ÖCC: Campingurlaub in Skandinavien
Natur, weniger Hitze und freies Stehen locken immer mehr Camper:innen in den hohen Norden
Die unendlichen Wälder Schwedens, Norwegens imposante Fjorde und Finnlands tausende Seen ziehen immer mehr Camper:innen in den hohen Norden Europas. Zudem erhoffen sich viele Reisende, der Hitze zu entfliehen und verbringen ihren Urlaub lieber bei gemäßigteren Temperaturen. "Von unseren Mitgliedern wissen wir, dass Skandinavien als Reiseziel für die Camping-Community immer beliebter wird – eine Tendenz, die das Gefühl von Freiheit und Naturverbundenheit in den Vordergrund rückt", so Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC). "Egal ob erfahrene Profis oder Campingneulinge, eine rechtzeitige Vorbereitung und Planung sowie passende Campingausrüstung ist für den Skandinavien-Urlaub entscheidend."
Freies Stehen – in Norwegen, Finnland und Schweden gilt das "allemansrätten"
Anders als in Österreich ist freies Stehen, umgangssprachlich als "Wildcamping" bekannt, in Skandinavien großteils erlaubt. In Norwegen, Finnland und Schweden gilt das sogenannte "allemansrätten" – also das "Jedermannsrecht". Das bedeutet, dass jede:r das Recht hat, sich in der Natur frei zu bewegen und auf unbebautem Land zu campen, solange dabei kein Schaden angerichtet oder die Umwelt gestört wird. Eine Ausnahme gilt für private Grundstücke, Gärten und das Nahfeld um Wohnhäuser, wo man sich nicht ohne Erlaubnis aufhalten sollte. "Trotz der liberaleren Einstellung zum freien Stehen in der Natur Skandinaviens ist es unerlässlich, Rücksicht auf die Umwelt und die ansässige Bevölkerung zu nehmen. Das heißt konkret, dass man mindestens 150 Meter Abstand zu Wohngebäuden einhalten sollte. Abfälle müssen wieder mitgenommen werden, um die Natur sauber zu hinterlassen", so Mehlmauer. Bevor man den Campingurlaub antritt, sollte man sich über alle (Camping-)Regelungen in der geplanten Destination informieren.
Tipps für den Campingurlaub in Skandinavien
* Ausrüstung: Eine gute Camping-Ausrüstung ist bei jeder Reise unverzichtbar. "Viele Camper:innen fahren extra in den Norden, um der Hitze zu entkommen – oft wird das teils raue Klima Skandinaviens aber unterschätzt. Speziell in Küstennähe kann es abends deutlich kühler werden, weshalb es ratsam ist, entsprechende Kleidung und Ausrüstung einzupacken. Ist man mit dem Zelt unterwegs sollte man unbedingt auf hochwertige Isomatten und Schlafsäcke setzen", rät der Camping-Experte. Um das passende Zelt für den Urlaub zu finden, gibt es hier alle Infos: www.campingclub.at/zeltkauf-ratgeber.
* Mitführpflichten: Vor der Urlaubsfahrt sollte man sich darüber informieren, welche Mitführpflichten in den jeweiligen Ländern gelten. So ist es in Norwegen z. B. für alle Wohnmobile und Wohnwagen Pflicht, einen zugelassenen Feuerlöscher von mindestens 2 kg mitzuführen. Das Gerät muss sich in der Nähe des:der Fahrer:in befinden, sicher befestigt und leicht zugänglich sein. Nähere Infos zu den Mitführpflichten findet man in der ÖAMTC-Länderinfo unter www.oeamtc.at/laenderinfo/.
* Camping- und Stellplätze: Camper:innen, die lieber auf Camping- oder Stellplätzen nächtigen, sollten unbedingt vorab Plätze reservieren. "Da Camping immer beliebter wird, sind Camping- und Stellplätze auch immer gefragter. Hat man Pech, bekommt man ohne Reservierung teilweise keinen Platz mehr – für einen entspannten Urlaub vor Ort sollte man daher rechtzeitig reservieren", so Mehlmauer. Unter Campingführer: Campingplätze in Europa findet man Camping- und Stellplätze in ganz Europa – ÖCC-Mitglieder bekommen bei über 3.800 Campingplätzen im In- und Ausland Ermäßigungen.
* Fahren üben: Vor allem Camping-Neulinge sollten vor der Abfahrt in den Urlaub das Fahren üben, am besten auf bekannten und wenig belebten Straßen. So bekommt man ein Gefühl fürs Fahrzeug und fährt sicherer. Die eigenen Fahrkenntnisse und -fähigkeiten kann man auch bei einem Fahrtechniktraining speziell für Campingfahrzeuge auffrischen. Die ÖAMTC Fahrtechnik bietet solche Spezialtrainings in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Camping Club (ÖCC) an – nähere Infos unter www.oeamtc.at/fahrtechnik.