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Reifenplatzer – Gefahren erkennen und richtig reagieren
Hauptursache falscher Luftdruck, größtes Risiko durch falsche Reaktion
Ein geplatzter Reifen während der Fahrt – für viele Autofahrer:innen ein Albtraum. Doch wie hoch ist das Risiko wirklich? Welche Gefahren bestehen? Und wie sollte man sich im Ernstfall verhalten? Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik, gibt Entwarnung und hilfreiche Tipps.
Risiko minimieren: Ursachen und Anzeichen erkennen
Ein Reifenplatzer passiert nicht ohne Vorwarnung. Es muss bereits ein Schaden am Reifen vorliegen, der sich meist vorher schon ankündigt. Häufige Anzeichen sind eine sichtbare "Beule“ von außen oder ein spürbares Vibrieren während der Fahrt. "Ein beschädigter Reifen wird unwuchtig, das heißt, er läuft plötzlich unrund", weiß Frisch. Der Fahrtechnik-Profi rät, in so einem Fall sofort auf den Pannenstreifen zu wechseln und langsam zur nächsten Parkmöglichkeit auszurollen.
In den meisten Fällen ist das Problem hausgemacht. "80 Prozent der Reifenschäden entstehen durch falschen Luftdruck", erklärt der Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC-Fahrtechnik. Besonders in der Urlaubszeit wird das Auto oft überladen, ohne den Reifendruck anzupassen. Bei älteren Reifen, die bereits durch Randsteinkontakte oder Schlaglöcher beschädigt sein können, steigt dann die Gefahr eines plötzlichen Druckverlusts umso mehr. "Daher sollte man regelmäßig den Luftdruck kontrollieren, Randsteine möglichst nur im rechten bzw. stumpfen Winkel und ganz langsam überfahren, und immer auf das zulässige Gesamtgewicht achten“, rät der Experte.
Richtig reagieren: Lenkrad festhalten, gefühlvoll bremsen
Im Falle eines Reifenplatzers ist die richtige Reaktion entscheidend. "Wichtig ist, dass man ruhig bleibt", betont Frisch. Bei einem plötzlichen Luftdruckverlust zieht das Auto auf eine Seite. Ganz gleich, ob es einen Reifen auf der Vorder- oder Hinterachse betrifft, muss man das Lenkrad mit beiden Händen festhalten, auskuppeln und – wenn notwendig – gefühlvoll bremsen. "Bei zu starkem Bremsen verstärkt sich die Ziehwirkung", warnt der Fahrtechnik-Profi. Besonders beim Platzen eines Hinterreifens ist es wichtig, die Spur zu halten, um Schleudergefahr zu vermeiden.
Fahrtechnik-Training zur Vorbereitung auf Gefahrensituationen
Die direkte Simulation eines Reifenplatzers ist im Fahrtechnik-Training nicht möglich, jedoch wird das richtige Verhalten in Gefahrensituationen geübt. Infos zu den Trainingsangeboten in den acht ÖAMTC Fahrtechnik Zentren findet man online unter www.oeamtc.at/fahrtechnik.
Rückfragehinweis für Journalist:innen:
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