Jetzt Drucken

Urlaubsgepäck sicher im Auto transportieren

Hutablage freihalten, schwere Gegenstände nach unten packen und Fahrradträger sicher montieren

Das Packen für den Urlaub kann für viele Reisende eine Qual sein: Koffer, Strandutensilien, Kühltaschen und Proviant werden dann oft unter Zeitdruck achtlos ins Auto gestopft. "Bei einer abrupten Bremsung wird schlecht gesicherte Ladung dann aber schnell gefährlich", warnt ÖAMTC-Techniker Florian Merker. "In Crashtests haben wir gemessen, dass ein falsch gesicherter Koffer von 15 kg bei einem Aufprall mit 50 km/h zu einem 450 kg schweren Geschoss werden kann – mit potenziell tödlichen Folgen."

Der Mobilitätsclub hat einige Tipps zusammengestellt, wie man das Auto am besten belädt:

  • Kofferraum korrekt beladen: "Die schwersten Gegenstände müssen am weitesten unten geladen werden, so beeinflussen sie die Fahreigenschaften des Autos am wenigsten. Außerdem können die Gegenstände bei einer Notbremsung nicht nach vorne fliegen", so der Experte des Mobilitätsclubs. Das Gepäck sollte am besten an der Rückenlehne anliegen, nicht verrutschen können und maximal bis zur Rückenlehnen-Oberkante gepackt werden. Vor allem bei Fahrzeugen mit Heckklappe darf das Gepäck nicht über die Oberkante hinausragen. "Sollte es nicht anders gehen, kann man ein Sicherheitsnetz montieren. Dieses muss an vorhandenen bzw. nachgerüsteten Befestigungsösen richtig eingehakt werden", erklärt Merker.
  • Ablage und Rücksitze freihalten: Die "Hutablage" ist von jeglichen Objekten freizuhalten, da diese bei einer Vollbremsung an die Hinterseite der Kopfstütze geschleudert werden können. Als Fahrer:in muss zudem jederzeit eine gute Sicht nach hinten gewährleistet sein. Damit auch die Rücksitze frei von Kühltaschen oder sonstigem Gepäck bleiben, verstaut man diese am besten im hinteren Fußraum.
  • Reifendruck und Scheinwerfer optimieren: Bei starker Zuladung muss der Reifendruck angepasst werden – den empfohlenen Druck findet man in der Betriebsanleitung. Auch die Scheinwerfer müssen der Ladung angepasst werden, damit sie auf die Straße leuchten und der Gegenverkehr nicht geblendet wird.
  • Gesamtgewicht kontrollieren: "Bei voll beladenem Fahrzeug darf das höchstzulässige Gesamtgewicht – also das Eigengewicht des Autos samt aller Insass:innen und Gepäck – nicht überschritten werden. Wie hoch dieses ist, steht in der Betriebsanleitung", so der ÖAMTC-Techniker.

Fahrradtransport mit Dach- oder Heckträger

Viele Fahrradbegeisterte nehmen das private Rad mit in den Urlaub, um vor Ort in die Pedale treten und Touren machen zu können. Egal ob Fahrräder mit Dach- oder Heckträger transportiert werden, es gilt jedenfalls: Unbedingt sicherstellen, dass alles fest und sicher montiert ist. Besonders wichtig bei Dachträgern ist, die Fahrweise und Geschwindigkeit an die Dachlast anzupassen, vor allem bei Seitenwind und in Kurven.

"Auch bei Fahrrad-Heckträgern ist Vorsicht geboten, da diese oftmals das hintere Kennzeichen verdecken. In diesem Fall gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man bringt eine zusätzliche rote Kennzeichentafel an oder montiert die ursprüngliche, hintere Kfz-Kennzeichentafel um", so Merker. Auch die Beleuchtung des Fahrzeuges darf nicht verdeckt sein, es sei denn, der Fahrradträger verfügt über die entsprechenden Beleuchtungseinrichtungen.

Wichtig für Italien-Urlauber:innen: In Italien müssen Ladungen, die nach hinten über das Fahrzeugheck hinausgehen, mit einer Warntafel gekennzeichnet werden. Wenn die nach hinten überstehende Ladung die gesamte Fahrzeugbreite einnimmt, müssen sogar zwei Warntafeln, jeweils links und rechts am seitlichen Ende der Ladung, angebracht werden. Eine Warntafel soll aus Metallblech sein, muss eine Abmessung von mindestens 50 mal 50 Zentimetern haben und rot-weiß schraffiert sein (fünf rote Streifen).

Weitere Informationen zum Thema Ladung und Transport findet man unter www.oeamtc.at/thema/ladung-transport.