ÖAMTC: Umweltzonen in Europa – keine einheitliche Regelung
ÖAMTC-Routenplaner zeigt Zufahrtsbeschränkungen, City-Maut und Co. an
Um die Luftqualität zu verbessern, gibt es in vielen europäischen Städten Zufahrtsbeschränkungen für Pkw, teilweise werden bestimmte Fahrzeuge komplett ausgeschlossen. "Diese Fahrbeschränkungen sind allerdings nicht einheitlich geregelt: In Österreich gibt es solche Regelungen für private Pkw nämlich nicht, daher kommt es bei Reisenden häufig zu Missverständnissen, die unter Umständen teuer kommen können – denn für die unerlaubte Fahrt in eine Umweltzone drohen Strafen", weiß die Touristik-Expertin Dagmar Redel.
Generell lassen sich vier Arten von Zufahrtsbeschränkungen unterscheiden: Plakettenpflicht für Umweltzonen, die ähnlich der Autobahnvignette die Zufahrt in eine Stadt erlauben. Anders bei einer Registrierungspflicht, wie zum Beispiel für belgische Umweltzonen, bei der das Kennzeichen vorab registriert werden muss. Bei einer City Maut ist bei der Fahrt in eine Stadt eine Gebühr, meist ein 1-Tages-Ticket, zu bezahlen – beispielsweise gilt das in London, Mailand oder in zahlreichen skandinavischen Städten. Ein komplettes Fahrverbot herrscht in vielen italienischen Innenstädten – die sogenannten 'zona traffico limitato', kurz ZTL, die nur mit einer Genehmigung befahren werden dürfen. Diese erhält man beispielsweise als Hotelgast direkt über das Hotel.
Um ein versehentliches Befahren einer verkehrsbeschränkten Zone zu vermeiden, ist die Planung vorab mit dem ÖAMTC-Routenplaner (www.oeamtc.at/routenplaner) empfehlenswert – alle Umweltzonen, Fahrverbote und City-Maut Zonen werden auf der Karte angezeigt.
Häufige Fragen rund um Umweltzonen im europäischen Ausland
* Gilt eine Umweltzone immer dauerhaft?
"Neben den dauerhaft geltenden gibt es auch temporäre Umweltzonen. Das bedeutet, dass die Umweltzone nur bei Luftverschmutzungsalarm in Kraft tritt", weiß die ÖAMTC-Expertin. In Paris gibt es z. B. eine dauerhafte Umweltzone mit Plakettenpflicht innerhalb des Stadtautobahnrings. Wird ein Luftverschmutzungsalarm ausgerufen, tritt eine temporäre Umweltzone in Kraft. Diese temporäre Zone umfasst die gesamte Metropolregion Paris inkl. Teilen des Umlands. Als zusätzliche Maßnahmen gelten reduzierte Tempolimits und je nach Luftbelastungsgrad werden bestimmte Plakettenklassen, die normalerweise in die dauerhafte Umweltzone einfahren dürften, ausgeschlossen.
* Was muss man bei Mietautos beachten?
"Wenn bei einem Mietauto bereits die entsprechende Umweltplakette vorhanden ist, muss man sich um nichts mehr kümmern. Allerdings sind für Vorab-Registrierungen bei einer Umweltzone mit Registrierungspflicht die Mieter:innen des Fahrzeugs selbst verantwortlich. Ebenso müssen die City-Mautgebühren selbst bezahlt werden und generelle Fahrverbote wie die ZTL in Italien beachtet werden", so Redel.
* Muss man mit einem E-Auto Umweltzonen berücksichtigen?
Nicht überall gibt es Ausnahmen für Elektroautos – bei den deutschen Umweltzonen benötigen auch E-Autos für die Fahrt in diese Zonen eine grüne Plakette.
* Darf man nur zum Parken die Umweltzone befahren?
"Innerhalb einer Umweltzone dürfen auch nur die Fahrzeuge parken, die in diese Zone einfahren dürfen. Wenn man also in einer Umweltzone mit Plakettenpflicht parken möchte, benötigt man dafür die jeweilige Plakette. Auch kann es bei Missachtung passieren, beispielsweise bei den ZTL in Italien, dass eine doppelte Strafe verhängt wird – einmal für die unerlaubte Einfahrt und ein zweites Mal für das unerlaubte Parken", weiß die ÖAMTC-Expertin.
Welche Verkehrsbeschränkung gilt und was man zusätzlich berücksichtigen sollte, findet man für das gesamte europäische Ausland in der Länder-Info des Mobilitätsclubs.