Urban E-Bikes mit guten Testergebnissen
Vier von neun aktuellen Modellen mit "gut" beurteilt.
Vier von neun aktuellen Modellen mit "gut" beurteilt.
Urban E-Bike VanMoof S3
Wegen einer Corona-bedingten Lieferverzögerung nicht mit am Start war das Modell S3 des niederländischen Herstellers VanMoof, das inzwischen nachgetestet werden konnte. Das Ergebnis: "Befriedigend".
ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl erklärt: "Zwar ist das S3 optisch ein echter Hingucker, in der Praxis gibt es jedoch ein paar Punkte, über die man sich vor einer eventuellen Anschaffung klar sein sollte."
Leicht und sportlich
Das E-Bike ist auch aus der innerstädtischen Mobilität längst nicht mehr wegzudenken. Inzwischen hat sich mit dem Urban E-Bike sogar eine eigene Variante für die Stadt herausgebildet: Leicht, sportlich und mit einer auf das Wesentliche reduzierten Ausstattung bietet es sich z. B. für den Weg ins Büro an.
Der Mobilitätsclub und seine Partner haben neun aktuelle Modelle unter die Lupe genommen. Preislich bewegen sich die Urban E-Bikes übrigens zwischen 1.000 und 3.000 Euro.
ÖAMTC-Techniker Dominik Darnhofer
"Vier der neun getesteten E-Bikes schneiden mit 'gut' ab, vier schaffen ein 'befriedigend', eines wurde mit 'genügend' beurteilt."
Dominik Darnhofer, ÖAMTC-Techniker
Die Ergebnisse
Fahren | Antriebssystem und Motor | Handhabung | Sicherheit und Verarbeitung | Schadstoffen in den Griffen | Gesamtnote | Empfehlung | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Ampler Curt | 2,2 | 1,6 | 2,9 | 1,5 | 1,0 | 2,1 | |
Moustache Friday 28.1 | 2,1 | 1,4 | 2,6 | 2,1 | 2,5 | 2,1 | |
Coboc ONE Brooklyn | 2,4 | 2,0 | 2,7 | 1,5 | 1,0 | 2,2 | |
Cowboy 2 lt. Hersteller ist der Nachfolger Cowboy 3 bereits erhältlich. | 2,3 | 1,9 | 3,4 | 1,7 | 1,0 | 2,3 | |
Orbea Gain F40 | 2,5 | 3,6 | 2,7 | 2,2 | 1,0 | 2,7 | |
Cooper E-Disk | 2,8 | 4,1 | 3,1 | 2,2 | 2,5 | 3,0 | |
Sushi Maki M2 | 2,5 | 4,4 | 2,2 | 2,4 | 4,0 | 3,0 | |
Geero Original-Classic (Vinyl) lt. Hersteller ist der Nachfolger Geero 2 bereits erhältlich. | 2,7 | 2,7 | 2,9 | 4,2 | 4,5 | 4,2 | |
VanMoof S3 | 2,7 | 2,3 | 3,7 | 2,6 | 2,5 | 2,8 |
Notengrenzen für Empfehlung
ÖAMTC-Empfehlung | |||||
---|---|---|---|---|---|
Note | hervorragend | sehr empfehlenswert | empfehlenswert | bedingt empfehlenswert | nicht empfehlenswert |
Notenwert | 0,5 - 1,5 | 1,6 - 2,5 | 2,6 - 3,5 | 3,6 - 4,5 | 4,6 - 5,5 |
Sieger und Verlierer
Alle vier mit "gut" bewerteten Urban E-Bikes ( Ampler Curt, Moustache Friday 28.1, Coboc One Brooklyn und Cowboy 2) kann man bedenkenlos kaufen. Jedes hat seine eigenen Stärken – so ist beispielsweise das Ampler Curt mit 13,7 Kilogramm sehr leicht (ein herkömmliches E-Bike wiegt in der Regel 26 bis 28 Kilogramm), verfügt über gutes Fahrverhalten, kräftige Bremsen und eine hohe Reichweite.
Das Moustache Friday 28.1 ist hingegen mit 19 Kilogramm der schwerste Testkandidat, kann dafür aber mit einem höchst zulässigen Gesamtgewicht von 150 Kilogramm punkten.
Und auch die weiteren mit "gut" beurteilten Testkandidaten Coboc One Brooklyn und Cowboy 2 sind sehr ausgewogen und überzeugen vor allem mit guten Reichweiten bis zu 85 Kilometern. "Bei letzterem wird allerdings auch eine Schwäche vieler Urban E-Bikes deutlich: Die Zuladung, also Fahrer inklusive Gepäck, darf maximal 92,6 Kilogramm betragen", gibt der ÖAMTC-Experte zu bedenken.
Keine Kaufempfehlung gibt es für das
Geero Original-Classic (Vinyl). Schlechte Bremsen, langer Motor-Nachlauf, keine Abschaltung des Antriebs beim Bremsen – all das wirkt wenig ausgereift und kann sogar zum Sicherheitsrisiko werden.
Vor allem die Ausstattung mit Felgenbremsen hat sich beim Test als problematisch gezeigt, weil damit jedes Bremsmanöver zum Kraftakt wird. Bei den hohen Geschwindigkeiten, die man mit einem E-Bike erreicht, ist das eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle.
Deshalb setzen alle anderen Hersteller im Test auf Scheibenbremsen. Schadstoffe in den Griffen und im Sattel (wie übrigens auch beim
Sushi Maki M2) tragen ebenfalls ihren Teil zur schwachen Gesamtwertung bei.
Auch die Serienausstattung einiger E-Bikes ist verbesserungswürdig. Da sie ohne Lichtanlage, Reflektoren oder Klingel ausgeliefert werden, entsprechen sie beim Kauf nicht der STVO.
Reichweiten der Urban E-Bikes
Die Unterschiede bei der Reichweite der Akkus sind zum Teil sehr groß. Manche Urban E-Bike sind eher nur für kürzere Distanzen und die Stadt geeignet.
Rückruf von Kettler nach Gabelbruch im Test
Beim Kettler E Street Beltdrive brach während des Einstellens unvermittelt die Gabel.
Rückruf der Hersteller …
ÖAMTC-Tipps zum E-Bike-Kauf
Ein E-Bike ist eine Anschaffung im Wert von mehreren Tausend Euro. Entsprechend wichtig ist es, sich bereits vor dem Kauf gut zu informieren. Es empfiehlt sich dabei, einen Händler zu finden, der mehrere Marken und unterschiedliche Antriebskonzepte anbietet. Vorab sollte man sich schon überlegen, wie und wo das Rad eingesetzt wird.
"Kurze oder lange Strecken, steiles oder ebenes Gelände, langsame oder sportliche Fahrten – es gibt E-Bikes für alle möglichen Anwendungsfälle", sagt Darnhofer.
Nach dieser grundlegenden Entscheidung, die man am besten mit dem Händler bespricht, folgt eine Probefahrt, die unerlässlich ist, damit man ein Gefühl für sein neues Rad bekommt. Bei dieser Gelegenheit merkt man auch gleich, ob die Ergonomie stimmt, also ob Rahmen und Sitzposition passen. Es ist auch ratsam, bereits vor dem Kauf einen Blick in die Betriebsanleitung zu werfen – so können etwaige Fragen, z.B. auch zu Garantie, Reichweite oder Belastbarkeit, schon im Geschäft geklärt werden.