ÖAMTC-Untersuchung: Ladeverluste bei E-Autos – bis zu 10 Prozent möglich
Mobilitätsclub fordert höhere Effizienz bei Ladegeräten
Die Elektromobilität hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. So werden die Ladetechnologien immer besser, die Energiedichten der Akkuzellen steigen und damit nehmen auch die Reichweiten zu – und bei der Energieeffizienz im Fahrbetrieb kann dem Elektromotor ohnehin keine andere Antriebsart etwas vormachen. "Raum für Verbesserungen gibt es dennoch", weiß Markus Kaiser, E-Mobilitätsexperte beim ÖAMTC. "Vielen E-Autofahrer:innen ist zum Beispiel gar nicht bewusst, dass nicht der gesamte Strom, den sie laden – und bezahlen – tatsächlich in der Antriebsbatterie ankommt." Daher hat der Mobilitätsclub die Ladeeigenschaften von vier gebräuchlichen Modellen – Hyundai Ioniq 5, Peugeot e-2008, Tesla Model 3 und VW ID.3 – untersucht.
Klar ist: Ganz ohne Verluste geht es aus technischen Gründen nicht. "Jedoch ist die Bandbreite der Ladeverluste ungewöhnlich hoch. Beispielsweise müssen beim regulären Laden mit Wechselstrom (AC) je nach Fahrzeug knapp sieben bis rund zehn Prozent der vermeintlich geladenen Energie als Verlust abgeschrieben werden", fasst Kaiser zusammen. Gerade in Zeiten steigender Preise und verstärkter Anstrengungen, Energie zu sparen, ist es notwendig, diese Verluste so weit wie technisch möglich einzudämmen. "Wir sehen hier deutliche Unterschiede in der Effizienz der verbauten Komponenten. Vor allem in der Umwandlung des netzseitigen Wechselstroms in batterieseitigen Gleichstrom steckt noch viel Verbesserungspotenzial", stellt der ÖAMTC-Experte klar. "Die Fahrzeug- und Ladestationshersteller sind daher aufgefordert, die Effizienz der Ladegeräte zu erhöhen. Das wäre im Sinne der optimalen Ressourcen-Nutzung, nicht zuletzt aber auch für die Geldbörse der E-Auto-Fahrer:innen positiv."