Normverbrauch - Berechnung des Verbrauchs

Der Normverbrauch ist jenes Maß, von dem NoVA, Bonus und Malus berechnet werden. Doch viele Autos sind nicht annähernd so sparsam, wie die Angaben versprechen. Denn der Normverbrauch nach dem "Neuen Europäischen Fahrzyklus" (NEFZ) wird unter Laborbedingungen auf dem Rollenprüfstand ermittelt und stellt - wie jede Norm - nichts anderes als einen Vergleichsmaßstab dar. Mit dem wirklichen Leben hat der NEFZ nicht viel zu tun.

Die Methodik: Das Programm besteht aus einem 195 Sekunden dauernden Stadtzyklus, der vier Mal wiederholt wird (= 780 Sekunden), und dem 400 Sekunden langen außerstädtischen Zyklus. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt im Stadtzyklus 19 km/h, im außerstädtischen Zyklus 63 km/h.

Vollgas ist tabu, die sanften Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen begünstigen leistungsstarke Autos. Relativ lange Stand- und Rollzeiten wiederum helfen Hybridmodellen, ihre Stärken im NEFZ in Szene zu setzen. Das erklärt deren durchwegs gute Norm-Verbrauchswerte.

auto touring fährt Dauertests über Distanzen bis zu 50.000 km und ermittelt dabei praxisnahe Verbrauchswerte. Die Tabelle in der Linkbox gibt die Erkenntnisse von über 1 Mil­lion zurückgelegten Kilometern der letzten vier Jahre wieder: Der tatsächliche Verbrauch lag im Durchschnitt um 16% über den NEFZ-Angaben.

Die Normverbrauchsangabe kann also nur einen Anhaltspunkt über den Verbrauch liefern. Als alleiniges Regulativ für die Steuerbemessung ist sie problematisch - auch weil sie die tatsächliche Fahrleistung nicht berücksichtigt.

Richtige Fahrweise kann den Kraftstoffverbrauch übrigens nachhaltig um bis zu 25% reduzieren. Wie das geht, kann man lernen: bei einem SpritSpar-Training in einem der neun Fahrsicherheitszentren des ÖAMTC.