Der 170 qkm große Parc Naziunal Svizzer, wie er auf rätoromanisch heißt, ist der einzige Nationalpark der Schweiz und ein Beispiel dafür, dass in den Alpen in den letzten hundert Jahren nicht alles zum Schaden der Natur verlaufen ist. Bei seiner Gründung im August 1914 waren Rehe, Rothirsche, Steinböcke und Gämsen in Graubünden praktisch ausgestorben; inzwischen existieren wieder ausreichende, manchmal sogar zu große Populationen. Zu verdanken ist dies einem schlüssigen Konzept: Naturschutz ist hier nicht nur ein Etikett, sondern ein ernst gemeintes und kompromisslos durchgesetztes Programm. Mit vielen Flächen ist in den letzten hundert Jahren niemand in Berührung gekommen. Außer einem beschränkten Netz von Wanderwegen (21 Routen von insgesamt 80 km Länge) und dem Durchgangsverkehr auf der Ofenpassstraße gibt es keine Nutzung durch den Menschen.
, 7530 Zernez