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Schaulust bei Rettungsaktionen – Gaffer gefährden Leben anderer

Gefährliche "Klickgier" in sozialen Medien, Gaffern droht sogar Gefängnis

Oftmals wird von Schaulustigen berichtet, die Einsatzkräfte bei Unfällen behindern. Das Smartphone spitzt die Situation weiter zu. "Ein beeindruckendes Foto, ein aufregendes Video – einige Schaulustige erkennen in ihrer Sensationslust die Grenzen nicht mehr. Sie dringen in den Gefahrenbereich vor und behindern damit die lebenswichtige Arbeit der Helfer", sagt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Neugierige Passanten stehen im Weg, erschweren die Zufahrt und stören damit ein zielgerichtetes Vorankommen der Helfer. "Die Verletzungsschwere kann dadurch negativ beeinflusst werden. Im schlimmsten Fall kann eine durch Schaulustige verursachte Verzögerung zwischen Leben und Tod entscheiden", warnt die Expertin.

Wenn Schaulustige durch "Gaffen", Fotografieren oder Filmen die Hilfeleistung von Polizei, Rettung, Feuerwehr oder Pannenhelfern behindern und zudem die Privatsphäre der betroffenen Menschen verletzten, ist die Exekutive seit vergangenem Jahr ausdrücklich ermächtigt, diese Personen vom Ort des Geschehens wegzuweisen. "Wer sich trotz Abmahnung nicht an die Anordnungen der Polizei hält, riskiert eine Geldstrafe von bis zu 500 Euro", warnt die Expertin des Mobilitätsclubs. "Bei Vorliegen erschwerender Umstände kann auch eine Freiheitsstrafe von bis zu einer Woche und im Wiederholungsfall von bis zu zwei Wochen verhängt werden."

Appell an Rücksicht und Mitgefühl – vorbeischleichendes Fahren provoziert Auffahrunfälle

"Je mehr zuschauen, umso 'geschützter' fühlen sich Gaffer". Seidenberger appelliert an Passanten: "Wenn man selbst als Erstversorger oder als Unfallzeuge nicht mehr helfen kann, weil Einsatzkräfte übernommen haben, sollte man den Unfallort verlassen. Auch sollte man sich fragen, ob man selbst als Verunfallter in solch einer Ausnahmesituation von Fremden fotografiert oder gefilmt werden möchte."

Schaulustige Autolenker provozieren zudem durch ihr "Vorbeischleichen" Staus – oftmals auch in der Gegenrichtung – und erhöhen die Unfallgefahr wegen drohender Auffahrunfälle. Die ÖAMTC-Expertin rät daher: "Fährt man an einer bereits laufenden Rettungsaktion vorbei, sollte man ohne drastische Verzögerung weiterfahren – so handelt man in dem Moment am sinnvollsten für alle Beteiligten."

Rückfragehinweis für Journalist:innen:

ÖAMTC | Öffentlichkeitsarbeit
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