Presse

PRESSE

ÖAMTC-Test: Nicht jeder Kindersitz passt in jedes Familienauto

Nur vier von 18 Autos bieten genug Platz für drei Kindersitze im Fond

In den meisten Autos finden neben dem Fahrer ohne Probleme vier weitere Erwachsene Platz. Wenn jedoch mehr als zwei Kinder in vorschriftsmäßig eingebauten und gesicherten Kindersitzen transportiert werden sollen, kann es schwierig werden. Der Mobilitätsclub überprüft daher regelmäßig Familienfahrzeuge auf ihre Kindersitztauglichkeit. "Heuer haben wir in 18 Autos den Einbau von Babyschalen, Kleinkindersitzen mit Hosenträgergurt sowie Sitz-Erhöhern mit Rückenlehne auf Praxistauglichkeit untersucht", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

Das Ergebnis: Auch bei größeren Fahrzeugen kann man nicht automatisch davon ausgehen, genügend Platz für mehrere Kindersitze vorzufinden. "Nur vier der 18 Testkandidaten ließen eine problemlose Installation von drei Kindersitzen auf den Rücksitzen zu", fasst Kerbl zusammen. "Am besten schnitten in diesem Fall die geräumigen, mit Schiebetüren ausgestatteten Citroen Berlingo, Opel Combo und Peugeot Rifter ab. Dahinter folgte der Citroen C5 Aircross." Die restlichen Autos im ÖAMTC-Test ließen den Einbau eines Kindersitzes auf dem mittleren Rücksitz entweder gar nicht oder nur für gewisse Kindersitz-Gruppen zu bzw. boten schlicht nicht genug Platz dafür.

Folgende Autos (alle aus dem Modelljahr 2019) wurden auf ihre Kindersitztauglichkeit getestet: Audi Q3, Citroen Berlingo, Citroen C5 Aircross, Ford Focus, Honda CR-V Hybrid, Hyundai Kona, Mercedes A180, Mercedes B200, Nissan Leaf, Opel Combo Life, Opel Grandland X, Peugeot Rifter Pure Tech, Peugeot 508 SW, Renault Kadjar, Seat Tarraco, Toyota Corolla Touring, Toyota RAV4, Volvo V60 T6.

Kindersitze vorzugsweise auf Außenplätzen der 2. Reihe montieren

"Wenn man die Wahl hat, sollte man Kindersitze vorzugsweise auf den äußeren Sitzplätzen der zweiten Reihe installieren", erklärt Kerbl. "Daher sollte gerade dort die Montage der unterschiedlichen Sitze entsprechend unkompliziert sein." Besonders gut funktioniert das bei Citroen Aircross, Honda CR-V und Opel Grandland. Zwölf Fahrzeuge schnitten in diesem wichtigen Kriterium mit "gut" ab. Ein "befriedigend" erreichten auf diesen Sitzplätzen Mercedes B200, Nissan Leaf und Renault Kadjar – u.a. wegen des eher schlechten Platzangebotes oder zu geringer Gurtlänge. Erfreulich: Bis auf den Renault Kadjar waren alle Autos im ÖAMTC-Test i-Size-tauglich.

Der Mobilitätsclub empfiehlt, Kindersitze nach Möglichkeit immer im Fond zu montieren – dort sitzen Kinder wesentlich sicherer als am Beifahrersitz. "Geht es nicht anders, muss der Beifahrer-Airbag unbedingt deaktiviert werden, wenn man einen rückwärtsgerichteten Kindersitz, einen sogenannten Reboarder, einbaut", stellt der ÖAMTC-Experte klar. Weil die beiden Modelle von Mercedes im aktuellen Test mit einer automatischen Airbag-Deaktivierung ausgestattet sind, erhalten sie die Note "gut" für den Beifahrersitz. Bei allen anderen Testkandidaten muss der Airbag manuell ausgeschaltet werden, was eine Fehlerquelle sein kann. Grundsätzlich sind aber alle Fahrzeuge im ÖAMTC-Test für die Installation eines Kindersitzes auf der Beifahrerseite geeignet.

Fazit des ÖAMTC-Experten

"Viele Autos haben noch Verbesserungspotenzial bezüglich Familienfreundlichkeit", lautet das Fazit des ÖAMTC-Technikers. Das beginnt bei überlangen oder auch widersprüchlichen Bedienungsanleitungen, geht über zu kurze Sicherheitsgurte und reicht bis zu einer unbefriedigenden Zugänglichkeit der Isofix- und Top Tether-Verankerungen. "Um das passende Familienauto zu finden, sollte auf jeden Fall zuerst eine Probefahrt mit Kindern und Kindersitzen organisiert werden", so der abschließende Rat von Steffan Kerbl.

Infos zu allen getesteten Produkten und weitere Tests des ÖAMTC findet man unter www.oeamtc.at/tests. Alles Wissenswerte um Kindersitze und Kindersitzeinbau gibt es unter www.oeamtc.at/kinder. Kostenlose Kindersitzberatung gibt es an allen Stützpunkten des Mobilitätsclubs. Dort helfen die ÖAMTC-Mitarbeiter auch kostenlos beim Einbau bzw. überprüfen gerne, ob ein Sitz korrekt montiert wurde. Wer einen neuen Kindersitz braucht, klickt auf www.oeamtc.at/shop/kindersitz.

Rückfragehinweis für Journalist:innen:

ÖAMTC | Öffentlichkeitsarbeit
T +43 (0)1 711 99 21218
kommunikation@oeamtc.at
https://www.oeamtc.at

Artikel drucken Pressemappe herunterladen

Bilder & Grafiken

Kindersitztest Oktober 2018 ÖAMTC Kindersitztest Oktober 2018 © ÖAMTC
Kindersitz-Einbautest 2019 ÖAMTC Kindersitz-Einbautest 2019 © ÖAMTC
Kindersitz-Einbautest 2019 ÖAMTC Kindersitz-Einbautest 2019 © ÖAMTC
Kindersitz-Einbautest 2019 ÖAMTC Kindersitz-Einbautest 2019 © ÖAMTC

Weitere Artikel

Kontakt

Öffentlichkeitsarbeit

Bei allen Fragen zum Thema Mobilität, z. B. Crashtests, Kraftstoffpreisen, Gesetzesinitiativen, Unfallstatistiken, alternativen Antrieben, Pannenhilfe und Einsatzzahlen sowie sämtliche Fragen zu Reise, Fahrtechnik und Flugrettung.

Mobilitätsinformation

Bei Fragen zur aktuellen Verkehrslage und Straßeninfrastruktur sowie Telematik.