefahr", warnt Steffan Kerbl abschließend.

Rückfragehinweis für Journalist:innen:

ÖAMTC | Öffentlichkeitsarbeit
T +43 (0)1 711 99 21218
kommunikation@oeamtc.at
https://www.oeamtc.at

Artikel drucken Pressemappe herunterladen

Bilder & Grafiken

KERBL Steffan ÖAMTC/Postl KERBL Steffan © ÖAMTC/Postl
AUTHRIED Nikolaus (3) ÖAMTC/Wirl AUTHRIED Nikolaus (3) © ÖAMTC/Wirl
Kontakt

Öffentlichkeitsarbeit

Bei allen Fragen zum Thema Mobilität, z. B. Crashtests, Kraftstoffpreisen, Gesetzesinitiativen, Unfallstatistiken, alternativen Antrieben, Pannenhilfe und Einsatzzahlen sowie sämtliche Fragen zu Reise, Fahrtechnik und Flugrettung.

Mobilitätsinformation

Bei Fragen zur aktuellen Verkehrslage und Straßeninfrastruktur sowie Telematik.