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ÖAMTC testet Ausstiegswarner auf Praxistauglichkeit

Innovatives Assistenzsystem gegen Dooring ersetzt keinesfalls Eigenverantwortung.

© ÖAMTC

Gerade in der Stadt ist das sogenannte Dooring eine nicht zu unterschätzende Unfallursache. Dabei wird eine Autotür ohne auf den nachfolgenden Verkehr zu achten geöffnet und ein Rad- oder E-Tretrollerfahrer fährt nahezu ungebremst in die Tür. Allein im Jahr 2018 kam es österreichweit zu 225 derartigen Unfällen, bei denen 34 Radfahrer schwer verletzt wurden (Quelle: Statistik Austria).

Um diese Art von Unfällen zu vermeiden, bieten Audi und Mercedes sogenannte Ausstiegswarner an, das heißt die Funktionsweise des Totwinkelassistenten wird dabei ausgeweitet. Der ÖAMTC und seine Partner haben das zum Anlass genommen, diese auf ihre Funktion zu testen.

Video: Ausstiegswarner im Test

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David Nosé, Unfallforscher des Mobilitätsclubs

"Mit drei verschiedenen Verkehrsteilnehmern – einem Auto bzw. einer Fahrzeugattrappe, einem Radfahrer sowie einem E-Tretroller – wurde getestet, ob die Systeme die herannahende Gefahrensituation rechtzeitig erkennen können. In allen drei Fällen wurde die Fahrertüre genau in dem Moment geöffnet, in dem eine Bremsung gerade noch möglich gewesen wäre. Zudem wurde in weiteren Test-Settings eine enge Parklücke simuliert, um den Einfluss auf die Reichweite des Systems zu bewerten sowie die generelle Funktion für die übrigen Fahrzeugtüren getestet."

Ausstiegswarner.jpg ÖAMTC © ÖAMTC

Wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit

Generell ist die Funktionsweise der beiden Systeme unterschiedlich. "In der Mercedes A-Klasse werden die Insassen beim Öffnen der Türe audiovisuell gewarnt", beschreibt der ÖAMTC-Experte. Zuerst erfolgt eine optische Warnung über eine LED-Leuchte im Außenspiegel, bei öffnen der Türe erfolgt eine audiovisuelle Warnung. "Im Audi A6 verzögert ein elektronischer Schließmechanismus die Öffnung der Türe um eine knappe Sekunde, um den Insassen haptisch zu warnen. Zusätzlich wird visuell über eine Warnleuchte gewarnt." 

Das Fazit der Tester des Mobilitätsclubs ist eindeutig: "Auch wenn in engen Parklücken die Funktion eingeschränkt ist, kann der Ausstiegswarner – sofern die nötige Sensorik eines Totwinkelassistenten am Fahrzeug bereits verbaut ist – mit wenig Aufwand einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten." Seitens der Hersteller sollte folglich eine serienmäßige Integration angestrebt werden.

Eigenverantwortung

Doch selbst die besten Assistenzsysteme können lediglich unterstützen. "Fahrzeuglenker müssen immer und ohne Ausnahme vor dem Öffnen der Tür nach vorne und hinten schauen, ob sich ein anderer Verkehrsteilnehmer nähert", stellt Nosé fest.

Ein Öffnen der Türe mit der türabgewandten Hand erleichtert hier etwa den Schulterblick sowie den Blick in den Außenspiegel. Auch gehört es zu den Aufgaben der Lenker Beifahrer und andere Mitfahrer dazu aufzufordern, ebenfalls nach dem Verkehr zu schauen. Rad- oder E-Tretrollerfahrer sollten zudem immer einen ausreichenden Seitenabstand zu haltenden oder parkenden Fahrzeugen einhalten und auf Hinweise achten, welche auf ein baldiges Aussteigen und damit verbundenes Türöffnen hindeuten.

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