Auf der fünftgrößten griechischen Insel (51.400 Einw.) sind ausländische Touristen rar. Einzigartig sind die mittelalterlichen Mastixdörfer im Inselsüden, deren Bewohner seit über 1000 Jahren aus dem Mastixstrauch ein Baumharz gewinnen. Kaugummi und Spirituosen, Zahncremes und Pralinen, Kosmetika und Marmeladen werden daraus hergestellt.
Im Süden der Insel bilden in Mesta die nach Außen fast fensterlosen Häuser eine Art mittelalterliche Stadtmauer. Lange dunkle Gewölbe überspannen die Gassen. Schwarz-weißer Kratzputz, der an die Sgraffito-Technik der italienischen Renaissance erinnert, verziert Häuser und Kirchen in Pyrgi. Das moderne Mastix-Museum in Rachi bei Pirgos informiert anschaulich über Anbau, Ernte, Verarbeitung und die große historische Bedeutung des Mastixharzes.
Im Kambos, dem Hinterland der an der zentralen Ostküste gelegenen Inselhauptstadt Chios-Stadt, schützen hohe Mauern seit Jahrhunderten große Orangen- und Zitronenplantagen. Darin liegen stattliche Gutshöfe, die heute teilweise als Hotels und Tavernen genutzt werden. Die Kirche im Kloster Nea Moni im Bergland hinter der Stadt zählt seit 1990 zum Welterbe der UNESCO und birgt großflächige Mosaike mit Goldhintergrund aus dem 11. Jh. Traditionelle Steinhäuser, z.T. auch zu mieten, stehen 8 km westlich im Dorf Avgonima, während durch die Ruinen im Dorf Anavatos, das sich an einem kahlen Felsen hinaufzieht, der Wind pfeift.
Wieder ganz anders als Inselsüden und -mitte ist der Norden mit Volissos unterhalb seiner von Genuesen erbauten Burg. Auch hier wohnen Gäste in restaurierten alten Häusern maximal 2 km von den zwar kleinen, aber sandigen Strandbuchten Limnos und Lefkathia entfernt. Menschen mit orthopädischen Problemen fahren zum unmittelbar am Meer erbauten Kloster Agia Markella. In seiner Kirche zeugen zahlreiche ausgestellte Schienen von wundersamen Heilungen.
Kanari 11, 82100 Chios-Stadt (Insel Chios)
Montag bis Freitag: 07:30 - 14:30, 18:30 - 21:30
Samstag, Sonntag: 10:00 - 13:00
Montag bis Freitag: 07:00 - 14:30