ATE Ceramic
Test: Bremsscheiben und -beläge 2021
Die ATE Bremsscheiben in Kombination mit den ATE Ceramic-Bremsbelägen können besonders beim Verschleiß überzeugen. Der Abrieb am Belag ist gering, die Scheibe verschleißt kaum. Gleichzeitig sorgt sie im praxisnahen Zyklus für die geringste Menge an Bremsstaub. Bei hoher Beanspruchung (heiße Bremse) verringert sich die Bremsleistung und die Bremstaub-Emissionen nehmen stark zu.
Die ATE Kombination (ATE-Bremsscheibe und ATE Ceramic Bremsbelag) verspricht eine geringere Felgenverschmutzung. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Standard-Grauguss Bremsscheiben mit einem Spezial-Bremsbelag. Schon beim Einfahrvorgang fällt auf, dass die abzutragende Korrosionsschicht lange auf den Scheiben bleibt. Die Laboruntersuchungen bestätigen die ungewöhnliche Belags-Zusammensetzung. Nur dort finden sich Titan-, Kalium- und Zirconiumverbindungen. Eisenverbindungen, die einen großen Teil des Abriebs verantworten und zur Felgenverschmutzung beitragen, sind – im Gegensatz zu allen anderen Produkten im Test – in nur geringfügigen Konzentrationen nachweisbar. Die Ceramic-Bremsbeläge werden vom Hersteller nicht für den Einsatz mit geschlitzten und/oder gelochten Bremsscheiben empfohlen. Bei der praxisnahen Bremsprüfung begeistert ATE mit Bestwerten beim Reibwert. Unter Belastung fällt die Bremsleistung ab, kann aber dennoch mit guten Werten überzeugen. Im Auto verbaut, lassen sich ähnliche oder sogar geringfügig bessere Bremswege (36,7 m) als mit dem Original-Produkt des Auto-Herstellers erzielen. Mit Abstand am geringsten fallen bei den praxisnahen Bremsungen der Belag- und überaus niedrig der Scheibenverschleiß aus, ebenso die Feinstaubildung. Beim WLTP-Bremsenzyklus sind die Emissionen sehr gering.
Hoch belastet wendet sich das Blatt. Die Emissionen steigen um ein Vielfaches und die gemessenen Feinstaubwerte erreichen Rekordwerte. Eine Vergleichsfahrt zur Felgenverschmutzung zeigte ernüchternde Ergebnisse. Bei Praxis-Bremsungen und im Vergleich zur VW-Bremse weisen die Felgen eine nur leicht geringere Verschmutzung auf. Bremsungen aus höherer Geschwindigkeit führen dagegen zu ähnlich starken Felgenverschmutzungen. Ein abschließender Handwaschvorgang zeigte Vorteile beim Reinigungsaufwand. Die Verschmutzungen ließen sich einfacher beseitigen. Wir empfehlen die ATE Kombination Vielfahrern mit eher defensivem Fahrstil und denjenigen, die eine erleichterte Felgenreinigungen wünschen.
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Ergebnisse im Detail
Testkriterium | Gewichtung | Note |
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Bremsleistung | 70% | 2,0 |
Reibwert & Konstanz | 70% | 2,2 |
Bremswege | 30% | 1,5 |
Verschleiß | 30% | 1,0 |
praxisnah ¹ | 60% | 0,8 |
hoch beansprucht ² | 30% | 1,2 |
Belagstärke / zulässiger Scheibenverschleiß | 10% | 1,8 |
Gesamtnote | 100% | 1,7 |
Empfehlung |
¹ Praxisnahe Bremsenprüfung: industrieweit akzeptierter Bremsenzyklus, der reale Bremsbedingungen abbildet. Dabei werden leichte bis moderate Verzögerungsleistungen abgerufen.
² Bremsen hoch beansprucht: Der AK-Master beschreibt eine standardisierte Bremsenprüfung in der Industrie. Dabei werden die Bremsen von moderaten bis hin zu sehr hohen Verzögerungsleistungen beansprucht.
Notengrenzen für Empfehlungen
ÖAMTC-Empfehlung | |||||
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Note | sehr gut | gut | befriedigend | genügend | nicht genügend |
Notenwert | 0,5 - 1,5 | 1,6 - 2,5 | 2,6 - 3,5 | 3,6 - 4,5 | 4,6 - 5,5 |