PRESSE
ÖAMTC unterstützt FIA-Verkehrssicherheitskampagne "Drive with Care"
Mobilitätsclub appelliert: Aggressivität ist ansteckend, Rücksichtnahme auch – Kooperatives freundliches Verhalten im Straßenverkehr fördert Verkehrssicherheit
Wien - Sicher und zeitnah ankommen – das wollen alle Verkehrsteilnehmer:innen. Das Verkehrsgeschehen auf der Straße erinnert aber manchmal an einen Kampf "Jede:r gegen jede:n". ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger erläutert einen wichtigen Auslöser: "Aggressivität und Egoismus sind im Straßenverkehr leider manchmal ansteckend. Verhält sich eine Person so und stößt andere vor den Kopf, dann werden das einige bei nächster Gelegenheit erwidern." Aber es funktioniert auch andersherum. "Rücksichtnahme – beispielsweise beim Einordnen – wird dankbar angenommen und oft ebenfalls weitergegeben. Auch zwischen verschiedenen Gruppen – also egal ob Personen zu Fuß, mit innovativen Mobilitätsformen, mit Fahrrad, E-Bike, motorisiertem Zweirad oder mit dem Auto unterwegs sind", so Seidenberger.
Rücksichtnahme, das Kennen und Einhalten von Regeln wie Tempolimits und Vorrangregeln stehen auch im Fokus der aktuellen Verkehrssicherheitskampagne der FIA Region I. Unter dem Titel "Drive with Care" appelliert der Dachverband der Mobilitäts- und Automobilclubs an die Verantwortung aller Verkehrsteilnehmer:innen für ein sicheres Miteinander im Straßenverkehr. Die Kampagne wird heute mit Beginn der Europäischen Mobilitätswoche in Europa, Afrika und dem Nahen Osten gestartet. Der ÖAMTC übernimmt die Umsetzung in Österreich.
In diesem Sinn plädiert ÖAMTC-Expertin Seidenberger für mehr Gelassenheit, Kooperation und Rücksichtnahme im Straßenverkehr: "Es gibt Verkehrsteilnehmende, die vermehrt Aufmerksamkeit bedürfen, wie z. B. Ältere und Kinder, aber auch Anfänger:innen." Sie rät, ganz allgemein mehr Abstand oder auch Blickkontakt zu anderen im Straßenverkehr zu suchen und auch zeitgerecht Abbiege- oder Handzeichen zu geben. "Aber auch ein 'Danke' zeigt, dass die:der andere im Verkehr wahrgenommen und nicht ignoriert wird. Das fördert Freundlichkeit, kooperatives Verhalten und Respekt."
Situationen mit Konfliktpotenzial & Tipps für kooperatives Verhalten
Die Verkehrspsychologin des Mobilitätsclubs gibt Beispiele für kooperatives und respektvolles Miteinander zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr:
* Vorrangregeln kennen & einhalten: Wo es keine Ampeln gibt, scheint sich oft das Motto einzuschleichen: "Wer zuerst kommt, fährt zuerst". Seidenberger: "Das stößt andere vor den Kopf, erzeugt Ärger über das Nichtwissen, ja im schlimmsten Fall sogar Unfälle." Häufig wird z. B. der Vorrang des Rechtskommenden an ungeregelten Kreuzungen nicht wahrgenommen oder noch schnell vor Fußgänger:innen und Radfahrenden "die Kurve gekratzt". Kooperativ wäre: Vorrangregeln kennen und anwenden. Das gibt allen Sicherheit.
* Richtungsanzeige / Blinken im Kreisverkehr: Ein Kreisverkehr soll den Verkehr einer Kreuzung flüssig regeln. Kontraproduktiv ist: Keinen Blickkontakt suchen, mit Scheuklappen durchfahren und nicht blinken. Folge: Andere müssen stehen bleiben und abwarten, wie sich diese:r Verkehrsteilnehmer:in verhält, weil unberechenbar. Kooperativ wäre: Blickkontakt suchen, beim Verlassen des Kreisverkehrs blinken. Dadurch können andere das Verhalten abschätzen und sich fließend einordnen.
* Anzeige Fahrtrichtungsänderungen: Die Richtungsanzeige mit Blinker oder Handzeichen zeigt anderen, was man vorhat, und macht das Verhalten berechenbar. "Wird es vernachlässigt, nötigt es andere zu abrupten Manövern, bringt den Verkehr ins Stocken oder erzeugt sogar gefährliche Situationen", warnt Seidenberger.
* Bei Fahrbahnverengung einordnen lassen (Reißverschlusssystem): Ein flüssiger Verkehrsablauf wird durch das Nichtanwenden des Reißverschlusssystems blockiert, unnötiger Stau ist die Folge. "Richtig ist: alle Spuren nützen und bis nach vorne fahren, dann jeweils ein Fahrzeug zum Einordnen in die Lücke einfahren lassen.“
* Verhalten bei Stau auf der Autobahn: Kontraproduktiv ist Lückenspringen. "Das nötigt alle dahinter Fahrenden zu bremsen. In der Folge werden andere dichter auffahren, um Lücken zu schließen. Starkes Beschleunigen und Bremsen innerhalb weniger Meter erzeugt weitere Unruhe und setzt sich nach hinten fort. Das alles erhöht die Unfallgefahr", erläutert die Expertin. Kooperativ und flüssig wäre dagegen: Vorausschauend fahren, Abstand halten, frühzeitig die richtige Spur wählen, nach Möglichkeit dort bleiben. Seidenberger rät zudem: "Nicht vergessen, bei Stau die Rettungsgasse bilden – für Rettungskräfte zählt bei Notfällen jede Minute, die sie früher beim Unfallort sind."
"Drive with Care" – ÖAMTC unterstützt FIA-Kampagne
Die Erhöhung der Verkehrssicherheit ist eine der Hauptaufgaben der FIA und der FIA Region I (der Regionalorganisation der FIA für Europa, Afrika und den Nahen Osten) und steht auch im Mittelpunkt der aktuellen FIA Region I-Kampagne "Drive with Care". Die Kampagne wurde in 23 Sprachen übersetzt und wird in 21 Ländern in Europa, dem Nahen Osten und in Afrika von den nationalen Partnerclubs mitgetragen. “Um ein sicheres Verkehrsumfeld zu schaffen, erfordert die Nutzung der Straße von allen – egal ob sie mit Auto, Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind – gegenseitigen Respekt und Verantwortung. Wir alle sind Teil des Verkehrs, wenn auch in unterschiedlichen Funktionen. Die diesjährige Kampagne ruft zu Respekt und Empathie gegenüber anderen auf, indem man sich in deren Lage versetzt”, erklärt Laurianne Krid, FIA Region I Generaldirektorin, zum Start der Kampagne anlässlich der europäischen Mobilitätswoche.
Die FIA (Fédération Internationale de l'Automobile) ist der internationale Dachverband der weltweiten Mobilitäts- und Automobilclubs mit Sitz in Paris. Der ÖAMTC ist Gründungsmitglied der FIA und trägt alle Verkehrssicherheitsinitiativen der FIA und FIA Region I mit – auf internationaler wie auch auf nationaler Ebene.
Nähere Informationen findet man online unter www.oeamtc.at
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