Aktuelle Neuwagen im Crashtest – zwei schaffen nur drei Sterne
Skoda Kodiaq und VW Passat mit starker Vorstellung, Dacia Duster und Suzuki Swift fallen ab.
Skoda Kodiaq und VW Passat mit starker Vorstellung, Dacia Duster und Suzuki Swift fallen ab.
Drei Fahrzeuge mit fünf Sternen
Im jüngsten Euro NCAP-Crashtest wurden wieder aktuelle Fahrzeuge untersucht. Drei davon – Mercedes E-Klasse, Skoda Kodiaq und VW Passat (dessen Ergebnisse übrigens auch für den baugleichen Skoda Superb gelten) – schafften ohne gröbere Probleme die Höchstwertung von fünf Sternen.
ÖAMTC-Techniker Thomas Hava
"In Hinblick auf die Sicherheit bekommt man bei diesen Modellen in allen Kriterien hohe Standards. In Detailbereichen haben wir zwar Schwächen festgestellt, die sich allerdings nicht entscheidend auf die Wertung auswirken."
Ergebnisse im Detail
Testjahr | Bewertung | |
---|---|---|
VW Passat | 2024 | |
Skoda Superb | 2024 | |
Dacia Duster | 2024 | |
Mercedes E-Klasse | 2024 | |
Skoda Kodiaq | 2024 | |
Suzuki Swift | 2024 |
Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer:innen
So zeigen die Tests klar, dass man sowohl im
Passat als auch im
Kodiaq sehr sicher sitzt (das gilt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene). Umgekehrt deuten die Ergebnisse aber auch darauf hin, dass beide Fahrzeuge problematisch für etwaige Unfallgegner sein könnten – einerseits, weil ihre Frontpartie so gestaltet ist, dass ein Frontalzusammenprall gefährlich für die Insassen eines entgegenkommenden Fahrzeugs ist. Gleiches gilt andererseits auch für einen möglichen Zusammenstoß mit schwächeren Verkehrsteilnehmer:innen, also Fußgänger:innen und Radfahrenden.
"Letzteres ist allerdings bei allen Fahrzeugen im Test eine Schwachstelle: In der Regel sind es Teile der Motorhaube und Windschutzscheibe, die schwere, im schlimmsten Fall sogar tödliche Verletzungen verursachen können", stellt Hava klar.
Der Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer:innen gilt schon länger als Sorgenkind in der Kfz-Sicherheit. In den vergangenen Jahren wird dieses Problem allerdings zunehmend durch immer bessere Assistenzsysteme ausgeglichen.
Der ÖAMTC-Experte erklärt: "Automatische Notbremssysteme erkennen mittlerweile z. B. in unterschiedlichsten Situationen, ob sich Fußgänger:innen vor, hinter oder neben dem Fahrzeug befinden. Sie warnen den:die Lenker:in und greifen im Ernstfall ein, sodass Unfälle vermieden oder deren Folgen zumindest gemildert werden."
Dacia Duster und Suzuki Swift mit teils gravierenden Problemen
Das Problem: Assistenzsysteme kosten Geld, daher finden sich die am besten funktionierenden elektronischen Helfer häufig in Premium-Modellen. Und auch zwischen großen und kleinen Fahrzeugen stellen der ÖAMTC und seine Partnerorganisationen immer wieder Unterschiede hinsichtlich der Ausstattung mit dieser Technik fest. So auch im aktuellen Test: Sowohl der
Dacia Duster als auch der
Suzuki Swift sind zwar mit einer Vielzahl an Assistenzsystemen ausgerüstet, die teils auch gut arbeiten. Das trifft aber eben nicht immer zu – so haben im Test beispielsweise beide Autos hinter dem Fahrzeug befindliche Personen beim Reversieren nicht erkannt.
"Hier muss dringend nachgebessert werden – nur die gesetzlichen Mindeststandards zu erfüllen, ist aus unserer Sicht zu wenig", hält Hava fest.
Abgesehen von den Assistenzsystemen und dem Schutz von Fußgänger:innen und Radfahrer:innen haben sowohl der Duster als auch der Swift weitere Probleme: In beiden Fahrzeugen besteht bei einem Seitenaufprall die Gefahr, dass der Körper des:der Fahrer:in über den Beifahrer:innensitz geschleudert wird, im Extremfall mit dem Kopf sogar die dortige Tür trifft. Beim relativ kleinen Swift gibt es außerdem keine Maßnahmen, die verhindern, dass die Köpfe der vorne Sitzenden beim Seitencrash aneinanderschlagen. Zu allem Überfluss ist auch die Kindersicherheit des Swift nicht optimal – beim Heckaufprall haben wir stark erhöhte Werte im Brust-, beim Frontaufprall im Nackenbereich gemessen.