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Zehn E-Bikes wurden hinsichtlich Fahreigenschaften, Antriebssystem und Motor, Handhabung, Sicherheit und Haltbarkeit sowie Schadstoffe getestet

Zehn E-Bikes unter 2.000 Euro im Test

Sehr unterschiedliche Reichweiten & Ladezeiten – Schadstoffe in Griffen & Sättel.

© Ralph Wagner

Sehr unterschiedliche Reichweiten & Ladezeiten – Schadstoffe in Griffen & Sättel.

Zehn E-Bikes unter 2.000 Euro im Test:
Einleitung

Zehn E-Bikes auf dem Prüfstand

Der ÖAMTC und seine Partnerclubs haben sich zehn E-Bikes in der Preisklasse bis 2.000 Euro angesehen und hinsichtlich Fahreigenschaften, Antriebssystem und Motor, Handhabung, Sicherheit und Haltbarkeit sowie Schadstoffe getestet.

Das ernüchternde Gesamtergebnis fasst ÖAMTC-Techniker Dominik Darnhofer zusammen:
"Wir haben zwei gute, fünf befriedigende, ein genügendes, aber auch zwei aufgrund von Schadstoffen nicht genügende E-Bikes im aktuellen Test. Deutliche Unterschiede konnten wir bei der Leistung der Bremsen, dem Ansprechverhalten des Motors sowie der Ergonomie feststellen."

Reichweiten

Reichweiten mitunter niedrig

Deutliche Unterschiede gab es bei den festgestellten Reichweiten der elektrischen Antriebe. Bestes im Test ist das E-Bike von Fischer mit durchschnittlich 84 Kilometer Reichweite. Deruiz und Mokwheel kommen auch noch auf über 70, während die meisten Hersteller bei rund 50 Kilometer liegen.

"Ausreißer nach unten ist hier das Produkt von Heybike, mit dem man im Durchschnitt nur 35 Kilometer weit kommt. Das ist in der Praxis zu wenig. Aus unserer Sicht sollte eine praxistaugliche Mindestreichweite bei circa 50 Kilometer liegen", erklärt Darnhofer.

Ladezeiten

Lange Ladezeiten

Auch bei den Akku-Ladezeiten unterscheiden sich die Testfahrzeuge deutlich. Hier schneiden das Prophete mit 200 Minuten und das Lidl/Crivit mit 260 Minuten am besten ab. Am anderen Ende der Skala liegen das E-Bike von Grundig mit 580 Minuten und Zündapp mit 560 Minuten. Das sind über neun Stunden Ladezeit und damit fast dreimal so lang wie der Beste im Feld.

Video

Günstige E-Bikes im Test

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Ergebnisse

Die Ergebnisse im Detail

  Fahren Antriebssystem und Motor Handhabung Sicherheit und Haltbarkeit Schadstoffe in Griffen und Sattel Gesamtnote Empfehlung
Pedelectest 2024 - Deruiz Deruiz E-Bike Quartz,28 Zoll Trekking Elektrofahrrad
2,2 3,2 3,0 1,8 2,5 2,5
Pedelectest 2024 - Fischer Fischer E-Bike Cita 2.2i
2,6 2,3 2,6 2,6 2,5 2,5
Pedelectest 2024 - Lidl Lidl/Crivit Urban E-Bike Y.2
2,6 3,6 2,3 2,6 1,0 2,8
Pedelectest 2024 - Decathlon Decathlon Elops 900E
2,3 3,7 3,2 3,0 2,5 3,0
Pedelectest 2024 - Prophete Prophete Geniesser City E-Bike 28"
2,7 3,5 2,6 3,3 4 2,5 3,0
Pedelectest 2024 - Zundapp Zündapp Z502 E Bike 28 Zoll Elektrofahrrad
2,5 3,9 2,8 2,7 2,5 3,0
Pedelectest 2024 - F F.lli Schiano E-Moon 28 Zoll E-bike Pedelec
2,7 4,4 2,9 3,0 2,5 3,2
Pedelectest 2024 - Heybike Heybike EC 1-ST
2,6 4,3 2,7 3,6 2,5 3,6
Pedelectest 2024 - Grundig Grundig Fahrrad E-Citybike 28"
2,7 3,8 2,5 2,8 5,0 5,0
Pedelectest 2024 - Mokwheel Mokwheel Mesa Lite ST 2.0
2,3 3,5 2,9 3,8 5,0 5,0
Notengrenzen

Notengrenzen für Empfehlung

ÖAMTC-Empfehlung
Note sehr gut gut befriedigend genügend nicht genügend
Notenwert 0,5 - 1,5 1,6 - 2,5 2,6 - 3,5 3,6 - 4,5 4,6 - 5,5

Download

Schadstoffe

Viele Produkte mit Schadstoffen belastet

In neun der zehn E-Bikes wurden Schadstoffe in Griffen und Sättel nachgewiesen, wo sie über die Haut aufgenommen werden können. In den meisten Fällen wurde Naphthalin gefunden. Es steht im Verdacht, krebserregend zu sein, gilt allerdings auch als relativ flüchtig. Das heißt, der Schadstoff ist nach einer gewissen Zeit nicht mehr nachweisbar – eine Beurteilung beim Neufahrzeug somit schwierig. Daher wurde es mit der Note 2,5 bewertet, ohne Auswirkung auf die Endnote.

"Eindeutig schädlich ist der Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP), den wir bei den E-Bikes von Grundig und Mokwheel entdeckt haben. Beide schneiden daher im Test mit 'nicht genügend' ab. Dass es auch ganz ohne Schadstoffe geht, zeigt das Crivit von Lidl", hält der Techniker des Mobilitätsclubs fest.

Antriebe/Bremsen

Elektroantriebe und Bremsen nicht immer "Stand der Technik"

Bei acht der zehn E-Bikes kommt ein drehfrequenzgesteuerter Antrieb zum Einsatz. Ein Pedalsensor registriert dabei die Trittfrequenz und nicht die auf die Pedale aufgewendete Kraft – je schneller man tritt, desto höher die mögliche Unterstützung des Elektromotors.

ÖAMTC-Techniker Dominik Darnhofer

"Eine im Vergleich zu moderneren Antrieben eher unnatürliche und gewöhnungsbedürftige Unterstützung. Das macht das Fahren in Gruppen und das Anfahren am Berg schwieriger. Gefährlich kann es werden, wenn der Nachlauf des Antriebs sehr lange anhält und nicht durch das Betätigen der Bremse unterbrochen wird. Bei den Modellen von Heybike und Mokwheel ist genau das der Fall."

Die Antriebe der beiden E-Bikes von Fischer und Lidl/Crivit dagegen richten ihre elektrische Unterstützung nach dem Drehmoment auf die Pedale, was einfacher handzuhaben ist.

Auf dem Bremsenprüfstand gab es weder unzureichende Ergebnisse noch Haltbarkeitsprobleme. Allerdings lag die Leistung der Bremsen auf einem sehr unterschiedlichen Niveau. Einige Hersteller verbauen noch Felgenbremsen, die nicht mehr dem Stand der Technik – und auch nicht den Fahrleistungen eines E-Bikes – entsprechen, was zu eher durchschnittlichen Bremsleistungen führt. Die besten Bremsen im Test hat das Deriuz.

Abschließender Tipp des Experten:
"Wer Kinder mit Sitz oder Anhänger oder viel Gepäck mitnehmen will, sollte sich im Fachhandel genau erkundigen, was möglich und kompatibel ist. Einige E-Bikes im Test haben eine eher geringe Zuladung."

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